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UMWELT/221: Die Handlungsorientierte Umweltmedizinische Praxisleitlinie (umg)


umwelt · medizin · gesellschaft - 1/2012
Humanökologie - soziale Verantwortung - globales Überleben

Die Handlungsorientierte Umweltmedizinische Praxisleitlinie

Von Frank Bartram, Anke Bauer, Volker von Baehr, Claus-Hermann Bückendorf, Hans-Peter Donate, Volker Engelhardt, Wolfgang Huber, Martin Klehmet, Kurt Müller, Peter Ohnsorge, Christoph Mai, Jens-Martin Träder



Hintergrund: Auf politischer, gesundheitspolitischer und medizinischer Ebene sowie in der Gesellschaft besteht Einigkeit darin, dass dem Fachbereich der Umweltmedizin eine große Bedeutung für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und die Erkennung der Ursachen von Krankheiten zukommt. Die Prävalenzraten werden auf ca. 5 % in der Bevölkerung geschätzt. Aus diesem Grund war es erforderlich, eine, an der alltäglichen Praxis orientierte, Umweltmedizinische Leitlinie zu formulieren. Diese Praxisleitlinie wird mit ihren Schlüsselempfehlungen hier vorgestellt.

Methodik: Die Leitlinie wurde von einer interdisziplinär zusammengesetzten Autorengruppe ausgearbeitet. In einem mehrstufigen Prozess wurden systematische Literaturrecherchen durchgeführt, Evidenzgrade begründet und Konsens zu den Empfehlungen in einem mehrstufigen Prozess ermittelt.

Ergebnisse: Die Empfehlungen zur Diagnose umfassen neben einer umweltmedizinischen Stufendiagnostik auch Empfehlungen zur Anamnese von Suszeptibilität, Komorbidität, multifaktoriellen Syndromen und sonstigen Stressoren. Der Schweregrad der Erkrankungen ist abhängig von der Art, der Höhe und der Dauer der Exposition sowie der individuellen Empfindlichkeit der Betroffenen. Die Basistherapie stellt die Verminderung der Exposition auf ein verträgliches Maß dar. Insbesondere bei chronischen Verlaufsformen reicht dieses häufig nicht aus, so dass adjuvante Therapien herangezogen werden müssen. Der Verlauf umweltmedizinischer Erkrankungen ist abhängig von der Möglichkeit diese Expositionsminderung bezüglich der relevanten Schadstoffe zügig herbeizuführen. Gelingt dies nicht, besteht ein zunehmendes Risiko für die Entstehung schwer therapierbarer, chronischer Krankheitsbilder.

Schlussfolgerung: Die Erforschung der Ätiopathogenese umweltmedizinischer Erkrankungen steckt noch in den Kinderschuhen. Das hochindividualisierte Krankheitsgeschehen aufgrund der individuell sehr verschiedenen Expositionssituationen und der gleichzeitig individuell sehr unterschiedlichen Suszeptibilität der Betroffenen, machen eine standardisierte Bewertung, z.B. anhand von Messwerten, bislang unpraktikabel. Es wird empfohlen, eine individuell angepasste Bewertung und Diagnose anhand der Anamnese, klinischer Parameter und des Verlaufes durchzuführen.


1. Einleitung

Auf politischer, gesundheitspolitischer und medizinischer Ebene sowie in der Gesellschaft besteht Einigkeit darin, dass dem Fachbereich der Umweltmedizin eine große Bedeutung für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und der Erkennung der Ursachen von Krankheiten zukommt. Legt man die Zahl von bis zu 5 % umweltbedingte Erkrankungen in der Bevölkerung der EU zu Grunde, wären ca. 4 Mio. Bundesbürger unmittelbar betroffen (EU 2004). Ähnliches geben KREUTZER et al. (1999) für die USA an (6,3 %). Nach einem Bevölkerungssurvey in Deutschland weisen allein 1 von 200 Personen eine gesteigerte Chemikaliensensitivität mit täglichen Symptomen (MCS) auf (HAUSTEINER et al. 2005). International sind noch höhere Raten bekannt (BAUER et al. 2008).

