Schattenblick →INFOPOOL →KINDERBLICK → LESEN UND LERNEN

MUSIKKOFFER - SCHON GEWUSST/003: Beim Flohwalzer tanzen keine Flöhe (SB)


S C H O N   G E W U S S T ,   D A S S . . .

... beim Flohwalzer nicht die Flöhe tanzen?



Zwar springen hier die Töne munter auf und nieder und die Finger beim Klavierspiel tanzen auf den Tasten, aber Flöhe, nein, die können wir nicht dabei finden!

Eigentlich war der Flohwalzer ursprünglich auch kein Walzer. Einen Walzertanz habt ihr bestimmt schon einmal gehört oder gesehen. Der Walzer ist ein Paartanz, bei dem Mann und Frau sich eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, in diesem Takte drehen, dem typischen Walzer-Dreiviertel-Takt. Irgendwann hat man diesen Takt auch dem Musikstück gegeben, das damit zum Flohwalzer wurde. Sprich einmal vor dich hin:

Wenn - du - mit - mir - sing - st
1 - 2 - 3 , 1 - 2 - 3 , (Dreivierteltakt)

dann hast du ungefähr die Hoch- und Tieflage der Stimme, so wie es die jubelnden Töne beim ach so bekannten Flohwalzer sind.

Aber, es war eben eigentlich kein Flohwalzer, es war der Lixenreither. Nur einer durfte zu seinen Lebzeiten diese Sprünge in der Musik vollziehen, und das war der "Erfinder" Friedrich Ludwig Otto Heinrich Lixenreither.

Er lebte bereits gegen Ende 1400 / Anfang 1500 nach Christus und war ein Wandermusikant. Immer, wenn er an einen neuen Ort kam, sang er seinen Vornamen mit diesen springenden Tönen. Es wurde sein Hymnus. Aus den Anfangsbuchstaben seiner Vornamen "F"riedrich "L"udwig "O"tto "H"einrich ergab sich der "F-L-O-H", also die Floh-Hymne.

Es heißt, daß Lixenreither diese Komposition stundenlang in den atemberaubendsten Variationen gespielt hat, und seine Zuhörer völlig gefesselt waren.

So müßt ihr euch vorstellen, daß Friedrich Ludwig Otto Heinrich innerhalb von zwei Jahren an vier verschiedene Fürstenhöfe entführt (!) wurde. Schließlich wollte man nirgendwo auf diese Kunstfertigkeit verzichten.

25. Oktober 2010