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BERICHT/116: Kooperationsvertrag für die Erhaltung des kulturellen Erbes (idw)


Fachhochschule Köln - 22.08.2008

Optimale Ausbildung und wichtiger Beitrag für die Erhaltung des kulturellen Erbes

Kooperationsvertrag zwischen dem Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS) der Fachhochschule Köln und dem Landschaftsverband Rheinland


Ethik, Verantwortung, Nachhaltigkeit für Gesellschaft und Umwelt sind zentrale Leitlinien der Forschung und Lehre an der Fachhochschule Köln. Das gilt insbesondere für das Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, in dem auch Studierende häufig an Unikaten arbeiten. "Bereits bei der Gründung des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft 1986 waren Einrichtungen des Landschaftsverbands Rheinland, vor allem die Rheinische Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland ein wichtiger Partner ", betonte heute der Präsident der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Joachim Metzner, bei der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit dem Landschaftsverband Rheinland. "In den vergangenen 22 Jahren", so Metzner weiter, "hat sich das forschungsstarke Institut zur vielseitigsten und größten Hochschulausbildungsstätte für Restauratorinnen und Restauratoren in Deutschland entwickelt, deren Expertise auch international gefragt ist. Mit diesem Kooperationsvertrag wird diese Win-Win-Partnerschaft für die Zukunft auf ein solides Fundament gestellt."

Für den Landschaftsverband Rheinland unterzeichnete die Kulturdezernentin, Landesrätin Milena Karabaic, den Kooperationsvertrag. "Ich freue mich, dass der LVR mit diesem Kooperationsvertrag seine guten Kontakte zur FH Köln weiter qualifiziert und verstetigt", unterstrich sie. "Dadurch verknüpft sich in idealer Weise unser Auftrag zum Erhalt des kulturellen Erbes im Rheinland mit der aktiven Unterstützung der Nachwuchs- bzw. Ausbildungsförderung auf dem Gebiet der Restaurierung. Der LVR gibt seine ausgewiesene Fachkompetenz weiter und verfolgt zugleich innovative Entwicklungen im Hinblick auf Restaurierungsverfahren und -methoden unterschiedlichster Materialien."

Die Zusammenarbeit mit der Rheinischen Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland umfasst u. a. den Austausch über die Weiterentwicklung von Konservierungs- und Restaurierungsmethoden und über aktuelle Forschungsergebnisse. Gemeinsam betreut werden auch Bachelor- und Masterarbeiten im Studiengang Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut zu Objekten, für die der LVR zuständig ist, sowie bei objektbezogenen Projekten. "Mit dieser Vereinbarung wird nicht nur eine lange und sehr ergiebige Zusammenarbeit institutionalisiert, sondern zugleich der Grundstock gelegt für eine optimale Ausbildung von kompetenten Restauratorinnen und Restauratoren", hob Landeskonservator Prof. Dr. Udo Mainzer von der Rheinischen Denkmalpflege des LVR hervor. "Sie sind unverzichtbar bei der Erhaltung unseres einzigartigen rheinischen Kulturgutes." Die Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, Prof. Dr. Elisabeth Jägers, wies darauf hin, dass die Einbindung der Studierenden in die Arbeit an Objekten aus dem Zuständigkeitsbereich des LVR das Institut in seiner ausgeprägt praxisorientierten Ausbildung unterstützt. "Gleichzeitig", so Prof. Jägers weiter, "liefern unsere Studentinnen und Studenten mit ihren Objektarbeiten während des BA- und MA-Studiums, bei Arbeitsexkursionen oder während ihrer Praxisblöcke wertvolle Beiträge für die Erhaltung der Kunstwerke und Denkmäler."

Beispielhaft stellte das Institut vier aktuelle Kooperationsprojekte vor:

Die Konzeptentwicklung zur Erhaltung der Holzkarosserie eines Feuerwehrwagen aus den 1950er Jahren aus dem Bergischen Freilichtmuseum für ökologisch-bäuerliche Kultur in Lindlar
Die Restaurierung des Gemäldezyklus der Schlosskapelle Myllendonk (Stadt Korschenbroich) aus dem 18. Jahrhundert
Das EU-Projekt "Desalination" - Analyse und Dokumentation der Salzschäden des Deckengemäldes des Prunktreppenhauses Schloss Augustusburg in Brühl
Die vollständige Konservierung und Reinigung der polychromen Ausstattung der katholischen Pfarrkirche St. Marien

Zu den weiteren Kooperationsprojekten zählen u. a.: das Holzschädlingsmonitoring in Sc. Mariae-Geburt in Kempen, der Erhalt der Wandmalereien und Mosaiken in der Schlosskapelle Türnich, die Objekterfassung der Wandmalerei und Architektur in der Ruine Lechenich und die Erfassung und beispielhafte Restaurierung von Grabsteinen auf den jüdischen Friedhöfen in Köln-Mülheim und Köln-Deutz.

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 16.500 Studierende werden von rund 400 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Die zehn Fakultäten bieten mehr als 60 Studiengänge an jeweils etwa die Hälfte aus den Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik. Die Fachhochschule Köln ist eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und dem Internationalen Standard ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung. Das 1986 zunächst als Fachbereich gegründete Institut für Konservierung- und Restaurierungswissenschaft (CICS) der Hochschule ist seit 2002 in der Fakultät für Kulturwissenschaften angesiedelt. Rund 200 Studierende sind in den vom CICS angebotenen Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben und werden von neun Professorinnen und Professoren betreut. Das Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft ist durch seine vielfältigen Forschungs- und Projektarbeiten sowie zahlreichen nationalen und internationalen Kooperationsprojekte ein gefragter Partner in der wissenschaftlichen Erforschung und der Erhaltung von Kunst- und Kulturgut.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 15.000 Beschäftigten für die etwa 9,6 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Förderschulen, zehn Krankenhäusern, sechs Museen und seinem Heilpädagogischem Netzwerk sowie als größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen in Deutschland erfüllt der LVR Aufgaben in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und der Kultur, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR lässt sich dabei von seinem Motto leiten "Qualität für Menschen". Die 14 kreisfreien Städte und 13 Kreise im Gebiet Nordrhein sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Arbeit von der Landschaftsversammlung Rheinland mit 113 Mitgliedern aus den rheinischen Kommunen gestaltet wird. Über 100.000 Denkmäler sind im Rheinland erfasst und geben Auskunft über die kulturhistorisch reiche Landschaft. Diesen Bestand gilt es, kontinuierlich zu betreuen, zu beschreiben, zu erforschen und seinen Wert der Öffentlichkeit zu vermitteln. Die Rheinische Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) mit Sitz in der ehemaligen Abtei Brauweiler in Pulheim widmet sich diesen umfangreichen Aufgaben.

Weitere Informationen unter:
http://www.fh-koeln.de
http://www.lvr.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution21


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fachhochschule Köln, Petra Schmidt-Bentum, 22.08.2008
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. August 2008