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GRASWURZELREVOLUTION/1391: Ostermärsche und -aktionen 18. bis 21. April 2014


graswurzelrevolution 388, April 2014
für eine gewaltfreie, herrschaftslose gesellschaft

Ostermärsche und -aktionen 18.-21.04.2014

100 Jahre Erster Weltkrieg,
75 Jahre zweiter Weltkrieg,
15 Jahre Kriegseinsätze der Bundeswehr:
Sagt Nein zu Krieg!



Stuttgart
Karsamstag, 19. April 2014
11:30 Uhr AFRICOM (Kaserne Möhringen)
13.30 Uhr Lautenschlagerstr. (beim HBF)
ca. 14.30 Uhr Schloßplatz
sternmarsch 2014

Mit Demos, Kundgebungen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten wollen die Ostermärsche der Friedensbewegung u.a. die skandalösen deutschen Rüstungsexporte zum Thema machen. Die Ostermärsche finden traditionell in regionaler und lokaler Verantwortung statt.


Ostermarschaufruf Rhein Ruhr: NATO- & EU-Kriege stoppen, Atomkraft/waffen abschaffen

Im Aufruf zum Ostermarsch Rhein Ruhr 2014 heißt es u.a.: "Die Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren sind eine Verpflichtung zum Frieden. Dennoch sind die Staaten der EU und der NATO hochgerüstet mit dem Ziel, bei Konflikten weltweit militärisch einzugreifen. Europäische Rüstungsunternehmen liefern die Waffen für Kriege und in Krisenregionen in aller Welt; Deutschland ist nach den USA und Russland drittgrößter Rüstungsexporteur; gemeinsam verfügen die Staaten der EU über das drittgrößte Atomwaffen-Arsenal der Welt. Durch ihre Waffenexporte und ihre ungerechten Wirtschaftsbeziehungen trägt die EU eine Mitverantwortung für Flucht und Vertreibung von Millionen von Menschen...


Für eine friedliche und entmilitarisierte deutsche Politik!

Die neue Bundesregierung verschlimmert den Militarisierungskurs: Kritiklos bekennt sie sich weiter zum Kurs der NATO. Die Bundeswehr wird zur "Armee im Einsatz" im Inneren wie im Äußeren umgebaut. Der Abzug der US-Atomwaffen aus dem rheinland-pfälzischen Büchel ist in ferne Zukunft aufgeschoben. Über Rüstungsexporte entscheidet auch weiterhin allein der geheim tagende Bundessicherheitsrat. Die Beschaffung von Kampfdrohnen droht. Hilfe für andere Länder wird militär- und wirtschaftspolitischen Interessen untergeordnet. Anstatt die wenigen Ansätze der Zivilen Konfliktbearbeitung auszubauen, wird die zivil-militärische Zusammenarbeit gestärkt. Wir aber wollen Frieden möglich machen. Deswegen widersetzen wir uns jeder Militarisierung, jeder Rüstung und allen Kriegen!...

Energiewende jetzt - Atomausstieg durchsetzen, Atomwaffen abschaffen!..."


Wolmirstedt-Schlossdomäne

Der Ostermarsch 2014 im ostdeutschen Wolmirstedt-Schlossdomäne steht unter dem Motto "Ziehe niemals in den Krieg":

"Die Bundeswehr kämpft im weltweiten Einsatz. Der Ausbau des europaweit modernsten Gefechtsübungszentrums in der Colbitz-Letzlinger Heide und das Militär in Schulen und Forschungseinrichtungen und im Alltag sind Ausdruck wachsender Militarisierung.

Entgegen allen Erfahrungen erleben wir die Rückkehr des Krieges als Mittel der Politik. Das Völkerrecht wird ausgehöhlt.

Es gibt einen Weg zum Frieden ohne Gewalt. Das ist der Weg, den wir mit unserem Ostermarsch bestreiten wollen. Wir wollen für einen Politikwechsel hin zu Abrüstung, ziviler Konfliktlösung, sozialer Gerechtigkeit, Wahrung der Menschenrechte und nachhaltigem Umgang mit der Natur demonstrieren. Krieg, Ausbeutung, Armut und Not müssen überwunden werden.

Auf dem Mittelmeer, vor den Grenzen der 'Festung Europa' sterben Tausende oder werden zurückgeschickt. Menschen in Not, die versuchen, Hunger, Krieg und Elend zu entfliehen. Die Mehrheit der Flüchtlinge stammt aus Bürgerkriegsländern.

Europäische, insbesondere deutsche Rüstungsexporte begünstigen immer Krieg, Zerstörung und Tod. Denn sie schaffen erst die Voraussetzung für gewaltsame Konflikte. Europa investiert in die Flüchtlingsabwehr und nicht in die Bekämpfung von Fluchtursachen.

Völkerrecht, Diplomatie, transnationale Partnerschaften und zivile Konfliktbearbeitung brauchen keine Sturmgewehre und keine Panzer. Abrüstung heißt, andere nicht mit Kriegsgeräten zu beliefern, aus welchen Gründen auch immer. Wir demonstrieren für ein Verbot von Waffen- und Rüstungsexporten und eine gesamteuropäische Flüchtlings- und Migrationspolitik, die Menschen in Not hilft.

Kulturlandschaften verwandeln sich in Wüsten. Es begann während des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren mit 'Stahlgewittern' bei Verdun. Die Natur geriet unter Beschuss.

Mit Chemiewaffen begann die Strategie der Vernichtung von Umwelt, die sich im Zweiten Weltkrieg, im Kalten Krieg und im Heute fortsetzt. Atomwaffentests, aber auch die Verklappung radioaktiven Mülls, verseuchten riesige Gebiete auf Jahrtausende. ... Allein in der Ostsee befindet sich korrodierende Munition in solchen Mengen, dass die frei werdende Toxine Europa auslöschen könnten. Auch im Zentrum der Colbitz-Letzlinger Heide wurde die Natur Opfer von Krieg(-sübung) und offenbar soll das auch so bleiben.

Wir demonstrieren für konsequente Abrüstung. Wir wollen ein Europa ohne Massenvernichtungswaffen. Wir brauchen keinen Ausbau der Rüstungsindustrie und keine europäische Rüstungsagentur ... Wir wollen die Abrüstung hier, das Gefechtsübungszentrum Altmark soll einem Naturpark 'Colbitz-Letzinger Heide' weichen! Wir rufen auf: Ziehe niemals in den Krieg!"

Auf der Internetseite des Netzwerks Friedenskooperative findet sich eine Übersicht über alle Aktionen:
www.friedenskooperative.de

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Quelle:
graswurzelrevolution, 43. Jahrgang, Nr. 388, April 2014, S. 20
Herausgeber: Verlag Graswurzelrevolution e.V.
Koordinationsredaktion Graswurzelrevolution:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2014