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Universität Hamburg - 25.10.2012

Hamburg Center for Health Economics feierlich eröffnet

Gesundheitsforschung in Hamburg wird weiter gestärkt

Heute, am 25. Oktober, ist in der Freien und Hansestadt Hamburg das in Deutschland größte Zentrum für gesundheitsökonomische Forschung offiziell eröffnet worden. Seit den ersten Gründungsaktivitäten des Hamburg Center for Health Economics - kurz HCHE - sind zwei Jahre vergangen. Zeit, in der sich Ökonomen der Fakultäten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg und Mediziner des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf konstituiert und in interdisziplinärer Zusammenarbeit erste Forschungsprojekte zum Abschluss gebracht haben.

Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg: "Die interdisziplinäre Beschäftigung mit Problemen des Gesundheitssystems vor dem Hintergrund von Kostensteigerung und Leistungsabsenkung im Gesundheitsbereich hat eine besondere gesellschaftliche Bedeutung."

Inzwischen erforschen am HCHE über 50 Wissenschaftler die Perspektiven und Potenziale des Gesundheitswesens von morgen und machen Studierende mit den zentralen Fragen und Herausforderungen des Gesundheitssystems vertraut. "Wir möchten zu den führenden gesundheitsökonomischen Zentren in Europa gehören", so HCHE-Direktor Prof. Dr. Jonas Schreyögg.

Die Gesundheitsversorgung ist ein gesellschaftlich sehr wichtiges Thema. Hinzu kommt, dass die Gesundheitswirtschaft heute schon mit Abstand die Branche mit den meisten Beschäftigen in Deutschland und damit ein enormer Wirtschaftsfaktor ist. Das HCHE nimmt als eines von vier vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Zentren in Deutschland eine einflussreiche Stellung für die effiziente Gestaltung des zukünftigen Gesundheitssystems ein. Die Forschungsergebnisse finden Niederschlag in den Planungen der gesundheitspolitischen Entscheider, der Krankenkassen und Versorger wie Krankenhäuser und Pflegedienste oder auch von Industrieunternehmen.

An der offiziellen Eröffnung des HCHE am Standort an der Esplanade 36 in Hamburg haben zahlreiche prominente Vertreter aus Politik, dem universitären Bereich, den Krankenkassen, den Krankenhäusern, der Ärzteschaft und der Industrie teilgenommen. So hob Wissenschaftsstaatsrat Dr. Horst-Michael Pelikahn die Stellung Hamburgs als Wissenschaftsstadt und Gesundheitsmetropole hervor, mit zahlreichen exzellenten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, dem UKE und innovativen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. "Medizinische und ökonomische Forschung interdisziplinär anzugehen, ist ein vielversprechender Ansatz des HCHE, da hier wichtige Themen in unserer Gesellschaft vor dem Hintergrund der großen wirtschaftlichen Bedeutung der Gesundheitsbranche aufgegriffen werden."

Die Vertreter der beteiligten Fakultäten betonten die hohe Forschungsqualität. So die Dekanin der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Gabriele Löschper: "Die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften freut sich, dass wir unseren Anspruch und unser Vermögen unter Beweis stellen, mit unserer hohen Forschungskompetenz Beiträge zu gesellschaftlich hochrelevanten Themen zu leisten. Es ist ein beiderseitiger Gewinn, dass die vielfältigen Fragen zur Gesundheitsökonomie in einer fruchtbaren Zusammenarbeit der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Fakultät Medizin bearbeitet werden."

Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf: "Am UKE gibt es seit einigen Jahren eine national wie international hoch eingeschätzte Versorgungsforschung. Für die Bewertung bestehender wie auch neu zu entwickelnder Angebote im Gesundheitswesen ist die Einbeziehung der Gesundheitsökonomie von zentraler Bedeutung. Deshalb sind wir sehr froh, mit dem Hamburg Center for Health Economics (HCHE) über eine deutschlandweit einzigartige Einrichtung zu verfügen."

Für Rückfragen:
Hamburg Center for Health Economics (HCHE)
Geschäftsführung:
Andrea Bükow, E-Mail: andrea.buekow@hche.de
Elena Granina, E-Mail: elena.granina@hche.de
URL: www.hche.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hche.de
Hamburg Center for Health Economics (HCHE)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution109

Quelle: Universität Hamburg, Birgit Kruse, 25.10.2012

Raute

Gemeinsame Pressemitteilung von MFT und TMF vom 26.10.2012:
Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung wissenschaftlicher Infrastrukturen umsetzen
Medizinischer Fakultätentag (MFT)
Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF)

Medizinische Forschung braucht Infrastrukturen an Universitäten

"Wir begrüßen sehr die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung von Informationsinfrastrukturen", so fasste Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT) die einhellige Einschätzung von Vertretern des MFT und der TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) zusammen. In einem gemeinsamen Symposium am 24. Oktober 2012 in Berlin haben Mitglieder beider Institutionen infrastrukturelle Fragen der medizinischen Forschung erörtert.

