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ARBEITERSTIMME/358: Soziale Bauernrevolution


Arbeiterstimme Nr. 197 - Herbst 2017
Zeitschrift für die marxistische Theorie und Praxis
Die Befreiung der Arbeiterklasse muß das Werk der Arbeiter selbst sein!

Soziale Bauernrevolution
Der Aufstand des "Gemeinen Mannes" während der Reformation


2017 ist Gedenkjahr der Reformation und ihres Auslösers Martin Luther (1483-1546). Die lutherischen, reformierten und unierten evangelischen Kirchen in Deutschland feiern die 500. Wiederkehr des Anschlags von Luthers 95 Ablassthesen 1517 ans Portal der Wittenberger Marienkirche. Es war der Auftakt zum internen Kirchenkampf gegen die päpstliche Vorherrschaft in Rom und den blühenden Ablasshandel (Sündenerlass durch Geldabgabe), der die bis heute andauernde Spaltung der christlichen Kirche des Abendlands in katholisch und evangelisch bewirkte. Doch jenseits der vielen offiziellen Kirchenfeiern und öffentlichen Manifestationen zum Jubiläum, gilt es auch eines anderen, nicht minder bedeutenden, vielleicht sogar bedeutenderen Ereignisses in diesem Zusammenhang zu gedenken: des Aufstands der Bauern, Handwerker und armen Leute zwischen 1524 und 1526, was die Historie die kurze Zeit der "Bauernkriege" nennt. Es war die erste und auf lange Sicht einzige große soziale Erhebung gegen die mit der Kirche eng verknüpfte spätfeudale Macht der Fürsten und Lehnsherren.

Historische Einordnung und Vorlauf

Weder Reformation noch Bauernkrieg kamen aus heiterem Himmel über die Menschen und ihre schlechten Lebensverhältnisse, sondern hatten einen langen Vorlauf mit immer wieder aufflackernden sozialen Unruhen und regionalen Aufständen in ganz Mitteleuropa, man denke etwa an die Hussiten in Böhmen, den "Armen Konrad" im Badisch-Nordwürttembergischen und die bäuerlichen Bundschuh-Vereinigungen in Süddeutschland. August Thalheimer bemerkt in seinen Moskauer Vorlesungen 1927 zur "Einführung in den dialektischen Materialismus" zu Reformation und Luther: "Gleichzeitig mit dieser Entwicklung (Anfang des 16. Jahrhunderts, Anm. des Verfassers) der bürgerlichen Produktionsweise beginnt ein allgemeiner Kampf gegen die oberste Spitze der feudalen Gesellschaftsordnung, die Kirche. Dieser Kampf beginnt ebenfalls scharfe Formen anzunehmen um die Wende des XVI. Jahrhunderts: (...) Luther tritt auf sowie auch Calvin und Zwingli. Die Reformation ist eine Empörung gegen die Kirche, aber noch innerhalb der Grenzen der Kirche und der Religion. Die allgemeinste und die radikalste Form des ideellen Kampfes mit der feudalen Gesellschaft im allgemeinen und der Kirche im besonderen war aber die bürgerliche Philosophie." (S. 80/81).

Der Bauernkrieg stellte auch eine soziale Auflehnung gegen die Kirche von außen dar. Noch gab es kein bewusstes "Proletariat" im späteren Marxschen Sinn, keine industrielle oder technische Produktionsweise mit Massenbasis, sondern andere, meist untere Gesellschaftsschichten und soziale Klassen an sich. Im Fall der Ereignisse im reformatorischen Stammgebiet in Thüringen war es im Wesentlichen ein Zusammenwirken von klerikal auftretenden Kritikern aus Mönchs- und Priestertum im Stadt-Land-Verbund mit gebildeten, Handel treibenden städtischen Kleinbürgerschichten, handwerklichen Zünfteknappen (Bergbau, Tuchwirkerei, Weberei, Glasmanufaktur, Buchdruck u. a.) und ländlichen Bauernschichten, je nach örtlichen und regionalen Gegebenheiten, wenn auch die Bauernschaft den mit Abstand größten und aktivsten Anteil bildete.

