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MUSEUM/087: Erweiterung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20K21)


K20K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen - Herbst 2009

Erweiterung, Grundsanierung und Wiedereröffnung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen am Grabbeplatz


Mit der Grundsteinlegung am 28. Februar 2008 wurde die bereits begonnene Erweiterung von K20 noch einmal ins Blickfeld gerückt. Seit Juni 2008 wird der Bestandsbau grundsaniert und damit dem technischen Standard des Erweiterungsbaus angepasst sowie den Anforderungen der internationalen Kooperationen und konservatorischen und technischen Erfordernisse entsprechend hergerichtet.

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Erweiterungsbau © Dissing + Weitling architektfirma a/s, Kobenhavn K, Dänemark

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Erweiterungsbau
© Dissing + Weitling architektfirma a/s, Kobenhavn K, Dänemark

Bereits der Gründungsdirektor der Kunstsammlung Prof. Dr. Werner Schmalenbach hat die Forderung nach einer notwendigen Erweiterung des im Jahr 1986 am Grabbeplatz eröffneten Gebäudes aufgestellt. Prof. Dr. Armin Zweite und Dr. Marion Ackermann hatten es als Nachfolger übernommen, diese Aufgabe fortzuführen.
Marion Ackermann wird die sanierte und erweitere Kunstsammlung am 10. Juli 2010 mit der Sammlungspräsentation im Bestandsbau und späterhin am 11. September 2010 mit der Beuys-Retrospektive im Erweiterungsbau eröffnen.

Mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für einen Bürgersaal, die Erweiterung von K20 und die Vergrößerung der Tiefgarage auf dem Gebiet zwischen Ratinger Straße/Ratinger Mauer und Paul-Klee-Platz hatten sich im Jahr 2006 die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und die Stadt Düsseldorf darauf geeinigt, bei diesem auch städtebaulich so wichtigen Projekt gemeinsam vorzugehen.

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen © Foto: Walter Klein

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
© Foto: Walter Klein

2004 wurde das Kopenhagener Büro Dissing & Weitling, das den 1986 eröffneten Museumsbau am Grabbeplatz entworfen hat, mit der entsprechenden Vorplanung beauftragt. Sie bildet die Grundlage für die Errichtung des Erweiterungsbaus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Damit ist gewährleistet, dass sich für das Museum innen wie außen ein einheitliches Erscheinungsbild ergibt.

Die seit etwa 15 Jahren immer wieder erörterte und von den jeweiligen Landesregierungen ins Auge gefasste und auch versprochene Errichtung eines Anbaus hat sich in der Vergangenheit als zwingend notwendig erwiesen, um den Aufgaben und Funktionen der Landessammlung besser gerecht zu werden. Einerseits gilt es, den bedeutenden Kunstbesitz der Stiftung und des Landes optimal und in ausreichendem Umfang öffentlich zugänglich zu machen. Andererseits sollen immer wieder auch publikumswirksame und wissenschaftlich fundierte Ausstellungen in angemessenem Rahmen gezeigt werden, ohne dass größte Sammlungsbestände nicht nur temporär, sondern teilweise jahrelang in den Depots bleiben. K21 mit seinen kleinen Kabinetten hat keinerlei Verbesserung der Situation von K20 erbracht. Dieser Umstand war allen Beteiligten klar, als die Umgestaltung des ehemaligen Ständehauses beschlossen und in Angriff genommen wurde. Insofern wurde mit dem Kabinettsentscheid vom 21. März 2006 nachgeholt, was Anfang 1995 zwischen der Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, dem damaligen Ministerpräsidenten, der Staatskanzlei und dem Fachministerium verabredet wurde: nach Fertigstellung des Umbaus des Ständehauses die Erweiterung des Museums am Grabbeplatz vorzunehmen.


Grundsanierung des Bestandsbaus

Der Bestandsbau erfährt eine komplette Sanierung. Neben der Klima- und Sicherheitstechnik sieht die Neukonzeption einen kompletten Austausch der Fenster und Lichtsegel vor. Zudem wird das ehemalige Café Zwey von einem Künstler gestaltet, ebenso wie die Räume der Abteilung Bildung, die im ehemaligen Sammlungsbereich Paul Klee mit Büros und vier Werkstätten Platz finden werden.
Wichtig ist der Direktorin Marion Ackermann bei der Sanierung und Neueinrichtung der sensible Umgang mit der originalen Architektur und die künstlerische Vermittlung.


