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MELDUNG/173: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 04.08.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


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Raute

Hochschule für Gesundheit - 03.08.2010

Bundesweit neuartige Hochschule für Gesundheitsberufe in Bochum nimmt Lehrbetrieb auf

Die erste staatliche Hochschule für Gesundheit mit Sitz in Bochum nimmt zum WS 2010/11 ihren Studienbetrieb auf. Erstmals kann hier ein grundständiges, primär qualifizierendes Studium in den Bereichen Ergotherapie, Hebammenkunde, Logotherapie, Pflege und Physiotherapie mit dem Abschluss 'Bachelor of Science' studiert werden. Parallel zum Studium erwerben die Studierenden die Voraussetzung zur Berufszulassung im entsprechenden Bereich. Für die Zukunft sind ein aufbauendes Masterstudium und die anschließende Promotion, in Kooperation mit Universitäten, geplant. Die Hochschule für Gesundheit ist Bestandteil des in direkter Nähe zur Ruhr-Universität Bochum entstehenden Gesundheitscampus NRW.

Die erste staatliche Hochschule für Gesundheit mit Sitz in Bochum wird zum Wintersemester 2010/11 ihren Studienbetrieb aufnehmen. Erstmals kann hier ein grundständiges, primär qualifizierendes Studium in einem von fünf Gesundheitsberufen mit dem Abschluss 'Bachelor of Science' studiert werden. Parallel zum Studium erwerben die Studierenden die Voraussetzung zur Berufszulassung im entsprechenden Bereich. Die Hochschule für Gesundheit in Bochum stellt damit die erste staatliche Hochschule in Deutschland dar, die beide Abschlüsse auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau anstrebt und ermöglicht. Für die Zukunft sind ein aufbauendes Masterstudium und die anschließende Promotion, in Kooperation mit Universitäten, geplant.

Besonderheiten der einzelnen Studiengänge

Der Bachelor-Studiengang Ergotherapie umfasst theoretische und praktische Studienphasen, d.h., das Studium findet im Wechsel sowohl in der Hochschule als auch in Gesundheitseinrichtungen statt. Die Studierenden werden damit auf die konkrete Arbeit am Patienten / Klienten in den verschiedenen Einrichtungen vorbereitet. Im Rahmen des Studiums kann dabei zwischen verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten gewählt werden.Der grundständige Bachelor-Studiengang Ergotherapie bildet in sieben Semestern zum Bachelor of Science in Ergotherapie aus. Zusätzlich wird durch die staatliche Prüfung im 6. Semester die staatliche Anerkennung und damit eine wichtige Voraussetzung zur Führung der Berufsbezeichnung Ergotherapeut/in erworben.

Der grundständige Studiengang Hebammenkunde integriert ebenfalls zwei Abschlüsse: durch Bestehen der staatlichen Prüfung im 7. Semester wird die staatliche Anerkennung und somit eine wichtige Voraussetzung zur Führung der Berufsbezeichnung 'Hebamme' bzw. 'Entbindungspfleger' erlangt. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums, dem Erstellen einer Bachelor - Arbeit und einem Kolloquium wird nach acht Semestern der akademische Abschluss "Bachelor of Science" verliehen. Der theoretische und fachpraktische Unterricht findet an der Hochschule statt und die fachpraktische Ausbildung 'vor Ort', wo Hebammen tätig sind: hauptsächlich in der Geburtshilfe, der Schwangerenberatung und -vorsorge sowie der Betreuung von Mutter und Kind im Wochenbett, und dies sowohl im klinischen als auch im außerklinischen Bereich. Der Studiengang Hebammenkunde zeichnet sich durch eine wissenschaftlich fundierte theoretische Ausbildung aus, die in enger Verzahnung mit der berufspraktischen Ausbildung stattfindet.