Reformation und Revolution

Man kann in einem weiten Blick auf die Neuzeit die Epoche der Reformation noch vor der liberalen und sozialistischen als revolutionäre bezeichnen. Sie entstand aus dem Christentum heraus und stellte die herrschenden, klerikal dominierten Verhältnisse eine Zeitlang in Frage. Gleichzeitig muss man auch eines mit bedenken: es war gerade der anstoßende Reformator Luther, der dann im weiteren Verlauf des Geschehens wesentlich dazu beitrug, dass diese erste große Revolution in Deutschland Von einer Fürstenkoalition (u. a. Schwäbischer Bund) aufgehalten und niedergeschlagen wurde. Sein unchristlicher Hass auf die niederen ungebildeten Bauernstände und ihre rebellischen, durch die Lande ziehenden und Bilder stürmenden Haufen, sprach aus seiner Schrift "Wider die räuberischen und mörderischen Ratten der Bauern" (1525). Für Luther blieb die weltliche Herrschaft unantastbare Herrschaft, die aufständischen Bauern empfahl er wie einen "faulen Hund" zu behandeln. Dass Luther die Bibel, die bis dahin nur lateinisch gelesen und fürs gemeine Kirchenvolk wie die weltlichen Oberen auch nur in Latein ausgelegt wurde, ins Deutsche übersetzte, ist sein bleibendes großes Verdienst. Plötzlich sprach es aus den Mündern der abtrünnigen "Pfaffen" von der Kanzel herab verständlich deutsch. Erst dadurch begannen die Menschen in den ländlichen Regionen wie wachsenden Städten zu erkennen und verstehen, welche auch radikale soziale Urbotschaft für sie in diesem Buch steckte und dass ihr Schicksal ein relatives veränderbares, kein absolutes feststehendes, nur Gott gegebenes war. Der neue Buchdruck Gutenbergs (um 1450) trug das Seine an materiellem Schub dazu bei, dass nicht nur biblisches und theologisches, sondern auch philosophisches Wissen (etwa die aufklärerischen Ideen eines Erasmus von Rotterdam) sich unter den breiteren Massen der unteren Bürgers- und Handwerksleute und Bauern, so sie des Lesens kundig waren, ausbreitete und Anlass gab, die erfahrene und vielfach erlittene soziale Wirklichkeit daran zu messen. Schulen auch als Vorbereitung auf die Universitäten gab es noch keine, nur die klösterliche Bildung. Geschichte wurde jetzt nicht mehr nur von den mönchischen Klosterschreibern in Latein aufgeschrieben. Und nicht nur Wissen aus Büchern fand dadurch Verbreitung, sondern man konnte auf Flugzetteln und mit Flugschriften plötzlich Kritik und Widerspruch in massenhaft vervielfältigter Form unter die Leute bringen, was deren Handeln und Eingreifen beschleunigte. Die Geburt des Flugblattes als Mittel öffentlich kommunizierenden Protests. Eine Art früher Vorlauf des Phänomens "sozialer Netzwerke" heute. Flugblätter wurden freilich auch gegen die aufbegehrenden Bauern gedruckt und eingesetzt, wie z. B. ein erhaltenes verbreitetes Spottlied auf die bäuerlichen Aufständischen im Gebiet des Salzburgischen Radstadt belegt.

Umwälzung des herrschenden Weltbilds

Die Entdeckungsfahrten und ersten Weltumsegelungen von Columbus, Vespucci Magellan, Drake u. a. Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts, erschlossen neue Welten und machten den Globus "kleiner". Nun war quasi auf Kartenwerken jede Ecke der Welt bekannt und praktisch erreichbar mit Ausnahme der Pole. Wer in den Westen per Schiff segelte, kehrte zum Staunen der Menschen aus dem Osten wieder zurück. Wertvolle Bodenschätze (Gold, Silber, Metalle) und bedeutende Nahrungs- und Genussquellen (Kartoffel, Kaffee, Kakao, Tee, Tabak, Zucker, Gewürze, Südfrüchte) gelangten in Reichweite und Besitz kolonialer Mutterländer wie Spanien, Portugal, England, Holland und z. T. auch Frankreich und wurden rücksichtslos ausgebeutet. Der bis dahin zentraleuropäische und mittelmeerische Handel verlagerte sich erweitert um den Sklavenhandel in den transatlantischen, mittel- und südpazifischen Seeraum bis nach Asien. Die darauf folgende, Jahrhunderte währende Unterdrückung neu entdeckter Völker ("Conquista") wurde durch christliche Mission befördert und zementiert. Im neuen kopernikanischen Weltbild bildeten weder die Erde noch die Sonne mehr das alleinige Zentrum. Das hatte auch Folgen für die früher allein im Zentrum stehende absolute Herrschaft ("Sonnenkönig"). Kolonialer Welthandel und kapitalistische Buchhaltung hielten Einzug in die nachmittelalterlichen feudalen Handelsgesellschaften der Fugger und Welser, die eigene Handelsflotten unterhielten und Söldnerheere zur Bekämpfung von Aufständen finanzierten. Im Kampf um die besten Handelsplätze gerieten die Kolonialmächte in Kriegen aneinander. Das Mittelalter neigte sich endgültig seinem Ende zu. Einen der letzten Ritteraufstände gegen den Verlust von Standesprivilegien und Absturz ins Bedeutungslose gab es in Deutschland 1522/23 in der Pfalz, angeführt von Franz von Sickingen. Das ist der große weite Rahmen für das, was damals in Deutschland anhob und geschah und sich angestoßen durch die Reformation als menschliche Emanzipation niederschlug, die spätere Entwicklungen 1789, 1848 und 1919 wesentlich mit beeinflussen sollte. Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neu entstehende Sozialdemokratie wurde in Deutschland zur späten Sozialerbin der Reformation und protestantischer Arbeitsethik und war in der sozialen Frage bald nicht minder zwischen gemäßigt und revolutionär gespalten.

