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MELDUNG/541: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 02.05.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Spitzenplätze für Forschung und Lehre in Medizin und Pharmazie an der Uni Greifswald
→  Entstehung der Fanconi-Anämie - Schlüsselrolle des Gens FANCM bei der Vererbung nachgewiesen



Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 30.04.2012

Spitzenplätze für Forschung und Lehre in Medizin und Pharmazie an der Uni Greifswald

Für das Hochschulranking 2012 hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) medizinische und naturwissenschaftliche Fächer neu bewertet. "Die Greifswalder Zahnmediziner gehören nach Einschätzung auswärtiger Fachleute zur Forschungselite in Deutschland. Die Biologen liegen bei der Einwerbung von Forschungsgeldern in der Spitzengruppe, die Mediziner und Pharmazeuten bei der Bewertung ihrer Studiengänge durch die Studierenden", so fasst Rektor Prof. Dr. Rainer Westermann die positiven Ergebnisse zusammen und wertet sie als Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit der bio-medizinischen Forschung und Lehre an der Universität Greifswald.

Der gute Ruf der Universität Greifswald als überschaubare Hochschule mit einem guten Studienangebot und einer sehr persönlichen Betreuungssituation zieht schon seit Jahren auch junge Leute aus weiter entfernteren Regionen an. Der Anteil Studierender aus den alten Bundesländern (ohne Berlin) beträgt 30 Prozent. Bei den neu immatrikulierten Studierenden kommen bereits über 40 Prozent aus den alten Bundesländern.

In den Fächern Medizin und Pharmazie bewerten die Studierenden die Studiensituation insgesamt mit Spitzennoten. Besonders positiv bewertet werden die Betreuung durch die Lehrkräfte und die Bibliothek, in der Medizin außerdem IT-Ausstattung, Räume sowie die Verzahnung zwischen vorklinischem und klinischem Studienabschnitt. Alle Ergebnisse des Hochschulrankings des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) erscheinen am 2. Mai 2012 im neuen ZEIT Studienführer 2012/2013. In diesem Jahr werden die Fachbereiche Biologie, Physik, Chemie, Geowissenschaften und Geografie, Mathematik und Informatik sowie Pharmazie, Medizin, Zahnmedizin, Pflegewissenschaften und Sportwissenschaft neu bewertet.

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11, 17487 Greifswald
pressestelle@uni-greifswald.de
www.uni-greifswald.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://ranking.zeit.de/che2011/de/
CHE Hochschulranking 2012/2013

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution65

Quelle: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Babette Verclas M.A., 30.04.2012

Raute

Karlsruher Institut für Technologie - 30.04.2012

Schlüsselrolle des Gens FANCM bei der Vererbung nachgewiesen

Forscher des KIT und der Universität Birmingham haben relevante Funktionen eines Gens aufgeklärt, das bei der Entstehung der Fanconi-Anämie, einer lebensbedrohlichen Erkrankung, eine wesentliche Rolle spielt: Bekannt war, dass das Gen FANCM wichtig für die Stabilität des Erbguts ist. Nun haben die Forscher gezeigt, dass FANCM auch eine Schlüsselrolle für das Mischen der genetischen Informationen bei der Vererbung spielt. Für ihre Untersuchungen nutzten die Wissenschaftler die Ackerschmalwand als Modellpflanze. Ihre Ergebnisse stellen sie in der Zeitschrift The Plant Cell vor.

Die Stabilität des Erbguts wird durch eine Reihe von Mechanismen gewährleistet. Fallen diese aus, ist das Risiko für Krebs und andere schwere Erkrankungen erhöht. Bei der Fanconi-Anämie handelt es sich um eine rezessiv vererbte Erkrankung, die mit Fehlbildungen, Rückbildung des Knochenmarks sowie einem erhöhten Risiko für Leukämien und Tumore einhergeht. FANCM ist eines der für die Fanconi-Anämie verantwortlichen Gene. Bisher war bekannt, dass das Ausschalten von FANCM zu Genominstabilität in somatischen Zellen führt, das heißt in Körperzellen, die nicht an der Reproduktion beteiligt sind. "Wir haben nun nachgewiesen, dass FANCM die Genomstabilität nicht nur in somatischen Zellen erhält, sondern auch die Vererbung kontrolliert", erklärt Dr. Alexander Knoll vom Botanischen Institut II des KIT, Erstautor der Publikation in The Plant Cell.

Demnach spielt FANCM eine Schlüsselrolle bei der Durchmischung von väterlichen und mütterlichen Anlagen in den Keimzellen. Das Gen ist in fast allen Lebewesen von Bakterien über Hefe und Pflanzen bis hin zum Menschen nachweisbar. Für ihre Untersuchungen nutzten die Forscher aus Karlsruhe und Birmingham die Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) als Modellorganismus. Das Genom dieser Pflanze, die zur Familie der Kreuzblütler gehört, ist relativ klein und vollständig sequenziert. Wie die Forscher feststellten, sichert das zu FANCM homologe Gen AtFANCM in der Ackerschmalwand die geordnete Verteilung und Anordnung von genetischem Material bei der Meiose, das heißt der Reifeteilung der Keimzellen. "Diese Erkenntnisse kommen nicht nur der Biomedizin zugute, sondern lassen sich auch in der Pflanzenzüchtung nutzen, um die Eigenschaften von Nutzpflanzen gezielt zu verbessern", erklärt der Leiter des Botanischen Instituts II des KIT, Professor Holger Puchta.

Alexander Knoll, James D. Higgins, Katharina Seeliger, Sarah J. Reha, Natalie J. Dangel, Markus Bauknecht, Susan Schröpfer, F. Christopher H. Franklin, Holger Puchta:
The Fanconi Anemia Ortholog AtFANCM Ensures Ordered Homologous Recombination in Both Somatic and Meiotic Cells in Arabidopsis thaliana.
Plant Cell, DOI: 10.1105/tpc.112.096644

Online ab Dienstag, 1. Mai:
http://www.plantcell.org/content/early/recent

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung - Lehre - Innovation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
www.kit.edu

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image169500
Leptotän-Stadium während der Reifeteilung der Keimzellen (Meiose) in der Ackerschmalwand: Mit der Halbierung der Zahl der Chromosomen erfolgt eine neue Zusammenstellung der Erbinformationen.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment16493
Schlüsselrolle des Gens FANCM bei der Vererbung nachgewiesen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1173

Quelle: Karlsruher Institut für Technologie, Monika Landgraf, 30.04.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2012