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BUNTE NATUR/0459: Große Nussjagd - Mit Fotofallen der Haselmaus auf der Spur (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 2. August 2012

Große Nussjagd - Ertappt! Kindergruppen in Niedersachsen suchen mit Fotofallen nach der Haselmaus



Hannover - Mit großer Spannung warten die Projektmitarbeiter der 'Großen Nussjagd in Niedersachsen' von Naturschutzjugend NAJU und BUND auf das erste Foto einer Haselmaus. "Zu Beginn des Jahres konnten wir im Rahmen unseres Projekts zehn Beobachtungskameras sowie zehn Haselmausnistkästen an interessierte Kindergruppen vergeben", berichtete Anne Kessel, Projektleiterin bei der NAJU Niedersachsen. Nun sind die Kästen in ganz Niedersachsen verteilt und regelmäßig werden die Schnappschüsse von den Betreuern vor Ort ausgelesen.

Dabei konnten die Kinder schon zahlreiche Wildtiere bestaunen: im Harz untersuchten zwei Waschbären den Haselmausnistkästen und in Wolfsburg flog ein Trauerschnäpper vorbei. In Aurich war am meisten zu beobachten, Reh, Katze, Fuchs und Fasan gingen hier in die Fotofalle.

Jetzt fehlt nur noch ein Foto der seltenen, nachtaktiven Haselmaus. Doch das Projekt ist auch jetzt schon ein voller Erfolg, denn die Kinder erhalten spannende Einblicke in das sonst verborgene nächtliche Treiben im Wald.

Mehr Informationen und einige der Schnappschüsse finden Sie auf der Internetseite des Projekts unter:
http://nussjagd-niedersachsen.de/index.php?id=48.


H I N T E R G R U N D

Die Große Nussjagd in Niedersachsen

Seit Juli 2010 haben Naturschutzjugend NAJU und BUND in Niedersachsen alle Kinder aufgerufen, sich an der Großen Nussjagd zu beteiligen. Ziel ist, die Haselmaus in Niedersachsen nachzuweisen - mithilfe vieler kleiner Forscher. Denn die Daten zur Haselmaus sind lückenhaft, das Vorkommen dieser streng geschützten Art auch aufgrund ihrer nächtlichen und heimlichen Lebensweise kaum bekannt. Die Haselmaus hinterlässt aber an Haselnussschalen so charakteristische Nagespuren, dass sie sich dadurch nachweisen lässt. 'Die Große Nussjagd in Niedersachsen' wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.


Biologie der Haselmaus

Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des Siebenschläfers. Beide gehören zu den so genannten Schlafmäusen oder Bilchen. Ihre wichtigsten Gemeinsamkeiten: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und leidenschaftliches Schlafen. Im Unterschied zum 20 Zentimeter großen Siebenschläfer wird die Haselmaus nur acht Zentimeter groß und steckt voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg über den Erdboden. Der Kletterkünstler wird daher so gut wie nie beobachtet. Die Verbreitung der Haselmaus ist deshalb auch weitgehend unbekannt. Nur manchmal finden Naturschützer bei der Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den putzigen Baumkobold. Aufgrund der vielen Geheimnisse der Haselmaus nutzen NAJU Niedersachsen und BUND eine ihrer Leibspeisen - die Haselnuss - um den Weg zu ihr zu finden.

Im Netz unter www.nussjagd-niedersachsen.de.

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Quelle:
Pressemitteilung, 02.08.2012
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2012