Trotz der Dringlichkeit zu handeln, unterblieb es, eine vernetzte Struktur zwischen klinisch-kurativ tätigem Umweltmediziner, Ambulanzen, Kliniken und forschender Umweltmedizin zu schaffen, um den praktischen Notwendigkeiten gerecht zu werden. Die GKV erstatten umweltmedizinische Leistungen bis heute nicht. Die Disziplinen Allergologie, Hygiene und Mikrobiologie, Arbeitsmedizin sowie Toxikologie haben die Gebietsbezeichnung jeweils durch Hinzunahme von Umweltmedizin erweitert, ohne dass die Lehre entsprechend ergänzt wurde. Sie implizieren damit, dass mit den etablierten Methoden dieser Disziplinen den neu aufgetretenen umweltmedizinischen Problemen und Erkrankungen begegnet werden kann. Es wird bis heute auf der Gültigkeit des toxikologischen Dosis-Wirkungsprinzips bestanden, obwohl vielfach beschrieben wurde, dass dies bei der Vielfalt der einwirkenden Stoffe und der individuellen Suszeptibilitäten im Bereich der klinisch-kurativen Umweltmedizin kaum anwendbar ist (BÖSE-O'REILLY et al. 2001, WITTE 2001, SCHNAKENBERG 2007, NEBERT 2005, ZOCK 2007).

Die Entwicklung von Therapien umweltmedizinischer Erkrankungen wird weiterhin dadurch erschwert, dass die Diskussion über die Ursachen stark polarisiert ist (Psychologie vs. Toxikologie). Dies hat zur Folge, dass umweltmedizinische Patienten regelmäßig aufgefordert werden, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben und ihre "Irrtümer" - nämlich, dass Schadstoffe ihre Symptome verursachen - einzusehen.

In den Fällen, in denen tatsächlich aber Schadstoffe die Ursache der Erkrankung sind, ist diese Art des Umgangs mit ihnen nicht nur erfolglos, sondern trägt auch zur Chronifizierung und zur Hoffnungslosigkeit der Patienten bei und kann dadurch seelische Störungen bei den Patienten erzeugen.

Eine weitere Folge dieser Vorgehensweise ist, dass die Berücksichtigung psychosozialer Aspekte von vielen Patienten und Selbsthilfegruppen fast schon reflexartig abgelehnt wird: Sie befürchten eine weitere "Psychiatrisierung" der Erkrankungen. Die Beurteilung, welche therapeutischen Maßnahmen bei einem Patienten notwendig erscheinen, gerät dabei von einer sachlichen auf eine emotionale Ebene, die dem Erfolg der Therapie in erheblichem Maße abträglich ist.

Denn in schweren und langandauernden Fällen umweltmedizinischer Erkrankungen können Berufsunfähigkeit und soziale Isolation Folgen der Erkrankung sein. Weiterhin darf nicht verschwiegen werden, dass ein kleiner Teil der Patienten auf umweltmedizinische Erkrankungen mit seelischen Störungen reagiert. Hier stehen umweltmedizinische Erkrankungen durchaus nicht allein, da dies auf alle chronischen Erkrankungen zutrifft, welche das alltägliche Leben sehr beeinträchtigen (z. B. Rheuma, Rückenschmerzen, Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen). Natürlich müssen derartige Störungen spezifisch behandelt werden. Die Behandlung muss jedoch in Kenntnis der umweltmedizinischen Erkrankung und im Rahmen einer ganzheitlichen umweltmedizinischen Therapie erfolgen (ÖSTERBERG et al. 2000, WUNSCH 2002, HERPERTZ et al. 2003, HAERTER et al. 2004, SCHWARZ et al. 2006a, BAI et al. 2009).

Aus den genannten Gründen wurde es erforderlich, Leitlinien der klinisch-kurativen Umweltmedizin zu formulieren, die diesen Aspekten auf einer sachlichen Ebene Rechnung trägt. Diese Leitlinien sollen Grundlage der in Praxen, Ambulanzen und Kliniken umweltmedizinisch tätigen Ärzte sein. Die Leitlinien sollen aber auch denjenigen Ärzten Hilfestellung geben, die in beratenden Funktionen bei Behörden, Krankenkassen und Versicherungen tätig sind. Weiterhin sollen sie die Bewertungsmaßstäbe im Berufskrankheiten- und Rentenrecht verbessern helfen und die Grundlagen der Rechtssprechung auf diesem Sektor dem zeitgemäßen Wissen und Anspruch anpassen helfen.


