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MELDUNG/192: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 08.09.10 (idw)


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      Systemische Sklerose immer besser kontrollierbar
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Asklepios Kliniken Hamburg GmbH - 06.09.2010

Sklerodermie - wenn Proteine aneinander geraten
Systemische Sklerose immer besser kontrollierbar

Absterbende Fingerkuppen, verhärtete Haut oder wucherndes Bindegewebe in der Lunge: Die Symptome der Systemischen Sklerose sind so vielfältig wie ihre Entstehung unklar ist. Die Behandlung mit Medikamenten ist nur teilweise erfolgreich. In lebensbedrohenden Fällen, etwa wenn die Lunge zuzuwuchern droht oder die Nieren absterben, helfen oft nur entzündungshemmende Medikamente mit starken Nebenwirkungen. Aktuelle Studien geben Hoffnung für schwere Fälle. Der Asklepios Themen- und O-Ton-Service stellt zu diesem Thema Informationen und O-Töne des Rheumatologen Dr. Keihan Ahmadi-Simab, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie an der Asklepios Klinik Altona in Hamburg, zur Verfügung.

Die systemische Sklerose oder Sklerodermie ist eine Erkrankung des Bindegewebes, die durch eine Zusammenballung von Proteinen in der Haut und in inneren Organen gekennzeichnet ist. Die Anzeichen der Krankheit sind äußerst vielfältig. Die Haut ist bei allen Varianten früher oder später mehr oder weniger beteiligt. Die Sklerose beginnt fast immer an den Händen. Zuerst bemerken die Patienten straffe oder aufgedunsene Finger, meist mit einer Schwellung. Zu deren Ursachen zählen erhöhte Ablagerung des Bindegewebes sowie darauf folgende Entzündungen. In der zweiten Phase wird die die Haut zunehmend glänzend, straff und prall. Durch Sklerosierung der Gesichtshaut wird das Gesicht offenbar "kleiner", die Nase spitzer, die Haut ist straff und glänzt, die Wangen sind faltenlos und die Lippen werden schmaler. In der meist erst nach mehreren Jahren folgenden dritten atrophischen Phase wird die verhärtete Haut wieder weicher und schließlich wesentlich dünner als die normale Haut. Wesentlich gravierender verlaufen hingegen sklerotische Organerkrankungen. Die Lunge ist mit 70 Prozent der Fälle das am häufigsten betroffene Organ.

Die Rheumatologen der Asklepios Klinik Altona setzen bei den Organerkrankungen auf eine große Bandbreite an Therapien. Durchblutungsfördernde Mittel helfen bei Erkrankung der Nieren oder der Fingerkuppen. Zudem werden immununterdrückende Substanzen verabreicht, jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen nur in schweren Fällen. Erfolgversprechend ist ein neuer Ansatz, bei dem die Aktivität eines Zellrezeptors unterdrückt wird, der die Bildung von Blutplättchen steuert. Damit soll deren Verklumpen verhindert werden. Grund zur Zuversicht geben Zwischenergebnisse der weltweiten ASTIS- Studie. Sie untersucht die Stammzelltransplantation bei rasch fortschreitender Sklerose. Dabei zeigt sich, dass die Behandlung mit Stammzellen die Hautsklerose rasch mindert und das Fortschreiten der Sklerose innerer Organe stoppt.

Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.asklepios.com/Radioservice.Asklepios?ActiveID=8931
    O-Töne zu dieser Pressemitteilung
- http://www.asklepios.com/klinik/default.aspx?cid=705&pc=0402&did3=4586
   Homepage der Rheumatologie in der Asklepios Klinik Altona

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/pages/de/attachment4638
Pressemitteilung im PDF-Format

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution586

Quelle: Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Jens Oliver Bonnet, 06.09.2010

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Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. - 07.09.2010

Zülch-Preis 2010 geht an Multiple Sklerose-Forscher

Britischer und österreichischer Wissenschaftler erhalten Preis für neurologische Grundlagenforschung

Alastair Compston und Hans Lassmann sind die diesjährigen Preisträger des K. J. Zülch-Preises für neurologische Grundlagenforschung. Die Gertrud Reemtsma Stiftung ehrt damit zwei Wissenschaftler, die maßgeblich zur Erforschung von Multipler Sklerose beigetragen haben. Die Arbeit von Alastair Compston hat wichtige Erkenntnisse zur Genetik und Therapie von Multipler Sklerose geliefert. Hans Lassmann hat herausgefunden, dass die Multiple Sklerose ein heterogenes Krankheitsbild ist und sich von Patient zu Patient unterscheiden kann. Die Verleihung des K. J. Zülch-Preises 2010 findet am 10. September in Köln statt.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://goto.mpg.de/mpg/pri/20100817/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution207

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., Dr. Christina Beck, 07.09.2010

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2010