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DROGEN/327: Die schleichenden Gefahren des Alkoholkonsums nicht verharmlosen - Aktionswoche 13.-21.06.2015 (BMG)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung - 15. Juni 2015

Die schleichenden Gefahren des Alkoholkonsums nicht verharmlosen

Aktionswoche Alkohol vom 13. bis 21. Juni 2015


Vom 13. bis zum 21. Juni findet die diesjährige Aktionswoche Alkohol statt. Sie wird jährlich von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) initiiert. Die Aktionswoche steht unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten und unter dem Motto: "Alkohol? Weniger ist besser!"

Marlene Mortler: "Die Aktionswoche Alkohol feiert in diesem Jahr ihren 5. Geburtstag. Ein Grund zu feiern, und zwar alkoholfrei! Viel zu oft werden die Gefahren von Alkohol in unserer Gesellschaft verharmlost. Nach dem Motto: 'Komm, trink noch einen mit!' oder 'Ein Gläschen schadet dir nicht', wird oftmals suggeriert, dass es sich bei Alkohol um eine harmlose Substanz handelt. Das Gegenteil ist der Fall. Jährlich sterben rund 74.000 Menschen in Deutschland an den Folgen ihres Alkoholmissbrauchs. Psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol sind einer der häufigsten Gründe aller Krankenhausbehandlungen. 2013 waren fast genau so viele Menschen wegen eines akuten Alkoholrauschs im Krankenhaus wie aufgrund einer Herzinsuffizienz. Das zeigt: Das Motto der Aktionswoche Alkohol ist absolut richtig und wichtig. Weniger ist besser, wenn wir gesundheitliche Schäden durch Alkoholmissbrauch vermeiden wollen."

Deutschland gehört innerhalb der OECD zu den Staaten mit einem hohen Alkoholkonsum. Im Jahr 2013 hat jeder Bundesbürger durchschnittlich 9,7 Liter reinen Alkohol verbraucht. Innerhalb der letzten 30 Jahre ist der Konsum leicht zurückgegangen. Dennoch sind in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen alkoholabhängig. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier in 2013 um 0,7 Prozent zurück, bei Schaumwein um 4,4 Prozent. Bei Wein hingegen wurde ein Anstieg um 1,3 Prozent verzeichnet.

Marlene Mortler: "Die Zahlen zum Alkoholkonsum machen deutlich, dass es ein langer Weg ist, ein so tief in der Gesellschaft verwurzeltes Verhalten zu verändern. Wir setzen auf langfristige und nachhaltig konzipierte Präventionsangebote und auf gezielte Informationen, die wirken. Ein gutes Beispiel ist die Kampagne 'bunt statt blau', die es seit sechs Jahren gibt. Hier werden Schulkinder im Rahmen eines Plakatwettbewerbs dazu animiert, sich mit dem Thema Alkohol auseinander zu setzen. Die Ergebnisse einer aktuellen Begleitstudie zeigen, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler signifikant weniger Alkohol konsumieren. Wir brauchen solch nachhaltige Ansätze und eine junge Generation, die Vorbild auch für die Erwachsenen ist. Gleichzeitig müssen auch die Erwachsenen ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Nur durch ein gesellschaftliches Umdenken können wir es langfristig schaffen, die Alkoholkrankheit insgesamt einzudämmen. Daher gilt: Weniger ist mehr!"

Die Aktionswoche Alkohol der DHS soll dazu anregen, über den eigenen Konsum nachzudenken. Tausende Freiwillige gehen hierzu bundesweit auf die Menschen zu und klären auf. Mit Selbsttest, Broschüren oder in direkten Gesprächen wird im Rahmen der Aktionswoche für einen sicheren Umgang mit Alkohol sensibilisiert.


Weitere Informationen zur Aktionswoche Alkohol unter:
www.aktionswoche-alkohol.de


Weitere Informationen der Drogenbeauftragten unter:
www.drogenbeauftragte.de

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Quelle:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Pressemitteilung Nr. 11, 15. Juni 2015
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
POSTANSCHRIFT: 11055 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18441-4412, Fax: +49 (0)30 18441-4960
E-Mail: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Internet: www.drogenbeauftragte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2015

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