Bibelübersetzung ins Deutsche

Gegen die Vorherrschaft des römisch-katholischen Kaisers und des päpstlichen Klerus hängten sich viele deutsche Fürsten am Anfang nur zu gern an den reformatorischen Aufbruch an, um davon profitierend den Einfluss von Kaiser und Papst zurückzudrängen und ihrerseits ihr eigenes Machtterrain zu stärken und auszudehnen. Es galt das Prinzip cuius regio eius religio, d. h. protestantisch und evangelisch wurden ganze Landstriche unter der Schutzmacht jeweiliger frisch reformierter Landesfürsten. Als Luther 1521 auf dem Reichstag zu Worms vor Kaiser Karl V. und Gesandten des Papstes Leo X. seine "ketzerische Lehre" widerrufen sollte, dabei seinen berühmten Gewissensimperativ des "Hier stehe ich und kann nicht anders" formulierte und damit nicht durchdrang, bot ihm auf dem Rückweg der Kurfürst Friedrich von Sachsen entgegen der gegen Luther verhängten Reichsacht "Schutzhaft". D. h. Aufnahme und Obdach als unerkannter "Junker Jörg" auf der Wartburg bei Eisenach. Dort übersetzte er das Neue Testament in fieberhafter Unrast in nur elf Wochen ins Deutsche. Dabei schuf er gleichzeitig eine neue einheitliche deutsche Sprache über die zahlreichen Dialekte und Mundartgrenzen hinweg. Viele seiner bilderreich übersetzten Wortschöpfungen aus der Bibel sind noch heute im täglichen Gebrauch. Unter anderem knüpften später die Brüder Grimm mit einer systematischen Grammatik und einem ersten Wörterbuch des Deutschen daran an.

Thomas Müntzer - aufgehender Stern wie ein Regenbogen

Müntzer ist um 1489 im aufstrebenden Harzer Bergwerksstädtchen Stolberg in verhältnismäßig wohlhabendem Bürgerhaus geboren worden, über sein familiäres Umfeld ist sonst nur wenig bekannt. Studienorte waren Leipzig und Frankfurt an der Oder. Mit seiner radikalen theologischen Fortführung der Luther-Reformation wurde er nicht zu dessen Nachfolger, sondern großem Antipoden und Widersacher. Müntzer war der erste Prediger, der den ganzen Gottesdienst auf Deutsch abhielt und den Altar in die Mitte rückte, um sich den Gläubigen direkt zuzuwenden. Er heiratete zwei Jahre vor Luther eine entlaufene adlige Klosternonne und zeugte zwei Kinder mit ihr. Müntzer schrieb seine Deutsche Messe, übersetzte die mittelalterliche Gregorianik (lateinischer Mönchsgesang) in die deutsche Sprache, so dass sie alle mitsingen konnten. Seine Bibel interpretierte Botschaft war die Gott gewollte Gleichheit der Menschen gegen die Tyrannei. Das kommende "Reich Gottes" sollte endzeitlich interpretiert mit seinen Verheißungen ein irdenes werden. Er war ein schwärmerischer Feuerkopf und begeisterte mit seinem exzellenten Redetalent die Massen. Eine Art damals schon fortschrittlicher Populist, nicht Demagoge. Nicht Luther war der "erste Wutbürger", wie das Magazin Der Spiegel in seiner fünfteiligen Reformationsartikelserie (ab Nr. 44/2016) titelte, sondern Müntzer, dem die antisemitische Grundhaltung und Judenhetze Luthers völlig fehlte.

