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ETHIK/1306: Weltärztebund verwirft Euthanasie und ärztlich assistierten Suizid (ALfA LebensForum)


ALfA LebensForum Nr. 132 - 4. Quartal 2019
Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)

Bioethik-Splitter
Weltärztebund verwirft Euthanasie und ärztlich assistierten Suizid


Tiflis/Berlin (ALfA). Die 70. Generalversammlung des Weltärztebundes (WMA) hat in einer Deklaration die Ablehnung von Euthanasie und ärztlich unterstütztem Suizid bekräftigt. Das berichtet das Onlineportal des Deutschen Ärzteblatts.

Demnach liegt Euthanasie dann vor, wenn ein Arzt einem Patienten absichtlich eine tödliche Substanz verabreicht oder eine Intervention durchführt, um den Tod des entscheidungsfähigen Patienten auf dessen Wunsch zu verursachen.

Der ärztlich assistierte Suizid beziehe sich hingegen auf Fälle, in denen ein Arzt auf Wunsch eines entscheidungsfähigen Patienten diesem ermögliche, sein Leben zu beenden, und ihm Präparate verschreibe oder bereitstelle, die seinen Tod herbeiführen sollen.

Nicht unethisch handelten dagegen Ärzte, die das Grundrecht des Patienten auf Ablehnung einer medizinischen Behandlung respektierten und etwa auf medizinische Interventionen verzichteten, auch wenn dies im Ergebnis zum Tod des Patienten führe.

"Ärzte sind dem Leben verpflichtet. Es ist wichtig, dass der Weltärztebund das noch einmal zum Ausdruck gebracht hat", kommentierte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, die Deklaration. Ärzte dürften nicht dazu gezwungen werden, Patienten bei der Selbsttötung zu unterstützen oder Euthanasie durchzuführen.

Die Generalversammlung des Weltärztebundes tagte vom 23. bis 26. Oktober in Tiflis. Der Verabschiedung der Deklaration waren intensive Diskussionen und Abstimmungen mit Ärzten und Nichtmedizinern auf der ganzen Welt vorangegangen. "Da wir Konsultationskonferenzen mit allen Kontinenten der Welt durchgeführt haben, glauben wir, dass diese überarbeitete Formulierung mit den Ansichten der meisten Ärzte weltweit übereinstimmt", erklärte der Vorstandsvorsitzende des WMA, Frank Ulrich Montgomery.

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Quelle:
LEBENSFORUM Ausgabe Nr. 132, 4. Quartal 2019, S. 8
Zeitschrift der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)
Herausgeber: Aktion Lebensrecht für Alle e.V.
Bundesvorsitzende Cornelia Kaminski (V.i.S.d.P.)
Verlag: Ottmarsgäßchen 8, 86152 Augsburg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2019

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