2. Methodik

Die Leitlinie wurde von einer interdisziplinär zusammengesetzten Autorengruppe erarbeitet. Die Autoren kommen aus den Bereichen der klinisch kurativen Umweltmedizin, Labormedizin sowie Wissenschaft und Forschung. Nach systematischen Literaturrecherchen wurde Konsens zu den Empfehlungen in einem mehrstufigen Prozess ermittelt. Die zugehörigen Evidenzgrade (EVG) I-V (gemäß Oxford Centre of Evidence-Based Medicine) (www.leitlinien.net) als auch die Stärke des Konsensus in der Leitliniengruppe werden bei den Empfehlungen angegeben.

  1. Evidenzgrade (EVG): "Evidenz" aufgrund von mindestens einer randomisierten, kontrollierten Studie;
  2. "Evidenz" aufgrund von mindestens einer gut angelegten, kontrollierten Studie ohne Randomisierung, eines systematischen Reviews oder einer gut angelegten, quasi-experimentellen Studie, retrospektiven Kohortenstudie, explorativen Kohortenstudie;
  3. "Evidenz" aufgrund gut angelegter, nicht experimenteller, deskriptiver Studien (z.B. Beobachtungsstudien (vorhernachher), Vergleichsstudien, Korrelationsstudien, FallKontrollstudien);
  4. "Evidenz" aufgrund von Fall-Serien, Berichten von Expertengruppen, Konsensuskonferenzen;
  5. Expertenmeinungen und -aussagen bzw. klinische Erfahrung anerkannter Autoritäten.


Die Konsensus-Abstufung lautet: A: Starker Konsens (>= 80 % Übereinstimmung), B: Konsens (50-79 % Übereinstimmung), C: kein Konsens (<50 % Übereinstimmung).

In dieser Kurzfassung werden nur die Schlüsselempfehlungen einbezogen. Hinsichtlich aller Empfehlungen sowie der ausführlichen Erläuterungen und Referenzen und wird auf die Langfassung verwiesen (BARTRAM et al. 2011a).


3. Ergebnisse

3.1 Definition
"Umweltmedizin ist dasjenige interdisziplinäre Fachgebiet, das sich mit der Erforschung, Erkennung, Behandlung und Prävention umweltbedingter und umweltassoziierter Gesundheitsstörungen befasst. Als zentraler Fachgegenstand gelten anthropogene Umweltbelastungen und deren gesundheitsbeeinträchtigende Auswirkungen. Üblicherweise wird zwischen einer mehr bevölkerungsorientierten, primär präventiv ausgerichteten Komponente der Umweltmedizin und einer patientenbezogenen, individualmedizinischen Ausrichtung unterschieden..." "...Die klinische Umweltmedizin umfasst dabei die (individual)medizinische Betreuung von Einzelpersonen mit gesundheitlichen Beschwerden oder auffälligen Untersuchungsbefunden, die mit Umweltfaktoren ... in Verbindung gebracht werden..." (BÄK 2006). Im Bereich der klinischen Umweltmedizin müssen sowohl die individuelle Empfindlichkeit des Betroffenen als auch die besonderen Eigenschaften komplexer Einflüsse berücksichtigt werden (BÖSE-O'REILLY et al. 2001). Die exogenen Noxen als Verursacher umweltmedizinischer Krankheitsbilder sowie ihre Quellen können sehr vielfältig sein. Am häufigsten treten Erkrankungen und Gesundheitsstörungen auf, die mit Innenraumschad- und -reizstoffen assoziiert sind. Sie betreffen ca. 70-80 % der Patienten in der umweltmedizinischen Praxis (ALSEN-HINRICHS et al. 1998) (EVG= IV, Konsens: A / 100 %).