Luther - Müntzer

Müntzer kam gleich im Thesenjahr 1517 noch nach Wittenberg. 1519 schickte ihn der ältere Luther zunächst ins brandenburgische Jüterbog zum Predigen und Agitieren für die neuen Reformationsgedanken. Dort kam es zur Konfrontation mit Franziskanern, die gegen die Anwesenheit reformatorischer Prediger protestierten. In seiner Zwickauer Zeit kam Müntzer in nahen Kontakt mit dem rebellischen Taboriten Nikolaus Storch und dessen schwärmerischem Anhang, was nicht ohne bleibende Wirkung blieb. Nach anfänglicher großer Sympathie der beiden Kirchenmänner füreinander, steigerten sie sich bald in einen unversöhnlichen Hass aufeinander. Müntzer erweiterte die theologische in eine radikale soziale Reformation. Er wurde deshalb für Luther zum gefürchteten verdammten "Satan von Allstedt", den es mit aller Fürstenmacht zu bekämpfen, niederzumachen und samt bäuerlicher Gefolgschaft auszumerzen galt. Dieser bezog wiederum in seiner im lutherischen Nürnberg im Herbst 1524 noch verfassten "Hochverursachten Schutzrede" und "Antwort wider das geistlose, sanftlebende Fleisch zu Wittenberg" scharf gegen Luther Position. Er nennt ihn einen "Doktor Lügner" und "hochfärtigen Narren". Allein das Pamphlet gelangte nur noch vereinzelt unters Volk, der Magistrat der Stadt ließ es in der Druckerei sofort konfiszieren und einstampfen. Der in militärischen Dingen zunächst unerfahrene und dem Mystischen zugeneigte Prediger und kompromisslose Mahner für die Freiheit, Müntzer, wurde mit seiner Gewaltverkündigung in Thüringen zum Anführer der gegen die Fürsten sich bewaffnenden und aufstehenden Bauern, niederen Bürgersleute und Armen. Obwohl auch er zunächst noch den Frieden und ein Auskommen mit den Fürsten und Lehnsherren suchte, sie dann mit seiner anklagenden "Fürstenpredigt" (1523) in der Schlosskirche zu Allstedt allerdings ultimativ zu Umkehr und Zugeständnissen aufforderte. Für die versammelten Fürsten und Lehnsoberen wurde spätestens da klar, dass sie derart gereizt und. herausgefordert diesen lästigen Aufrührer loswerden mussten, den die Verhältnisse und seine Anhänger vorantrieben. Einzig der Müntzer zugeneigte Gönner Friedrich der Weise von Sachsen, derselbe, der auch schon Luther protegiert hatte, war dafür, die Forderungen der Bauern zu erfüllen. Aber er war schon todkrank und zu schwach, als dass er sich im Fürstenlager hätte durchsetzen und Müntzer noch weiter Beistand und vermittelnde Fürsprache gewähren können. Müntzers Parole war denn auch: "Die Zeit der Ernte ist gekommen, ich habe meine Sichel scharf gemacht", was er schon zuvor in seinem Prager Manifest (1521) verkündet hatte. Man zog unter der Regenbogenfahne entschlossen und stolz ins Feld.

Unruhen, Aufstände, Schlachten

Ihren Ausgang nahm die Bauernrevolution aber anderswo, im Süden der deutschen Reichslande im Südschwarzwald (Landgrafschaft Stühlingen) an der schweizer Grenze. Von da übergreifend in Regionen der Nordschweiz und ausstrahlend einerseits ins Elsass-Lothringische (Zabern westlich von Straßburg) und nach Osten bis nach Tirol und hinter Salzburg (Radstadt), sowie nach Nordosten ins Fränkisch-Hohenlohische. Von dort loderten die Flammen bäuerlicher Kriegszüge und Schlachten noch weiter nördlich über den Main hinaus bis ins Eichsfeld und die Gegend um Frankenhausen, wo die Thüringer Haufen umherzogen, die Müntzer hinter sich versammelnd zu einen versuchte. Im Südwesten im Oberrheintal und um Freiburg bis Basel hatte sich schon Jahrzehnte vorher die Bauernvereinigung des Bundschuhs gegen die Oberen gegründet, die jetzt unter der markanten langen Dreiecksfahne mit dem Schuh sammelnd und organisierend aktiv ins Geschehen eingriff. Etwas weiter südöstlich schlossen sich dann die Stühlinger Bauern (teils eidgenössisch), die Hegauer, Baltringer (bei Biberach), Bodenseeer und Allgäuer Haufen an, jeweils mit mehreren tausend Anhängern. Weiter nach Norden zu kam es zu Schlachten oft in Überzahl mit kleineren, aber kampfstarken Fürsten- und Lehnsherrenheeren des Schwäbischen Bundes bei Wurzach, Leipheim, Böblingen, Heilbronn, Zabern, Pfeddelsheim (Pfalz), Königshofen (mittlere Mainregion) und Würzburg. Da waren nordwestlich von Stuttgart die Odenwälder Bauernhaufen und im Raum bis Nürnberg hielt sich der sogenannte Schwarze Haufen Florian Geyers. Das unter dem Befehl des für seine Unnachgiebigkeit und besonders weitgehende Grausamkeit bekannten Grafen Georg III. Truchsess von Waldburg-Zeil, auch "Bauernjörg" genannt, geführte große Ritter- und Landsknechtsheer legte bei seinen Feldzügen und Scharmützeln in Oberschwaben, im Bodenseegebiet bis ins obere Donau- und Neckartal (Balingen, Rottenburg) bis vor Stuttgart und weit darüber hinaus an den Main und wieder retour gut 1.000 km zurück. Es waren auf beiden Seiten Zehn- bis Hunderttausende ins kriegerische Geschehen involviert. Die durch die Lande ziehenden Bauernhaufen von jeweils bis zu mehreren tausend martialisch mit Sensen, Sicheln, Gabeln, Dreschflegeln, Äxten, Knüppeln, Lanzen und Schwertern Bewaffneten waren nicht zimperlich. Sie plünderten Klöster, zerstörten Bilder und Statuen in Kirchen, legten Feuer an öffentlichen Gebäuden wie Ratshäusern, belagerten gegnerische (Reichs-)Städte, erschlugen Adlige, besetzten und schleiften Burgen. Viele der zerstörten Klöster wurden danach wieder aufgebaut, aber bis heute zeugen zahlreiche Burgruinen, die nicht wieder aufgerichtet wurden, von jener aufrührerischen Zeit. Die Aufständischen hatten je nach Kräfteverhältnissen auch durchaus verschiedene Herangehensweisen und Taktiken, mal mit mehr, mal weniger Gewalt, mal unversöhnlich kämpfend, dann oft aufgrund unterlegener Umstände wieder auf Verhandlungen zielend. Sie wurden oft von Hauptleuten geführt, die nicht selten im Kampf erprobte, übergelaufene Landsknechtsanführer und rebellische Ritter waren. Berühmte Namen waren etwa Florian Geyer und Götz von Berlichingen. Man löste einen Haufen auch schon mal vorübergehend auf, um zuhause ähnlich wie es später die Tiroler Freischützen um Andreas Hofer machten, die Felder zu bestellen und nötige Arbeiten zu verrichten.