Konzeption des Erweiterungsbaus

Im Erdgeschoss (EG) ist eine stützenfreie Ausstellungssituation von ca. 1.075 m² vorgesehen, die von der Haupthalle d. h. dem Foyer des Altbaus aus zugänglich sein wird. Die lichte Höhe wird ca. 6,50 m betragen. Dieser Raum wird künstlich belichtet. Im 2. Obergeschoss (2. OG) gibt es ähnlich wie im Erdgeschoss eine ca. 907 m² große, stützenfreie Ausstellungssituation mit einer Raumhöhe von 4,57 m. Hier herrscht natürliches Oberlicht. Die gesamte Decke wird so ausgebildet, dass in den Dachsheds (Dachlamellen) das Tageslicht verschattet oder verdunkelt werden kann, um in diesen Bereichen unter künstlichem Licht empfindlichere Arbeiten zeigen zu können.

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Erweiterungsbau © Dissing + Weitling architektfirma a/s, Kobenhavn K, Dänemark

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Erweiterungsbau
© Dissing + Weitling architektfirma a/s, Kobenhavn K, Dänemark

Die Erweiterung ist nicht auf bestimmte Kunstgattungen festgelegt. Traditionelle Medien wie Gemälde und Sockelskulpturen sollen ebenso optimal gezeigt werden können, wie Fotografien, Zeichnungen, Videoprojektionen und multimediale Rauminstallationen. Um den wechselnden Anforderungen Rechnung zu tragen, werden in den beiden großen Hallen im EG und im 2. OG in leichter Bauweise entsprechend proportionierte Galerien und Kabinette errichtet. Dadurch wird ein hohes Maß an Flexibilität gewährleistet und die Chance gewahrt, jeweils neue Raumeindrücke zu schaffen, um die Kunstwerke optimal präsentieren zu können.

Der gesamte Raumeindruck wird durch Wände, Böden und Decken bestimmt. Material, Farbe und Struktur sollen so zurückhaltend wie möglich sein, um nicht von den präsentierten Werken und Objekten abzulenken. Klare Raumkonfigurationen und optimale Proportionen in den Verhältnissen von Höhe zu Breite zu Länge sind notwendig. Die signifikante Ausbildung der Verhältnisse von Tragen und Lasten und eine deutliche Betonung orthogonaler Linien werden bevorzugt, was allerdings die bewusste architektonische Nuancierung in Gestalt deutlicher Abweichungen von diesen Vorgaben keineswegs ausschließt.

Der Zugang zum Museum und den Sammlungs- und Ausstellungsräumen wird für den gesamten Komplex am bisherigen Ort bleiben, allerdings mit weitreichenden Umbauten des Foyers und der angrenzenden Räumlichkeiten. So erfährt auch das am 10. Juli wiederöffnete Trinkaus Auditorium eine neue Nutzung, vorrangig als Kinosaal.

Von großer Bedeutung ist die Verlagerung der Anlieferung, die zwischen der großen Halle im EG und dem Altbau in der Flucht der Fußgängerpassage liegen wird. Diese Position wird es erlauben, einen gesonderten Transportaufzug zu bauen, mit dem nicht nur die Depots, sondern auch das 2. Obergeschoss zu erreichen ist. Bisher konnte diese für die Sammlungspräsentation so wichtige Etage nur mit einem Personenaufzug angefahren werden, was zur Folge hatte, dass alle größeren Werke über die langen Treppenfluchten getragen werden mussten.

Die Fassadengestaltung schließt im Material (Bornholmer Granit) an den "Altbau" an. Das noble Erscheinungsbild wird durch die leicht aus der Flucht versetzte Anlieferung und den transparenten Treppenturm am Ende des Flügels bereichert und akzentuiert.