Das Ziel des Bachelor-Studiengangs Logopädie ist es, Studierende theoretisch und praktisch auf die zukünftigen Anforderungen in der logopädischen Berufstätigkeit vorzubereiten. Das Tätigkeitsfeld umfasst die Prävention, logopädische Diagnostik, Beratung und die Behandlung von Kommunikationsstörungen bei Menschen jeglichen Alters. Logopäden und Logopädinnen arbeiten mit Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen, die von Kommunikationsstörungen (Störungen der Sprache, des Sprechens und der Stimme) sowie Störungen des Hörens und der Schluckfunktion betroffen sind. Das Studium vermittelt die notwendigen Grundlagen, Fachkenntnisse, Fähigkeiten und Methoden, um die Studierenden zu eigenverantwortlichem evidenzbasierten therapeutischen Handeln und kritischer Reflexion von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu befähigen. Der grundständige Studiengang Logopädie bildet in sieben Semestern zum Bachelor of Science in Logopädie aus. Zusätzlich wird durch die staatliche Prüfung im 6. Semester die staatliche Anerkennung und damit die Voraussetzung zur Führung der Berufsbezeichnung Logopäde/Logopädin erlangt.

Im Bachelor-Studiengang Pflege werden die Studierenden in insgesamt acht Semestern auf die beruflichen Anforderungen in der Pflege vorbereitet. Parallel zum Studium wird einer der drei beruflichen Ausbildungsgänge in der Altenpflege oder Gesundheits-/Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege absolviert. Vom 2. bis zum 7. Semester erhalten die Studierenden eine Ausbildungsvergütung. Das Studium ist ein Vollzeitstudium und so gegliedert, dass sich Theorie- und Praxisphasen abwechseln. Sie studieren somit im theoretischen und fachpraktischen Unterricht an der Hochschule für Gesundheit und sind im Wechsel in der Pflegepraxis und lernen unter Anleitung 'vor Ort'.

Der grundständige Studiengang Physiotherapie bildet in sieben Semestern zum Bachelor of Science in Physiotherapie aus. Der Studiengang ist modular und mit einem modernen didaktischen Konzept ausgerichtet und baut auf ein interdisziplinäres Kerncurriculum mit den anderen Studiengängen der Hochschule für Gesundheit auf.

Zusätzlich zum akademischen Abschluss wird durch die staatliche Prüfung im 6. Semester die staatliche Anerkennung und damit eine wichtige Voraussetzung zur Berufsbezeichnung Physiotherapeutin/ Physiotherapeut erlangt. Die Hochschulabsolventen sollen in der Lage sein, eine intensive Untersuchung und Befundaufnahme bei Patienten durchzuführen, um die Ursachen von z.B. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Verringerung von Kraft und Ausdauervermögen sowie Ermüdungserscheinungen zu untersuchen und zu behandeln.

Das gemeinsame, Fächer übergreifende Lernen ist das Aushängeschild der Bochumer Modellhochschule und vermittelt in Modulen, die sich mit praktischen Lerneinheiten abwechseln. Dabei soll der Prozess der Akademisierung und der Interprofessionalität dadurch unterstützt werden, dass der Aufbau der Hochschule nicht in Fakultäten oder Fachbereiche getrennt erfolgt, sondern in einer Bachelor- und einer Master-School. Damit soll den Anforderungen der Interprofessionalität und des gemeinsamen Lehrens und Lernens besser begegnet werden. Auch andere Themen wie eine strukturierte Nachwuchsförderung, die bessere Verzahnung von Hochschule und Gesellschaft, Studium und Arbeitsmarkt, die Entwicklung gemeinsamer Forschungsthemen und die Vernetzung mit anderen Hochschulen sollen damit vorangebracht werden.

200 Studierende, verteilt auf die fünf Studiengänge, werden im kommenden Wintersemester an der Hochschule für Gesundheit das Bachelorstudium beginnen. Gleichzeitig startet auch die praktische Ausbildung bei einem der mit der Hochschule verbundenen Kooperationspartner, also an Kliniken, in Praxen oder anderen berufsrelevanten Einrichtungen. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und die sich stark verändernden Profile der verschiedenen Gesundheitsberufe erfordern eine gute theoretische, akademische und gleichzeitig praktische Ausbildung. Die Akademisierung der Gesundheitsberufe ist im europäischen Ausland vielfach schon üblich, jetzt wird es auch in Deutschland mit dieser Modellhochschule erstmals ermöglicht. Für die Absolventen bedeutet dies auch die Chance im Ausland arbeiten zu können. Die Hochschule für Gesundheit ist Bestandteil des in direkter Nähe zur Ruhr-Universität Bochum entstehenden Gesundheitscampus NRW. Bis zur Fertigstellung des Campusgeländes ist die Hochschule in einem ehemaligen Bürogebäude untergebracht. Bis zu 1200 Studierende sollen zukünftig an der Bochumer Hochschule für Gesundheit studieren können.