Schlacht am Kyffhäuser bei Frankenhausen (Thüringen)

Am 15. Mai 1525 kam es zu einer der entscheidenden Schlachten des ganzen Bauernkriegs am Hausberg der kleinen Reformationsstadt mit über 13.000 Kämpfenden auf beiden Seiten. Mit Müntzer an der Spitze seiner Bauernhaufen gegen ein an Zahl etwa gleich großes, aber an Waffen mit Kanonen, Musketen, Reiterei in Rüstung und Strategie weit überlegenes Söldnerheer einer hessisch-sächsischen Fürstenkoalition. Es überrannte die auf einer Anhöhe zur provisorischen Wagenburg gebildete rebellische Stellung und schoss sie gnadenlos mit ihren in Reihen feuernden Kanonaden zusammen. Die Aufständischen wurden so in nur kurzer Zeit und im Kampf Mann gegen Mann zu Tausenden grausam hingemetzelt und Entkommenen auch noch auf der Flucht die Schädel eingeschlagen. Die anführenden Fürsten Philipp I. von Hessen und Georg der Bärtige machten ganze tabula rasa, übten Rache für die unbotmäßige Herausforderung und nahmen den überlebenden Müntzer gefangen. Sein Widersacher, Graf Ernst von Mansfeld, wollte auf seiner Feste Heldrungen unter Folter ein letztes Abschwören von Müntzer erzwingen, der anschließend nahe am Feldlager vor Mühlhausen öffentlich enthauptet wurde. Sein Körper wurde gepfählt, sein Kopf aufgespießt und der Leichnam unbekannt verscharrt. Es sollte keinen Wallfahrtsort für seine Anhänger geben. Müntzers Ehefrau Ottilie von Gersen wurde geschändet und vergewaltigt. Ihre Spuren verlieren sich danach. Das noch zur DDR-Zeit auf dem Schlachthügel errichtete, im September 1989 eingeweihte Panoramamuseum bei Frankenhausen zeigt in einem zwischen 1976 und 1987 entstandenen Monumentalgemälde (14x123 Meter) des Leipziger Künstlers (Leipziger Schule) Werner Tübke (1929-2004) und fünf seiner Mitarbeiter Szenen "Frühbürgerlicher Revolution in Deutschland". Die offiziell würdigende Bezeichnung der DDR für den Bauernkrieg. Die Bevölkerung nahm das 93 Mio. Ostmark teure Prestigeobjekt als "geschichtsdidaktischen Weihetempel" nur bedingt an und manche nannten den großen runden Betonbau abwertend "Elefantenklo".

