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GESUNDHEIT/1184: Sonne ohne Sonnenschutz? - Aktuelle Diskussion um die Wirksamkeit von Sonnencremes (Uni Regensburg)


Universitätsklinikum Regensburg - Regensburg, 18.06.2014

Sonne ohne Sonnenschutz



Aktuelle Diskussionen stellen die Wirksamkeit von Sonnencremes in Frage. Ihnen wird sogar ein gesundheitsschädlicher Effekt nachgesagt. Ohne Sonnenschutz droht allerdings Sonnenbrand, der im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen kann. Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) informiert zum Tag des Sonnenschutzes am 21. Juni 2014 über Risiken von UV-Strahlen und darüber, welcher Sonnenschutz wirksam ist.

Der Sommer hat begonnen. Ob im Garten, am See oder im Freibad - bei Temperaturen von bis zu über 30 Grad spielt sich das Leben im Freien ab. Doch so schön die Sonne auch ist, sollte man sie doch immer mit Bedacht genießen. Zu langes Sonnenbaden hinterlässt bei Vielen nicht etwa attraktive Bräune, sondern roten Sonnenbrand. Dieser ist nicht nur unangenehm, sondern auch riskant. Sonnenbrand schädigt die Haut auf Dauer und kann zu schweren Erkrankungen wie Hautkrebs führen. Zum Schutz davor gibt es Sonnencremes. Doch helfen diese wirklich oder ebnen sie nur den Weg für weitere Krankheiten oder gar Krebserkrankungen?

Diese Frage wird aktuell in den Medien diskutiert. Die häufigsten Bedenken sind, dass Sonnencremes nicht nur die UVA-, sondern auch die UVB-Aufnahme blockieren, wodurch sich kein Vitamin D mehr im Körper bilden kann. Das wiederum soll bestimmte Krebsarten fördern. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob Sonnencremes eventuell selbst gesundheitsschädliche Substanzen wie Parabene, giftige chemische Lösungsmittel oder Erdöl enthalten.

Der richtige Sonnenschutz

Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) beschäftigt sich tagtäglich klinisch und wissenschaftlich mit dem Thema Sonnenschutz. "Tatsächlich ist es so, dass die mit Abstand größte Zahl wissenschaftlicher Arbeiten deutlich darauf hinweist, dass konventionelle Sonnencremes vor der Entstehung von Hautkrebs schützen. Berichte, nach denen klassische Sonnenschutzmittel unerwünschte Effekte aufweisen, basieren entweder auf Studien mit zu niedrigen Fallzahlen oder konnten in den meisten Fällen nicht durch weitere Studien bestätigt werden", äußert sich Professor Dr. Mark Berneburg, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie des UKR, zur aktuellen Diskussion.

Neben konventionellen Sonnencremes, steht eine Vielzahl an Bio-Sonnenschutzmitteln zur Auswahl. Daneben werden Alternativen wie spezielle Nahrungsergänzungsmittel oder sogar Pflanzenöle angeboten. All diese Möglichkeiten werden kontrovers diskutiert. Viele Patienten von Professor Berneburg zeigen sich besonders bei Sonnenschutz für ihre Kinder stark verunsichert: "Zum einen wird argumentiert, dass mineralischer Sonnenschutz weniger mit dem Körper interagiert und deshalb sicherer sei. Daher werden diese Produkte besonders für Kinder empfohlen. Zum anderen ist aber auch der kosmetische Aspekt wichtig. Wird ein hoher Sonnenschutzfaktor angestrebt, kommt es durch physikalischen Sonnenschutz dazu, dass die Haut stark weißlich verfärbt wird. Dies führt wiederum dazu, dass diese Präparate ungern verwendet werden. Insofern hat sich für die Praxis eine Kombination aus chemischem und mineralischem Sonnenschutz über Jahre bewährt. Bei Alternativen zum konventionellen Sonnenschutz, wie etwa bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, scheinen einige der zurzeit erhältlichen Präparate einen additiven Effekt zu haben. Keines dieser Präparate kann aber konsequenten Sonnenschutz ersetzen."

Hautkrebs und Sonne

Hautkrebs ist die häufigste Krebsart des Menschen. Jährlich kommen in Deutschland im Schnitt 230.000 Neuerkrankungen hinzu. Man unterscheidet in zwei Hauptgruppen, den so genannten "weißen Hautkrebs", das ist vor allem das semi-maligne, sehr selten metastasierende Basalzellkarzinom, sowie den "schwarzen Hautkrebs", das maligne Melanom. Von allen Hautkrebsarten ist der schwarze Hautkrebs die aggressivste Form. Er setzt meist relativ früh Tochtergeschwülste über Lymph- und Blutbahnen ab, was tödlich verlaufen kann.

Für die meisten Hautkrebsfälle ist der übermäßige Kontakt mit starkem UV-Licht ein entscheidender Risikofaktor. Vor allem Sonnenschäden bei Kindern und Jugendlichen bleiben im Gedächtnis der Haut und können in der Folge später zu Krebs führen.

Neben einem vernünftigen Umgang mit der Sonne ist eine regelmäßige Kontrolle der Haut durch einen Dermatologen empfehlenswert. Je früher der Hautkrebs entdeckt wird, umso besser ist die Prognose. Die meisten Hautkrebsarten können durch rechtzeitige operative Entfernung dauerhaft geheilt werden.


Das Universitätsklinikum Regensburg auf einen Blick
Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist deutschlandweit eines der modernsten und leistungsfähigsten Klinika. Jährlich werden hier etwa 31.500 stationäre sowie ca. 125.500 ambulante Patienten versorgt. Von insgesamt 1.087 universitär betriebenen Betten der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg hält das UKR 833 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze bereit. In 26 human- und zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen beschäftigt das Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.100 Mitarbeiter. Neben der Krankenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin für die Ausbildung der Studierenden und für die Forschung verantwortlich. Aktuell sind etwa 1.900 Studierende der Human- und Zahnmedizin immatrikuliert. Durch die enge Verbindung von international renommierter medizinischer und wissenschaftlicher Kompetenz garantiert das UKR den Patienten Versorgung auf höchstem Niveau.

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Quelle:
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Regensburg vom 18. Juni 2014
Katja Rußwurm, Unternehmenskommunikation
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2014