Kontakt:
Elke Herweg - Sekretariat Präsidium
Hochschule für Gesundheit
University of Applied Sciences
Universitätsstraße 105 - 44789 Bochum
E-Mail: elke.herweg@fh-gesundheit.de
www.hs-gesundheit.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1554

Quelle: Hochschule für Gesundheit, Elke Herweg, 03.08.2010

Raute

Eberhard Karls Universität Tübingen - 03.08.2010

Ferienakademie im Schülerlabor Neurowissenschaften der Universität Tübingen

Schüler machen Hirnforschungsexperimente

Das Schülerlabor Neurowissenschaften der Universität Tübingen führt vom 2. bis 6. August seine 2. Ferienakademie Neurowissenschaften durch. 20 Schüler nehmen an diesem Ferienprogramm teil und führen in kleinen Gruppen unter Anleitung von studentischen Hilfskräften und Wissenschaftlern neurowissenschaftliche Experimente durch. Sie kommen aus ganz Baden-Württemberg, von Rastatt bis Biberach und von Bad Saulgau bis Stuttgart. Es geht um Themen wie die Anatomie des zentralen Nervensystems, um Hören - Schall - Sprache, um Blickbewegungen als Spiegel kognitiver Prozesse oder um autonome Roboter. Die Schüler werden aber auch über Konsequenzen der Hirnforschung diskutieren wie 'Die Demographie der Zukunft: Bedeutung der neurodegenerativen Erkrankungen', 'Tiefe Hirnsstimulation: Wo sind die Grenzen?' oder 'Blick ins Gehirn: Lesen der Gedanken und Entscheidungsprozesse'. Für viele Teilnehmer stellt die Ferienakademie eine Vorbereitung für ein Studium der Biologie oder Medizin dar. Die Finanzierung der Ferienakademie erfolgt in diesem Jahr aus Mitteln der Robert-Bosch-Stiftung.

Das vor zwei Jahren eröffnete Schülerlabor Neurowissenschaften des Werner Reichardt Centrums für Integrative Neurowissenschaften (CIN) und des Hertie-Institutes für klinische Hirnforschung (HIH) in Tübingen wurde in diesem Jahr als 'Ort der Ideen' im bundesweiten Wettbewerb der Bundesregierung ausgezeichnet. Es blickt auf ein sehr erfolgreiches Schuljahr zurück: 2009/2010 nahmen insgesamt 1850 Gymnasiasten und Grundschüler aus 81 Klassen und Kursen an den ganztägigen Seminaren teil, in denen die Schüler spannende neurowissenschaftliche Experimente selbst durchführten. Das Angebot des Schülerlabors nutzten nicht nur Schulen aus Tübingen und der näheren Umgebung, sondern auch weiter entfernte Schulen bis hin nach Landau oder Straubing. Eingeteilt in kleine Gruppen experimentierten Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Ober- und Mittelstufe sowie der Grundschule in den Bereichen Anatomie, Bioelektrizität, Sensorik, Motorik und den Theoretischen Neurowissenschaften.

Für die Vertreter der Medien besteht die Möglichkeit, über die Ferienakademie in Wort und Bild zu berichten. Um Anmeldung beim Leiter des Labors Prof. Dr. Uwe Ilg wird gebeten.

Weitere Informationen
zum Schülerlabor Neurowissenschaften:
www.neuroschool-tuebingen.de

Kontakt:
Universität Tübingen
Schülerlabor Neurowissenschaften
Prof. Dr. Uwe Ilg (Leitung)
E-Mail: uwe.ilg@ni-tuebingen.de

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Abteilung Presse und Forschungsberichterstattung
Michael Seifert
Wilhelmstr. 5 - 72074 Tübingen
E-Mail: michael.seifert@uni-tuebingen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution81

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen, Michael Seifert, 03.08.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2010