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CHIRURGIE/399: Fortschritte in der Behandlung verengter Herzklappen (DGCH)


Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) - Dienstag, 14. April 2009

Hoffnung für Hochrisiko-Patienten der Herzchirurgie
Fortschritte in der Behandlung verengter Herzklappen

126. Chirurgenkongress, 28. April bis 1. Mai 2009, München


München - Durch die demografische Entwicklung steigt die Zahl von Patienten mit Herzklappenerkrankungen in den Industrieländern seit Jahren deutlich an. Herzchirurgen können mit einer in den letzten Jahren neu entwickelten Operationsmethode auch ausgewählten Hochrisiko-Patienten helfen, die für die konventionelle Herzklappenoperation bisher nicht in Frage kommen. Bei dieser Methode ersetzen sie die funktionsuntüchtige Herzklappe ohne oder nur mit minimalem Öffnen des Brustkorbes. Wann, wie und mit welchem Erfolg die "Katheter-gestützte Aortenklappenimplantation" erfolgt, ist eines der Themen auf der Pressekonferenz im Rahmen des 126. Chirurgenkongresses vom 28. April bis 1. Mai 2009 in München.

Der konventionelle Ersatz einer erkrankten Aortenklappe ist ein nachgewiesenermaßen erprobtes und erfolgreiches Operationsverfahren. Rund 97 Prozent der Patienten überleben den Eingriff, bei dem unter Vollnarkose mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine der Brustkorb und das Herz geöffnet wird. Die Lebensqualität nach der Operation ist sehr gut. Die Folgen einer erkrankten Aortenklappe für den Patienten - Atemnot, Schmerzen hinter dem Brustbein und niedriger Blutdruck bis hin zur plötzlichen Ohnmacht - sind mit der konventionellen Operation und einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt sehr gut therapierbar.

"Für ältere Patienten mit zumeist altersbedingten gravierenden Begleiterkrankungen ist die konventionelle Methode mit einem höheren Risiko verbunden, so dass den Patienten oft von einer Operation abgeraten wurde", erläutert Professor Dr. med. Dr. h. c. Friedhelm Beyersdorf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG). Für sie bietet sich eine erst seit wenigen Jahren zur Verfügung stehende alternative und schonendere Operationsmethode, die sogenannte kathetergestützte Herzklappenimplantation, an. Hierbei wird eine künstliche Herzklappenprothese entweder über die Leistenschlagader oder direkt über die Herzspitze mittels Katheter eingesetzt.


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Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Pressestelle DGCH
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Telefon: 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-984
E-Mail: giesselmann@medizinkommunikation.org
Internet: www.chirurgie2009.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2009