Abb. 1: Umweltmedizinische Stufendiagnostik, schematisch (UME = Umweltmedizinische Erkrankungen) (Quelle: Bartram et al. 2011ab)

Abb. 1: Umweltmedizinische Stufendiagnostik, schematisch (UME = Umweltmedizinische Erkrankungen) (Quelle: Bartram et al. 2011ab, mit der freundlichen Genehmigung des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner - dbu)



3.2 Diagnose

3.2.1 Anamnese
Es wird empfohlen, eine umweltmedizinische Anamnese nach einem Stufenschema analog der Abbildung 1 durchzuführen:

  • Allgemeinmedizinische Anamnese bei Verdacht auf umweltmedizinische Erkrankungen
  • Umweltmedizinische Anamnese (Umweltmedizinische Erstanamnese, Umweltmedizinischer Fragebogen, Umweltmedizinische Nachanamnese)
  • Anamnese von expositionsunabhängigen Risikofaktoren
  • Anamnese von multifaktoriellen Syndromen
  • Anamnese von Beeinträchtigungen, subjektiven Krankheitstheorien und Stressoren

(REICHL 2000, BÖSE-O'REILLY et al. 2001, DOTT et al. 2002, SEIDEL 2005) (EVG= IV, Konsens: A / 92 %).


3.2.2 Ganzkörperstatus

Zur Erfassung möglicher Begleiterkrankungen bzw. von Erkrankungen, die zu einer umweltmedizinische Erkrankungenähnlichen Symptomatik führen können, wird empfohlen, bei der Erstdiagnose ohne Vorbefunde eine vollständige klinische Untersuchung (Ganzkörperstatus) durchzuführen (EVG= IV, Konsens: A / 100 %).

3.2.3 Labor-Untersuchungen
Es wird empfohlen, die Labordiagnostik unter Berücksichtigung der Kosten wirtschaftlich und auf das individuelle Erkrankungsbild des Patienten abgestimmt, zielgerichtet einzusetzen. Sie besteht aus: 1. Allgemein-differentialdiagnostische symptombezogene Laboranalytik, 2. Umweltmedizinische Analytik: Umweltmonitoring, Biomonitoring, Effektmonitoring und / oder Suszeptibilitätsmonitoring (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= III-V, Konsens= A / 92 %).

3.3 Risikogruppen
Folgende Gruppen sind aufgrund ihrer besonderen Vulnerabilität gegenüber Schadstoffen als Risikogruppen für umweltmedizinische Erkrankungen anzusehen: Kinder, Schwangere, Personen mit Vorerkrankungen wie Allergien, Asthma bronchiale, bronchieale Hyperreaktivität, Hauterkrankungen, Überempfindlichkeiten gegenüber anderen exogenen Noxen (z.B. Medikamenten) bzw. Pseudoallergien sowie andere Erkrankungen oder Expositionen, die mit chronischer Inflammation einhergehen (BALDWIN et al. 1999, LAUMBACH et al. 2005, MENDELL 2007, MILLQVIST 2008, NORBÄCK 2009, FRIEDMAN & VER DYE 2009, GOMEZ-MEJIBA et al. 2009, BAUER et al. 2008, 2010, BARTRAM et al. 2011a) (EVG=I bis III, Konsens= A / 100 %).

3.4 Anamnese von multifaktoriellen Syndromen
Es wird empfohlen multifaktorielle Syndrome, welche häufig mit umweltmedizinischen Erkrankungen assoziiert sind, systematisch zu erfassen. Hierunter sind chronische Multisystemerkrankungen zu verstehen, deren Entstehung mit Risikofaktoren aus biologischen, psychischen und sozialen Bereichen assoziiert ist ("bio-psycho-soziales" Krankheitsmodell), insbesondere:

  • eine besondere Chemikaliensensitivität (Chemical Sensitivity/CS, Multiple Chemical Sensitivity/MCS)
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom/CFS
  • Chronische Schmerzsyndrome, Fibromyalgie
  • Posttraumatisches Belastungssyndrom

(FRIEDMAN 1994, BUCHWALD & GARRITY 1994, JASON et al. 2000, PALL & SATTERLEE 2001, RAINVILLE et al. 2001, REID et al. 2001, SCHWARZ et al. 2006a, BROWN & JASON 2007, BAUER et al. 2008) (EVG= II-IV, Konsens= A / 92 %).

