Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

MELDUNG/137: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 10.06.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Modernste Gen-Sequenziertechnologie für Mainzer Medizin und Forschung
→  DFG richtet neues Internationales Graduiertenkolleg an der Freien Universität Berlin ein

Raute

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 09.06.2010

Modernste Sequenziertechnologie für Mainzer Medizin und Forschung

Das Mainzer Zentrum für Translationale Onkologie und Immunologie (TrOn) erhält als eines der weltweit ersten Zentren die Gen-Sequenziertechnologie der nächsten Generation

(Mainz, 09. Juni 2010, cc) Ein hochleistungsstarkes Gen-Sequenziergerät der nächsten Generation steht nun dem neu ins Leben gerufenen Mainzer Zentrum für Translationale Onkologie und Immunologie (TrOn) zur Verfügung: Mit dem HiSeq 2000-Gerät der Firma Illumina kann das Erbmaterial von Zellen innerhalb von nur wenigen Tagen vollständig entschlüsselt werden.

"Die Leistungsfähigkeit des TrOn als Innovationszentrum und Schnittstelle des regionalen CI3-Netzwerkes aus Wissenschaft und Unternehmen, wird durch diese Technologie weiter gestärkt. Dies ist daher ein weiterer wichtiger Schritt in unserem Vorhaben, Mainz zu einem international wettbewerbsfähigen Zentrum für individualisierte Medizin zu machen." sagt Univ.-Prof. Dr. Ugur Sahin, Direktor des TrOn. "Die neue Technologie erlaubt es uns, genetische Information in Tumor- und Immunzellen schnell und kostengünstig zu untersuchen, um ein noch besseres Verständnis des Zusammenspiels von Krebserkrankung, Behandlung und Immunsystem zu erlangen. Dies ist die Voraussetzung, um maßgeschneiderte individuelle Therapien für Patienten entwickeln zu können."

"Die neue Technologie ist achtmal leistungsfähiger als alle bisher verfügbaren Methoden." sagt Dr. John Castle, Leiter der Arbeitsgruppe "Bioinformatik" am TrOn. "Dies bedeutet eine deutliche Reduktion von Zeit und Kosten, aber auch sehr viel mehr Informationen, die es zu analysieren gilt. Hierfür sind wir durch unsere besondere Expertise und die Zusammenarbeit mit dem Mainzer High Performance Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) bestens aufgestellt."

Ein Verständnis der individuellen Eigenheiten jedes einzelnen Krebspatienten ist die Grundlage für eine maßgeschneiderte Behandlung und damit entscheidend für den Therapieerfolg. Die "individualisierte" und zielgerichtete Medizin bietet die große Chance, eine erhebliche Verbesserung in der Krebstherapie zu erreichen, wie auch die Kostenexplosion im Gesundheitswesen abzufangen. Die Durchbrüche, die einen dramatisch gesteigerten Durchsatz bei der Entschlüsselung von Genomen ermöglichen und nun die nächste Ära der Sequenzierung eingeläutet haben, können dazu beitragen die Vision einer solchen Medizin umsetzbar zu machen.

Universitätspräsident Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Mitglied des Mainzer Siegerteams beim Wettbewerb "Stadt der Wissenschaft 2011", kommentiert: "Dies ist einer der Puzzlesteine, mit dem wir dem errungenen Titel gerecht werden wollen, die Spitzenforschung an unserem Standort zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen zu nutzen."


*


Über das Zentrum für Translationale Onkologie und Immunologie (TrOn)
Das Zentrum für Translationale Onkologie und Immunologie (TrOn) wurde im Februar 2010 gegründet. Zu den Gesellschaftern gehören das Land Rheinland-Pfalz, der Johannes Gutenberg-Universität und die Universitätsmedizin Mainz. Die Mission des TrOn ist es, unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Ugur Sahin dazu beizutragen, medizinisch-naturwissenschaftliche Entdeckungen aus der Forschung noch schneller in die Behandlung von Patientinnen und Patienten einfließen zu lassen.