Ursachen und Hintergründe

Es waren in erster Linie große soziale Not und existenzielles Elend, was die Bauernmassen zu ihren Taten motivierte und antrieb. Einerseits. In der ausgehenden mittelalterlichen Ständeordnung trug der Bauernstand mit Abstand wirtschaftlich die größte Last. Die sozialen Unterschiede waren teils beträchtlich. So gab es ein reiches freies Bauerntum in Friesland und im Allgäu. In Oberschwaben hingegen waren die Bauern oftmals Leibeigene und ihren Lehnsherren verpflichtet. Andererseits war es ein erwachendes Selbstbewusstsein von der eigenen Lage und Bedeutung als "produktiver Klasse" die unter der Knute der Fürsten und Lehnsherren ihren handelsfähigen "Mehrwert" erwirtschafteten und kaum etwas davon abbekamen und zum Leben übrig behielten. Das geografische "Deutschland" (Hl. Römisches Reich deutscher Nation) war mit damals etwa 15 Millionen Einwohnern pures Agrarland mit Ackerbau und Viehzucht überall. In den Städten wuchsen erst allmählich manufakturelle Handwerksstände heran und gründeten sich verschiedene Zünfte als Broterwerb für viele, die in sie strömten. Damit nahm auch der Handel zu und weitete sich aus. Die Mittel- und Großbürger siedelten sich im Zentrum um die Marktplätze der Orte und Städte herum an. Deshalb stehen dort - wenn erhalten - auch heute noch die prächtigsten Bürgerhäuser. Man leistete auf dem Land überdies horrende Abgaben an die vielen Klöster, musste im Todesfall des Familienoberhauptes das Haus- und Hoferbe zur Hälfte mit dem Lehnsmann teilen und fiel bei Mittellosigkeit ganz unter dessen Leibeigenschaft, der schlimmsten von den Bauern gefürchteten Fron. Wer auf Erden seine Schulden nicht begleiche, so verkündeten einschüchternd die Lehnsherren und im Gleichklang mit ihnen die sie hofierenden Pfaffen, käme nicht in den Himmel und schmore dafür ewig im Fegefeuer. Kurz: es herrschte in weiten Gebieten bittere Armut, Angst und Ausbeutung. Wo die Menschen wie im Schwarzwald noch zusätzlich in einer kargen Umwelt lebten, die ohne Waldbesitz und Jagdrecht wenig Möglichkeiten der eigenen agrarischen Nutzung und Existenzsicherung boten, war dieses Darben noch weitaus größer. Wilderei war daher in großem Maßstab üblich. Die Felder indessen blieben oft unbestellt, die Männer kämpften und fielen schlecht und nur gelegentlich mit erbeuteten Schusswaffen ausgerüstet, zuhauf in ungleichen Schlachten, was Armut und Hunger ihrer Hinterbliebenen auf viele Jahre nur noch vergrößerte.

"12 Artikel" von Memmingen 1525

Der Luthergegner Müntzer war nach seinem heimlichen Weggang aus Allstedt als Wanderprediger auf Agitationsreise unterwegs, die ihn über Fulda, Schweinfurt, Nürnberg bis ganz nach Süddeutschland, nach Basel und Waldshut führte. Brieflich hatte er auch mit Wiedertäufern in der Schweiz Kontakt aufgenommen. Er predigte und lebte bei den aufständischen Bauernhaufen, nahm aufmerksam in sich auf, was diese in ihren lokalen Versammlungen und Verlautbarungen verkündeten und noch lange vor der Abfassung der Menschenrechte in vordemokratischen Programmen wie den "12 Artikeln" von Memmingen (nicht zu verwechseln mit den ebenso genannten Memminger Artikeln) gegenüber dem Schwäbischen Bund forderten. Deren Formulierung schreibt man vornehmlich dem Memminger Schreiber Sebastian Lotzer und dem St. Gallener Theologen und Reformator Christoph Schappeler zu. Müntzer wird seinen Teil inspirierend dazu beigetragen haben. Sie waren, wie Blickle in seinem Standardwerk zur Revolution 1525 schreibt, "Beschwerdeschrift, Reformprogramm und politisches Manifest zugleich." (S. 24). Und weiter: "... sie waren revolutionär in zweifacher Hinsicht: konkret durch den Leibeigenschafts-, Zehnt- und Pfarrerwahlartikel, grundsätzlich durch die Inanspruchnahme des Evangeliums als Gesellschaft und Herrschaft gestaltendes Prinzip" (S. 28). Diese besagten sinngemäß im Einzelnen:

