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GRASWURZELREVOLUTION/970: Anarchismus im 21. Jahrhundert


graswurzelrevolution 336, Februar 2009
für eine gewaltfreie, herrschaftslose gesellschaft

Anarchismus im 21. Jahrhundert

Anarchie organisieren. Anarchistischer Kongress in Berlin: 10. bis 13. April 2009


Mit dem Motto "Anarchismus im 21. Jahrhundert. Anarchie organisieren" veranstalten die Anarchistische Förderation Berlin und Freund_innen an Ostern 2009 einen anarchistischen Kongress in Berlin.


Verschiedene Referierende und Vertretungen internationaler und lokaler anarchistischer Gruppen und Organisationen sind eingeladen zu diskutieren, sich auszutauschen, zu vernetzen sowie neue Ideen für den Anarchismus zu entwickeln. Es würde uns große Freude bereiten, euch dabeizuhaben.


Anarchismus im 21. Jahrhundert

Geschichtlich hat der Anarchismus seit seiner Entwicklung ab dem 18. Jahrhundert in verschiedenen Regionen eine zentrale Rolle. Zum Beispiel spielten bei der Märzrevolution in Deutschland und der Pariser Kommune des 19. Jahrhunderts anarchistische Ideen mit; in Bayern, Mexiko, Spanien und der Ukraine gelang es im 20. Jahrhundert, kurze Phasen anarchistischer Organisierung in der Gesellschaft zu etablieren. Der Anarchismus brachte eine erhebliche Menge theoretischer Arbeiten, neuer Strömungen und breit rezipierter Aktionen hervor. Darüber hinaus hat er wichtige Impulse für Kunst und Kultur gegeben.

Welche Rolle spielt der Anarchismus heute? Thematisiert er bestehende Herrschaftsverhältnisse, bietet er Analysen und Lösungen an? Welche neuen Ansätze bietet er? Wie verarbeitet er die neuen Impulse und Erkenntnisse der Forschung? Beziehen sich Protagonist_innen zeitgenössischer wissenschaftlicher Diskurse und lokale Bewegungen auf ihn oder ist er nur eine marginalisierte Szene? Wie ist die anarchistische Szene zur Zeit global aufgestellt? Wird sie in absehbarer Zeit wieder zur Bewegung werden? Welchen Weg kann der Anarchismus im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts gehen und wo wird er möglicherweise ansetzen? Diese Fragen und viele, die sie berühren, werden auf dem anarchistischen Kongress erörtert.


Anarchie organisieren

Die Geschichte des Anarchismus hat eine Fülle unterschiedlicher Strukturen hervorgebracht, darunter unterschiedliche Interpretationen des anarchistischen Modells der Föderation, die Organisation in Gewerkschaften und Parteien bis hin zur konsequenten Organisierung in temporären autonomen Zonen, kleinen Projekten und autonomen Affinity-Groups. Welche Form bietet welche Vorteile und ist mit welchen Risiken verbunden? Wie kann sich die anarchistische Philosophie dauerhaft in den gesamtgesellschaftlichen Diskursen etablieren?

Der Kongress bietet die Möglichkeit, die Erfahrungen und Arbeitsweisen einzelner anarchistischer Zusammenhänge, Projekte, Gruppen und Föderationen kennen zu lernen, sich darüber auszutauschen und Verbindungen zu knüpfen.

Zentrale Räume und Schlafplätze werden organisiert und die genauen Orte kurzfristig bekannt gegeben. Bitte Isomatte, Schlafsack und Hygieneartikel mitbringen. Neben vorbereiteten Beiträgen und Workshops wird parallel ein Open Space durchgeführt. Nach dem Kongress wird ein Reader herausgegeben. Wir bitten um Erarbeitung und Zusendung von Abstracts und Protokollen der Workshops.

Anarchistische Föderation Berlin

Weitere Infos: www.akongress.org

Anmeldungen bitte an:
Akongress09@gmx.de
Die Teilnahme am Kongress ist frei, unverbindlich und kostenlos.


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Quelle:
graswurzelrevolution, 38. Jahrgang, GWR 336, Februar 2009, S. 5
Herausgeber: Verlag Graswurzelrevolution e.V.
Koordinationsredaktion Graswurzelrevolution:
Breul 43, D-48143 Münster
Tel.: 0251/482 90-57, Fax: 0251/482 90-32
E-Mail: redaktion@graswurzel.net
Internet: www.graswurzel.net

Die "graswurzelrevolution" erscheint 10 Mal im Jahr.
Der Preis für eine GWR-Einzelausgabe beträgt 3 Euro.
Ein GWR-Jahresabo kostet 30 Euro.


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2009