Der Paul-Klee-Platz verlangte nach einer Neugestaltung, die überzeugend und ansprechend zu sein hat und zugleich die mit den Kunsttransporten verbundenen Verkehrsprobleme berücksichtigt. Im Dezember 2008 ging die britische Künstlerin Sarah Morris als Gewinnerin eines Wettbewerbes für die künstlerische Gestaltung der Nordwand des Paul-Klee-Platzes hervor. Die in New York London lebende und arbeitende Künstlerin schlug eine Kachelwand aus dem Zusammenhang ihrer jüngsten Origami-Serie vor. Die Ausführung wird am 10. Juli 2010 zur Eröffnung von K20 dem Publikum präsentiert.

Baudaten:
Erweiterungsbau:
Bruttogrundrissflächen gesamt 4227 m²
Bruttorauminhalt 24.670 m3
Ausstellungsflächen 2011 m²
Hauptnutzungsfläche 2011 m²

Umbau Foyer/Infrastruktur im Bestandsbau 550 m²
Gesamtfläche K20 nach Erweiterung:
Bruttogrundrissfläche 33284 m²
Bruttorauminhalt 141.000 m3
Ausstellungsfläche 5050 m²
Hauptnutzflächen 8100 m²

Der seit 1986 bestehende "Altbau" hatte ca. 29057 m² Nutz- und ca. 3100 m² Ausstellungsfläche.

Eröffnungsdaten für das Publikum:
Wiedereröffnung der Kunstsammlung am Grabbeplatz
Samstag, 10. Juli 2010

Eröffnung der Ausstellung
Joseph Beuys - Parallelprozesse
(als Projekt der Quadriennale 2010)
Samstag, 11. September 2010



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Sanierungsarbeiten in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im Ständehaus

In Vorbereitung auf die kommenden Ausstellungen und Präsentationen ab Februar 2010 in K21 wird das Haus ab September 2009 teilweise und für eine kurze Zeit auch gesamt geschlossen werden.
Grund hierfür ist die Sanierung der Kühldecken. Mit den Arbeiten am Kühlsystem wird für die Zukunft eine bessere Steuerung und einen besseren Wirkungsgrad gewährleistet. Die Museumsleitung folgt damit den neuesten Ergebnissen und Forderungen des technischen Gebäudemanagements.

Außenansicht K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf © Foto: Florian Monheim, Meerbusch

Außenansicht K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
© Foto: Florian Monheim, Meerbusch

Vom 07. September bis 22. Oktober 2009 werden die Sammlungsräume der Westseite von K21 geschlossen, ab 27. Oktober die Sammlungsräume der Ostseite. Vom 11. Januar bis 24. Februar 2010 wird K21 komplett geschlossen sein, um am 27. Februar mit der neuen Sammlungspräsentation "Silent Revolution", der Ausstellung zu Ana Torfs sowie neuen Präsentationen in den Arkadengängen und unter der Glaskuppel wiederzueröffnen.

Die Ausstellung Wilhelm Sasnal in der Wechselausstellungshalle des Untergeschosses (bis 10. Januar 2010) bleibt von den Schließungen unberührt, ebenso der Besuch der Ausstellung Ayse Erkmen HAUSGENOSSEN im Kuppelgeschoss (bis 17. Januar 2010).

Während der Teilschließungen des Hauses vom 07. September bis 10. Januar 2010 wird ein ermäßigter Eintritt von Euro 5,00 für Erwachsene (weitere Ermäßigungen siehe unten) erhoben, der Besuch der Ausstellung Ayse Erkmen HAUSGENOSSEN ist vom 12. Januar bis 17. Januar 2010 kostenfrei.

Innenansicht K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf © Foto: Florian Monheim, Meerbusch

Innenansicht K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
© Foto: Florian Monheim, Meerbusch

Eintrittspreise K21 während der Schließungsphasen:

Erwachsene EUR 5,00 / inkl. Audioguide EUR 6,00 Schüler/Studenten EUR 3,00 Schulklassen/je Schüler: EUR 1,00 / mit Betreuung EUR 2,00 Familienkarte EUR 12,00


© 2009 für alle Texte K20K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
© für die Bilder siehe Bildunterschrifen


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Quelle:
Pressematerial/Medieninformation - Herbst 2009
K20K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Ständehausstraße 1, 40217 Düsseldorf
Leiter Media Relations: Sven Bergmann
Tel. +49(0)211.8381-630
Fax +49(0)211.8381-601
Email: bergmann@kunstsammlung.de
Internet: www.kunstsammlung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. September 2009