1. Recht auf Wahl und Absetzung der Pfarrer durch die Gemeinde; dies sei notwendig, da nur so gewährleistet werde, dass das reine Evangelium ohne die Interpretation und Tradition der alten Kirche gelehrt wird; 2. Aufhebung des Kleinzehnten (Abgaben); Zurückbehaltung des von gewählten Kirchenpröpsten verwalteten Großzehnten und dessen Zuteilung durch die Gesamtgemeinde nach Bedarf des Pfarrers, für die Armen des Dorfes und ggfs. zur Landesverteidigung zur Entlastung der Dorfgenossen von Steuern; 3. Aufhebung der Leibeigenschaft, ohne dass dies bedeuten solle, dass die Bauern keiner Obrigkeit und Herrschaft unterworfen bleiben wollen; 4. freie Jagd und Fischerei mit Hinweis auf die erheblichen Wildschäden; 5. Restituierung (Wiederherstellung) von Wäldern und Forsten, sofern den Gemeinden nicht abgekauft; unentgeltliche Entnahme von Brenn- und Bauholz durch die Bauern unter Forstknechtsaufsicht; 6. Herabsetzung der Dienste (Fronen) auf ein erträgliches Maß; Herkommen und Evangelium sollen als Orientierung dienen; 7. Einhaltung der Lehensbriefe-Bestimmungen; keine willkürliche Erhöhung der Dienste; Leistung von Diensten für die Herrschaft gegen angemessene Vergütung, sofern die eigene Hofarbeit es zulässt; 8. da die Gülten (Zahlungen, Werte) für viele grundherrlich gebundenen Güter zu hoch angesetzt seien, dass ein Existenzminimum des Gutsinhabers nicht mehr gewährleistet sei, Neueinschätzung der Abgaben durch "ehrbare Leute"; 9. gegen willkürlich festgesetzte Höhe und ständig geänderte Bemessung von Bußen (Strafen) bei "schweren Vergehen" Neufestsetzung nach älteren Gerichtsordnungen; 10. Einzug ehemaliger Gemeindewiesen und -äcker ohne Kaufvertragsnachweis durch Gemeinden; bei Vorliegen rechtmäßigen Erwerbs gütliche Übereinkunft; 11. Todfall (bei Tod des Ernährers Anheimfall des Gutes an den Lehnsherrn) wird künftig verweigert, da er zur Expropriierung der Bauern eingesetzt und Erben ungebührlich belasten würde; der 12. Artikel schließlich beinhaltet keine einzelne Forderung, sondern bezieht sich im Sinne der Präambel auf das Grundanliegen der Bauern nach Harmonisierung von weltlicher Ordnung und Wort Gottes; sofern sich ein Artikel nach der Schrift als unberechtigt erweisen würde, soll er fallengelassen werden; im Umkehrschluss behalten sich die Bauern vor, weitere Forderungen aufzustellen, sofern sich das aus dem Testament ergeben sollte (zit. nach Blickle, Die Revolution 1525, S. 25-27 u. 321 ff.).

Die Bedeutung der Artikel, zu denen Luther alsbald in seiner "Ermahnung zum Frieden auf die Zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben" kritisch und beschwichtigend Stellung bezog, erhöhte sich noch durch die Verbindung mit einer gleichzeitig beschlossenen, verfassungsähnlichen sozialen "Bundesordnung", die einen Rätecharakter aufwies. Beides zusammen markierte eine erstaunlich klare Vorstellung und den Willen zu einer grundsätzlich gerechteren Ordnung politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse. Darin bewahrte sich die militärisch unter großen Opfern (man spricht geschätzt von siebzig bis hunderttausend Toten auf Bauernseite) unterlegene Bauernrevolution ihren geistigen Fundus und Bestand über die folgenden Jahrhunderte hinweg. Als einzige Dokumente des Bauernkriegs wurden die beiden Texte in einer hohen Auflage bis zu 25.000 gedruckt und weit verbreitet. Viele vorgetragene ähnliche Forderungskataloge an anderen Orten nahmen sich daran ein Vorbild und Beispiel, teils waren sie aber auch je nach örtlicher Lage und Lesart radikaler oder milder formuliert. Man sieht schon am inhaltlichen Charakter einzelner Punkte, dass es sich in ihrer deutlichen Bindung an den christlichen Glauben, die wohl auch eine beabsichtigte Absicherung darstellte, um keinesfalls maximalistische Begehren handelte und sie die Fürsten und Lehnsherren durchaus hätten weitgehend ganz oder teilweise erfüllen können. Deren vielfach aber renitent an den Tag gelegte Fundamentalablehnung von Machtbeteiligung ohne jedes Entgegenkommen sorgte ihrerseits für eine Eskalation der Ausschreitungen und Gewaltakte.