3.5 Prävalenz
Die Prävalenz an umweltmedizinischen Erkrankungsbildern insgesamt wird nach den Ergebnissen der internationalen Konferenz "Environment and Health Action Plan 2004-2010" (EU 2004) auf ca. 5 % der EU-Bürger geschätzt. Dies entspricht der Prävalenz des Diabetes Mellitus in Europa (SCHERBAUM & KIESS 2004). Nach einem großangelegten populationsbezogenen Telefonsurvey von KREUTZER et al. (1999) leiden in den USA 6,3 % der Bevölkerung unter umweltmedizinischen Erkrankungen. Von 275 Patienten einer deutschen Allgemeinarztpraxis vermuteten 4 % Schadstoffe als Mitverursacher ihrer Symptome und 12 % Mikroorganismen (NEUSS et al. 2008). Besonders empfindlich gegenüber chemischen Expositionen oder Gerüchen reagieren nach einem deutschen Survey von HAUSTEINER et al. (2005) 0,5 % der Bevölkerung (1 von 200!). Diese Personen hatten tägliche Symptome aufgrund einer besonderen chemischen Empfindlichkeit (EVG= III-IV, Konsens= A / 83 %).

3.6 Verlauf
Der Verlauf der umweltmedizinischen Erkrankungen ist abhängig von der Möglichkeit einen Expositionsstopp bzw. eine Expositionsminderung bezüglich der relevanten Schadstoffe zügig herbeizuführen.

Positiv beeinflusst wird der Verlauf durch

  • kurze Erkrankungszeiten
  • Anerkennen der umweltbedingten Ursache bzw. einer multifaktoriellen Ursache der Erkrankung
  • gute umweltmedizinische Versorgung
  • stabile seelische Gesundheit
  • geringe Komorbidität
  • unterstützendes soziales Umfeld

(WASSERMANN et al. 2001, COLOSIO et al. 2003, RUNESON et al. 2004, RUNESON & NORDBAECK 2005, LAUMBACH et al. 2005, SHOEMAKER & HOUSE 2005, SCHWARZ et al. 2006a, EDVARDSSON et al. 2008, BAUER et al. 2009b, 2010, VAN VALEN et al. 2009, NORBÄCK 2009, BARTRAM et al. 2011a) (EVG= II-III, Konsens= A / 100 %).

Negativ beeinflusst wird der Verlauf durch

  • langes Andauern der Exposition
  • unvollständige Expositionsminderung
  • reaktive seelische Störungen
  • zusätzliche Stressoren (bio-psycho-sozialer Art)
  • den Übergang bei langen Erkrankungszeiten in chronische Krankheitsbilder
  • soziale Benachteilungen
  • das Nicht(an)erkennen der umweltbedingten Ursache der Erkrankung.

Dieses entspricht den Erkenntnissen bei anderen chronischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, Asthma, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder rheumatoider Arthritis sowie chronischen Herzerkrankungen (ÖSTERBERG et al. 2000, WUNSCH 2002, HERPERTZ et al. 2003, HAERTER et al. 2004, SCHWARZ et al. 2006a oder b?, BAUER et al. 2008, BAI et al. 2009) (EVG= II-III, Konsens= A / 100 %).

3.7 Schweregrad der Erkrankungen im Vergleich
Der Schweregrad der Erkrankungen ist abhängig von Art, Höhe und Dauer der Exposition sowie der individuellen Empfindlichkeit der Betroffenen. Unter der Berücksichtigung von Durchschnittswerten sind umweltmedizinische Patienten im Vergleich mit Bevölkerungsstichproben gesundheitlich und funktionell deutlich beeinträchtigt (BAUER et al. 2001, EIS et al. 2003, SCHWARZ et al. 2006a, BARTRAM et al. 2011a) (EVG= III, Konsens= A / 100 %).

3.8 Ätiopathogenese
Die Erforschung der Ätiopathogenese umweltmedizinischer Erkrankungen steckt noch in den Kinderschuhen. Der Grund ist das hochindividualisierte Krankheitsgeschehen aufgrund der individuell sehr verschiedenen Expositionssituationen (z.B. mehrere hundert Chemikalien in der Innenraumluft) und der gleichzeitig individuell sehr spezifischen Suszeptibilität der Betroffenen (z.B. Allergien, Asthma), die eine standardisierte Bewertung z.B. anhand von Messwerten oft unmöglich machen.

