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MELDUNG/502: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 26.01.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Forschungsfeld Proteomics: Neue Methoden zur Analyse von Proteinen ausgezeichnet
→  Neuer Bachelorstudiengang Krankenhaushygiene an der Technischen Hochschule Mittelhessen


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Max-Planck-Institut für Biochemie - 25.01.2012

Matthias Mann erhält Louis-Jeantet Preis

Neue Methoden zur Analyse von Proteinen ausgezeichnet

Jede Zelle verfügt über eine große Anzahl von Proteinen, die maßgeblich die Lebensfunktionen eines Organismus steuern. Dabei übernimmt jedes Protein spezielle Aufgaben. Matthias Mann, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, hat die Entwicklung der Massenspektrometrie zur Analyse von Proteinen maßgeblich vorangetrieben. Für seine Forschungsarbeiten wurde er jetzt mit dem Louis-Jeantet Preis für Medizin 2012 geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 700.000 CHF (ca. 540.000 Euro) verbunden und gehört zu den bedeutendsten europäischen Forschungspreisen. Sie wird am 19. April 2012 in Genf (Schweiz) von der Louis-Jeantet Stiftung verliehen.

Matthias Mann gelang es, das ursprünglich aus der Physik stammende Verfahren der Massenspektrometrie auf die Molekularbiologie zu übertragen. Nun ist es möglich, Proteine und deren Interaktionen präzise zu analysieren. Auf diese Weise trug Matthias Mann entscheidend zur Entstehung eines neuen Forschungsfeldes bei: Proteomics - die Untersuchung der Gesamtheit aller Proteine eines Organismus. Seine Arbeiten seien auch medizinisch besonders relevant, so die Pressemitteilung der Louis-Jeantet Stiftung. Sie erlauben unter anderem die detaillierte Analyse von verschiedensten Krebsgeweben, was die Diagnose und Therapie dieser Krankheit verbessern könnte. "Mit dem Preisgeld möchte ich meine Forschungen auf dem Gebiet der Krebsforschung weiterführen und dazu beitragen, dass Krebspatienten besser diagnostiziert und gezielter behandelt werden können", sagt Matthias Mann.

Kontakt

Prof. Dr. Matthias Mann
Proteomics und Signaltransduktion
Max-Planck-Institut für Biochemie
Am Klopferspitz 18
82152 Martinsried
E-Mail: mmann@biochem.mpg.de
www.biochem.mpg.de/mann

Anja Konschak
Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Biochemie
Am Klopferspitz 18
82152 Martinsried
E-Mail: konschak@biochem.mpg.de
www.biochem.mpg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.biochem.mpg.de/news/pressroom/097_mann_louisjeantet.html
Pressemitteilung
http://www.biochem.mpg.de/mann
Forschungsabteilung Proteomics und Signaltransduktion (Matthias Mann)

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment14872
Pressemitteilung der Louis-Jeantet Stiftung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution25

Quelle: Max-Planck-Institut für Biochemie, Anja Konschak, 25.01.2012


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Technische Hochschule Mittelhessen - 25.01.2012

Neuer Studiengang Krankenhaushygiene

Im Wintersemester 2012/13 startet an der Technischen Hochschule Mittelhessen der europaweit erste Bachelorstudiengang "Krankenhaushygiene". Das Ausbildungsangebot des Gießener Fachbereichs Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie vermittelt Fachkenntnisse zur Risiko- und Infektionsprävention in Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Im dreisemestrigen Grundstudium lernen die Studierenden die Grundlagen von Anatomie, Physiologie/Pathophysiologie, Naturwissenschaften, Mikrobiologie, Präventivmedizin und Datenverarbeitung. Inhalte des viersemestrigen Hauptstudiums sind unter anderem hygienerelevante Aspekte der Medizin- und Krankenhaustechnik sowie des Krankenhausbaus. Weitere Themen sind risikobehaftete ärztliche und pflegerische Prozesse und die Analyse mikrobiologischer Daten. Zum Programm gehören auch Didaktik und Kommunikationstechniken.

Die TH Mittelhessen, die auch den Studiengang KrankenhausTechnikManagement anbietet, verfügt über einen eigenen Operationssaal für Lehre und Forschung. Eine Einheit zur Sterilgutaufbereitung wird zurzeit installiert. Der Studiengang Krankenhaushygiene kooperiert mit medizinischen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Wundbehandlung und mit ausgewählten Lehrkrankenhäusern. Die Einrichtung eines Masterstudiengangs Krankenhaushygiene ist geplant. Beruflicher Schwerpunkt der Absolventen wird die Beratung von Ärzten, Pflegedienst, Geschäftsführung, Apotheke und Küche sein, um die zunehmenden Verbreitung multiresistenter Bakterien einzudämmen. Diagnostische, therapeutische und medizintechnische Prozesse werden von ihnen auf Gefahrenpotenziale untersucht. Die Weiterbildung aller Berufsgruppen im Krankenhaus gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben. Studiengangsleiter Prof. Dr. Hans-Martin Seipp sieht einen großen Personalbedarf in der Präventivmedizin. Die Zunahme von Krankenhausinfektionen und Schließungen von OP-Abteilungen hätten die Bundesregierung veranlasst, das Infektionsschutzgesetz zu verschärfen. Daraus resultierende Hygieneverordnungen der Länder schrieben nun die Einstellung von Hygieneingenieuren in Krankenhäusern vor.

Als Zielgruppe des neuen Studiengangs nennt Seipp neben Abiturienten und Absolventen der Fachoberschulen auch erfahrene Pflegekräfte, die sich durch Fachweiterbildungen für das Studium qualifizieren können. Weitere Informationen zum Ingenieur für Krankenhaushygiene gibt es bei pascal.simon@kmub.thm.de (Tel. 0641-309-2571).

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.forschungsop.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image161476
Risikoprävention im OP gehört zu den zentralen Aufgaben der Ingenieure für Krankenhaushygiene, die ab dem kommenden Wintersemester an der TH Mittelhessen ausgebildet werden.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution315

Quelle: Technische Hochschule Mittelhessen, Erhard Jakobs, 25.01.2012


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2012