Ausgang und Fazit

Nach der endgültigen Niederwerfung der Bauernunruhen wurde hart und ohne Pardon durchgegriffen. Wer sich an Kampfhandlungen beteiligt hatte und überlebte, erfuhr, falls man seiner habhaft wurde, Sippenhaft und das Strafgericht von Gefängnisverbannung bis zur Tortur und Hinrichtung. Erstmals war in Deutschland in einer übergreifenden, von beiden Seiten gewaltsam geführten Herrschaftsauseinandersetzung ein Teil des Volkes eigenständig als kämpfendes Subjekt kollektiv aufgetreten, verweigerte Abgaben, stellte selbstbewusst Forderungen nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Abschaffung von Privilegien und zugesicherter Gerichtsbarkeit, ein wichtiger Schritt zur Eindämmung und Zurückweisung von Willkür durch Fürsten und Lehnsherren und ihre Richter. Der Bauernstand, der sich in Deutschland nach dem regionalen Krieg für 300 Jahre politisch nicht mehr in dieser Dimension und geschlossenen Formation regte (es gab danach weitere Aufstände im 30-jährigen Krieg, in der Pfalz, der Schweiz, in Tirol), musste noch bis zum deutschen Vormärz und zur Revolution des Jahres 1848 warten, um einzelne Punkte der Memminger Charta umgesetzt zu erleben. Der Tenor der Memminger und vergleichbarer Forderungen bestätigte nur Müntzers eigenes radikalsoziales Ansinnen. Es waren zuerst aber die Lutherthesen von der "Freiheit eines Christenmenschen" (1520), wonach "ein Christenmensch (...) Herr über alle Dinge und niemandem untertan sei", die im Bauernaufstand einen sozialen und egalitären Unterbau gefunden hatten, was aber gar nicht in Luthers Sinn war, der an der weltlichen Ordnung und Herrschaft nie zu rütteln gedachte. (Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist; Losung aus dem neutestamentlichen Römerbrief.) Der Kirchenrevolutionär Luther hatte die weltlichen sozialen Erfordernisse seiner Zeit und die Nöte der Menschen zunächst zwar wenn auch hadernd er- und anerkannt, dennoch aber gegen ihre Bedeutung und Tragweite gepredigt und angekämpft, indem er sich auf die herrschende Seite der Fürsten stellte. Friedrich Engels, der, sich dabei wesentlich auf des Theologen Wilhelm Zimmermann umfangreiche Bauernkriegsgeschichte stützend, in Luther sehr wohl den "Fürstenknecht" anklagte, urteilte über die Reformation und Luther gleichwohl würdigend: "Es war die größte progressive Umwälzung, die die Menschheit bis dahin erlebt hatte, eine Zeit, die Riesen brauchte und Riesen zeugte, Riesen an Denkkraft, Leidenschaft und Charakter, an Vielseitigkeit und Gelehrsamkeit (...). Luther fegte nicht nur den Augiasstall der Kirche, sondern auch den der deutschen Sprache aus, schuf die moderne deutsche Prosa." (Friedrich Engels: Dialektik der Natur. MEW, Bd. 20, S. 312).

EK/HB, 15.3.2017.


Literatur/Quellen (Kleine Auswahl):

Peter Blickle: Die Revolution von 1525. München 2004

Ernst Bloch: Thomas Müntzer als Theologe der Revolution (1921). Frankfurt/M. 1985 (2. Aufl.)

Günter Brakelmann: Müntzer und Luther. Bielefeld 2016

Gerhard Brendler: Thomas Müntzer Geist und Faust. Köln 1989

Friedrich Engels: Der deutsche Bauernkrieg, 1850. MEW, Bd. 7 (S. 327-413)

Heinold Fast: Der linke Flügel der Reformation. Bremen 1962

Hans-J. Goertz: Thomas Müntzer: Revolutionär am Ende der Zeit. Eine Biographie. München 2015

Hellmut G. Haasis: Auf den Spuren der Besiegten (3 Bde.).
Bd. 1: Freiheitsbewegungen von den Germanenkämpfen bis zu den Bauernaufständen im Dreißigjährigen Krieg. Reinbek b. Hamburg 1984

Karl Kautsky: Vorläufer des neueren Sozialismus (1895). Berlin 1991

Joseph Lortz: Die Reformation in Deutschland. Freiburg 1982

Thomas Müntzer: Schriften und Briefe. Hrsg. von Gerhard Wehr. Frankfurt 1973

Walter Nigg: Das Buch der Ketzer Zürich 1986

Gustav Regler: Die Saat. Roman aus dem Bauernkrieg (1935). Frankfurt 2002

Gerhard Wehr: Thomas Müntzer in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg 1979

Wilhelm Zimmermann: Allgemeine Geschichte des großen Bauernkriegs (1841-43; 3 Bde). Köln 1999 ("Der große deutsche Bauernkrieg").

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Quelle:
Arbeiterstimme Nr. 197 - Herbst 2017, Seite 21 bis 26
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2017

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