In der umweltmedizinischen Praxis kann nur ein kleiner Teil der Fälle im Sinne toxikologischer Grundsätze bewertet werden. Es wird empfohlen, eine individuell angepasste Bewertung und Diagnose anhand der Anamnese, klinischer Parameter und des Verlaufes durchzuführen. Messwerte des Humanbiomonitorings oder Umgebungsmonitorings können die Bewertung erleichtern, jedoch allein nicht zum Ausschluss einer umweltmedizinischen Erkrankung führen (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= V, Konsens= A / 100 %).

3.9 Psychologie
Psychologische Aspekte müssen in der klinisch-kurativen Umweltmedizin mit beachtet werden. Dies hat drei Gründe:

  1. Fehldiagnosen bei neurotoxischer Exposition aufgrund von Symptomähnlichkeiten.
  2. Chronische Verlaufsformen erhöhen das Risiko für seelische Folgeerkrankungen.
  3. Vulnerabilität: Personen mit psychiatrischen Vorerkrankungen können zusätzlich umweltmedizinisch erkranken. Die Bewältigung der Erkrankung (Coping) im täglichen Leben ist dann häufiger dysfunktional als bei seelisch Gesunden (Chronizitätsrisiko). Personen mit stressbedingten Erkrankungen (PTSD) weisen häufiger eine besondere chemische Sensitivität auf als Gesunde.

Es wird empfohlen, eine individuell angepasste Bewertung anhand der Anamnese, klinischer Parameter und des Verlaufes durchzuführen. Es wird empfohlen, anzuerkennen, dass Erkrankungen aus beiden Bereichen gleichzeitig vorkommen und sich gegenseitig verstärken können. Psychometrische Tests oder Fragebögen können aufgrund mangelnder Trennschärfe nicht zur Diagnostik verwendet werden. Sie können jedoch den Schweregrad einer Beeinträchtigung messen. Das Ergebnis eines psychometrischen Test oder Fragebogens darf nicht die Begründung für den Ausschluss einer umweltmedizinischen Erkrankung sein. Das Ergebnis eines psychometrischen Fragebogens darf nicht allein anhand des Vergleichs mit Gesunden bewertet werden, es ist zusätzlich der Vergleich mit anderen chronisch kranken Patientengruppen mit ähnlicher Beeinträchtigung erforderlich (ÖSTERBERG et al. 2000, WUNSCH 2002, HERPERTZ et al. 2003, HAERTER et al. 2004, BAUER & SCHWARZ 2006, 2008, BAUER et al. 2007, 2008, 2009ab, BAI et al. 2009, BARTRAM et al. 2011a) (EVG= II-III, Konsens= A / 100 %).

3.10 Therapie
Die Basistherapie bei umweltmedizinischen Erkrankungen stellt der Expositionsstopp bzw. die Verminderung der Exposition auf ein verträgliches Maß dar. Insbesondere bei chronischen Verlaufsformen reicht dieses häufig nicht aus, so dass adjuvante Therapien herangezogen werden müssen (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= II, Konsens= A / 100 %).

Antidote: In einigen Fällen der Exposition mit spezifischen und bekannten Einzelsubstanzen sind Gegenmittel bekannt. Diese können Handbüchern der Umweltmedizin oder der Toxikologie entnommen werden, die sich mit Einzelsubstanzen befassen. (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= I-II, Konsens= A / 83 %).

Psychoedukation: Es wird empfohlen die Patienten über ihr Krankheitsbild aufzuklären, wobei ein multifaktorielles und individuelles Modell der Erkrankung vermittelt werden sollte. Monokausale Zuschreibungen sollten vermieden werden (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= III, Konsens= A / 100 %).

3.11 Evaluation der Wirksamkeit
Eine kontinuierliche Überprüfung der Verträglichkeit und Wirksamkeit der eingeleiteten Therapien durch die jeweiligen Behandler wird empfohlen (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= V, Konsens= A / 100 %).

3.12 Weiterführende Behandlung
Die weiterführende Behandlung (Krankenhaus, Reha-Einrichtung) sollte in Einrichtungen erfolgen, welche Fachkenntnis auf dem Gebiet der Umweltmedizin vorweisen können (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= V, Konsens= A / 100 %).