Über den CI3-Cluster
Der Cluster für Individualisierte ImmunIntervention (CI3) ist ein regionales Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft, dessen Hauptakteure drei Universitäten, sechs Fachhochschulen, zwei Max-Planck-Instituten, das Paul-Ehrlich-Institut, die Association for Cancer Immunotherapy (CIMT), die European Business School, das Zentrum für Translationale Immunologie und Onkologie (TRON), vier große Pharmafirmen und mehr als 180 kleine und mittlere Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie und Gesundheitswirtschaft sind. Das Netzwerk fokussiert sich auf Immuntherapien, also das am stärksten wachsende pharmazeutische Marksegment, und verfolgt die Mission, die Rhein-Main-Region europaweit zu einer Schmiede dieses Branchenzweiges zu machen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1431

Quelle: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Dipl.-Betriebswirtin (FH) Caroline Bahnemann, 09.06.2010

Raute

Freie Universität Berlin - 08.06.2010

DFG richtet neues Internationales Graduiertenkolleg an der Freien Universität Berlin ein

Kooperation mit Universität Hyderabad

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat an der Freien Universität Berlin ein Internationales Graduiertenkolleg (GRK) eingerichtet. Die Projekte des Internationalen GRK 1673 "Functional Molecular Infection Epidemiology" am Fachbereich Veterinärmedizin befassen sich mit den Faktoren, die die Ausprägung und die geografische Verbreitung von Infektionskrankheiten bestimmen. Unter anderem befasst sich das Forschungsprogramm mit den Auslösern der Tuberkulose, der Filiariose oder der Malaria. Kooperationspartner ist die Universität Hyderabad in Indien.

Im Fokus der gemeinsamen Einrichtung der Freien Universität Berlin, die als Sprecherhochschule fungiert, und der Universität Hyderabad stehen die Bereiche "Wirt-Pathogen-Genomik" und "Analyse genetischer Wirtsvariationen". Die vergleichende Analyse von Infektionskrankheiten in Deutschland und Indien soll Hinweise auf Pathogen- und Wirtsfaktoren geben, die das Krankheitsgeschehen beeinflussen. "Die ausgezeichnete Expertise der indischen Partner in den Bereichen Bioinformatik sowie die betreuten Krankheitskohorten im Großraum Hyderabad gepaart mit der umfangreichen Expertise der Berliner Partner in der Infektionsbiologie und -epidemiologie stellen eine wunderbare Basis für eine spannende und erfolgreiche interkulturelle Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten dar", sagt Professor Lothar H. Wieler, Sprecher des Graduiertenkollegs.

Die neuen Graduiertenkollegs der DFG bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. "Studierende der Medizin, Tiermedizin oder Biologie finden an der Freien Universität exzellente Bedingungen vor", sagt Professor Wieler, "unser neues Internationales Graduiertenkolleg bietet für sie alle hervorragende Promotionsmöglichkeiten." Und zudem die Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln: Das Programm an der Freien Universität beinhaltet unter anderem einen Aufenthalt in Indien.

Insgesamt hat die DFG zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland zwölf neue Graduiertenkollegs eingerichtet. Sie werden in der ersten Förderperiode von viereinhalb Jahren von der DFG mit einer Summe von insgesamt rund 45 Millionen Euro gefördert. Drei der neuen Einrichtungen sind Internationale Graduiertenkollegs, die eng mit ausländischen Universitäten kooperieren. Die DFG fördert zurzeit 219 Graduiertenkollegs, davon 55 Internationale Kollegs.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Lothar H. Wieler
Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs 1673
Freie Universität Berlin
Fachbereich Veterinärmedizin
Telefon: 030 / 2093 6300
E-Mail: wieler.lothar@vetmed.fu-berlin.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution9

Quelle: Freie Universität Berlin, Nicole Körkel, 08.06.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2010