Der Wissenschaftsrat hatte am 13. Juli 2012 seine "Empfehlungen zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen in Deutschland bis 2020" verabschiedet. Darin wird unter anderem eine ausreichende Grundfinanzierung von Bund und Ländern für öffentliche Informationsinfrastruktur-Einrichtungen - insbesondere auch an Hochschulen - gefordert. "Die kontinuierliche Verfügbarkeit und Weiterentwicklung solcher Infrastrukturen wird für die medizinische Forschung künftig entscheidend sein", betonte Prof. Dr. Michael Krawczak, der Vorstandsvorsitzende der TMF.

Einrichtungen wettbewerblich auswählen

Nach Auffassung des Wissenschaftsrates sollen darüber hinaus Einrichtungen mit einer strukturbildenden Koordinierungsfunktion über wettbewerbliche Verfahren und nicht in einem "Top down"-Prozess ausgewählt werden. Dafür sollten insbesondere die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) neue Förderinitiativen starten. "Es ist in der Tat sehr wichtig, dass solche Institutionen in einem 'Bottom up'-Verfahren aus der Forschergemeinschaft vorgeschlagen und wettbewerblich ausgewählt werden können", so MFT-Präsident Kroemer am Rande der Veranstaltung in Berlin.

Die Universitäten sind prädestiniert dafür, Forschungsinfrastrukturen aufzubauen, beispielsweise Biobanken oder Register, denn sie forschen im Kontext der Patientenversorgung. Gemeinsam mit der TMF, die sich den Austausch der Forscher zwischen Standorten und Disziplinen auf ihre Fahnen geschrieben hat und die Konzepte, Leitfäden, Checklisten, Services und Beratung für medizinische Forschungsprojekte öffentlich zur Verfügung stellt, können sie im Konsens übergreifende Standards erarbeiten und etablieren. Der Einsatz solcher Hilfestellungen und Dienstleistungen trägt entscheidend dazu bei, die knappen Ressourcen zu schonen und den wachsenden Anforderungen an die medizinische Forschung gerecht zu werden.

Weitere Informationen:
www.mft-online.de
www.tmf-ev.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mft-online.de
(Medizinischer Fakultätentag)
http://www.tmf-ev.de
(TMF)
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2359-12.pdf
(Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen vom 13.07.2012)

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image185489
Logo des Medizinischen Fakultätentages

http://idw-online.de/de/image185490
Logo der TMF

Hintergrundinformationen
Infrastrukturen für die medizinische Forschung

Der Wissenschaftsrat (WR) unterscheidet in seinen Empfehlungen zu Informationsinfrastrukturen von Januar 2011 vier Kategorien von Infrastrukturen: Großgeräte und Forschungsplattformen, informationstechnische und e-Infrastrukturen, soziale Infrastrukturen sowie Informationsinfrastrukturen (z.B. Wissensdatenbanken, wiss. Sammlungen, Archive, Bibliotheken).

Die TMF ist eine soziale Infrastruktur gemäß WR und kümmert sich in diesem Sinne um die notwendigen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der Kooperationsstrukturen und Kommunikationskultur in der medizinischen Forschung. Sie stellt Lösungen für den Aufbau von Infrastrukturen an den Forschungsstandorten bereit und betreibt auch selbst Forschungsinfrastrukturen wie beispielsweise das Deutsche Biobanken-Register.

An den Standorten wie den Medizinischen Fakultäten, aber auch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden Forschungsinfrastrukturen wie Biobanken, Kohorten und Register oder Studiengruppen aufgebaut - häufig auch im Verbund mit zahlreichen anderen Partnern im In- und Ausland -, die selbst keine eigentlichen Forschungsprojekte sind, aber eine wesentliche Grundlage und Ressource für die Gesundheitsforschung der Zukunft darstellen.

Medizinischer Fakultätentag
Der Medizinische Fakultätentag unterstützt als gemeinnütziger Verein die Fakultäten bei ihren gemeinsamen Bestrebungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung und Lehre und der damit verbundenen Krankenversorgung. Er setzt Kommissionen zur Lösung aktueller Probleme ein, veranstaltet Fakultätentage und organisiert Veranstaltungen zu wichtigen Themen der Hochschulmedizin. Er organisiert den internationalen Austausch, insbesondere mit Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Medizinische Ausbildungs- und Forschungsstätten aus diesen Nachbarstaaten sind assoziierte MFT-Mitglieder.

Medizinischer Fakultätentag
der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Alt Moabit 96, 10559 Berlin
berlin@mft-online.de, www.mft-online.de

TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung
Die TMF ist die Dachorganisation für die medizinische Verbundforschung in Deutschland. Sie ist die Plattform für den interdisziplinären Austausch und die projekt- wie standortübergreifende Zusammenarbeit, um gemeinsam die organisatorischen, rechtlich-ethischen und technologischen Probleme der modernen medizinischen Forschung zu identifizieren und zu lösen. Die Lösungen reichen von Gutachten, generischen Konzepten und IT-Anwendungen über Checklisten und Leitfäden bis zu Schulungs- und Beratungsangeboten. Die TMF stellt diese Lösungen frei und öffentlich zur Verfügung.

TMF - Technologie- und Methodenplattform
für die vernetzte medizinische Forschung e. V.
Neustädtische Kirchstraße 6, 10117 Berlin
presse@tmf-ev.de, www.tmf-ev.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution806

Quelle: TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF), Antje Schütt, 26.10.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2012