3.13 Patientenkommunikation
Aufgrund des Spannungsfeldes zwischen Toxikologie, Psychiatrie und klinisch-kurativer Umweltmedizin haben viele Patienten schlechte Erfahrungen im Umgang mit dem medizinischen System allgemein und psychosomatischen Einrichtungen insbesondere gemacht. Dies führt zu Schwierigkeiten im Bereich der Patientenkommunikation und der Vermittlung eines multifaktoriellen Krankheitsmodells in der umweltmedizinischen Praxis. Es wird empfohlen, dem Patienten mit Empathie und Einfühlungsvermögen zu begegnen und das berichtete Beschwerdebild zunächst wertfrei aufzunehmen (BARTRAM et al. 2011a) (EVG= V, Konsens= A / 100 %).

3.14 Obsolete bzw. schädliche Verfahren
Folgende Verfahren sind als obsolet oder nachteilig für den Verlauf zu betrachten:

  • Ausschluss oder Annahme einer umweltmedizinischen Erkrankung auf der alleinigen Basis von nicht-validen Messwerten oder auf der Basis des Mangels an geeigneten Messwerten,
  • Ausschluss einer umweltmedizinischen Erkrankung auf der alleinigen Basis von nicht-trennscharfen psychometrischen Tests oder Fragebogen,
  • Ausschluss einer umweltmedizinischen Erkrankung auf der Basis einer psychiatrischen Diagnose sowie
  • monokausale Zuschreibungen ("Vergiftungshypothese") bei chronischen Verlaufsformen (EVG= III-V, Konsens= A/ 83 %).

Förderung
Die Leitlinie wurde gefördert von dem Verein zur Förderung der Umweltmedizin in Schleswig-Holstein der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.


Kontakt

Dr. med. Frank Bartram, Arzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin, Vorstandsmitglied des dbu (Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner), Weißenburg

Dr. rer. nat. Anke Bauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachkliniken Nordfriesland gGmbH, Fachkliniken Nordfriesland gGmbH, Krankenhausweg 3, 25821 Bredstedt, anke.bauer@fklnf.de (Korrespondenzanschrift)

Dr. med. Volker von Baehr, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Institut für Medizinische Diagnostik MVZ GbR, Berlin

Dr. med. Claus-Hermann Bückendorf, Arzt für Innere Medizin, Umweltmedizin, Naturheilverfahren, Sportmedizin, Chirotherapie, Vorstandsmitglied des dbu, Kiel

Dr. med. Hans-Peter Donate, Arzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin, Vorstandsmitglied des dbu, Furth im Wald

Volker Engelhardt, Arzt und Heilpraktiker, Vorstandsmitglied des dbu, Braunschweig

Prof. Dr. med. Wolfgang Huber, Arzt für Innere Medizin und
Umweltmedizin, Vorstandsmitglied des dbu, Heidelberg

Dr. Martin Klehmet, Zahnarzt, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Umwelt-Zahnmedizin (DGUZ), Bremen

Dr. med. Christoph Mai, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Umweltmedizin, Akupunktur. Chefarzt der Fachkliniken Nordfriesland gGmbH, Bredstedt

Dr. med. Kurt E. Müller, Arzt für Dermatologie und Umweltmedizin, Vorstandsmitglied des dbu und der EUROPAEM (European Academy for Environmental Medicine), Kempten

Dr. med. Peter Ohnsorge, Arzt für HNO-Heilkunde, Allergologie, Umweltmedizin, Akupunktur. Vorstandsmitglied des dbu und der EUROPAEM (European Academy for Environmental Medicine), Würzburg

Prof. Dr. med. Jens-Martin Träder, Arzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin, Institut für Allgemeinmedizin, UKSH Lübeck, DEGAM-Mitglied, Lübeck


Korrespondenzanschrift

Dr. rer. nat. Anke Bauer
Fachkliniken Nordfriesland gGmbH
Krankenhausweg 3, 25821 Bredstedt
anke.bauer@fklnf.de


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Quelle:
umwelt · medizin · gesellschaft Nr. 1/2012, (Februar 2012)
25. Jahrgang, S. 27 - 34
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juli 2012