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GUTE-NACHT/3499: Der kleine Nachtwächter begnügt sich mit Stroh (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter

Der kleine Nachtwächter begnügt sich mit Stroh



In der Winterzeit wird es früh dunkel. Da begibt sich der kleine Nachtwächter schon vor dem Abendbrot auf seine erste Runde um die Burg. In der einen Hand die Laterne - das flackernde Licht geschützt aus Glas und Metall -, in der anderen die Taschenlampe, führt ihn sein Weg auch zum Stall. Das Stroh, unter dem das Auto verborgen war, liegt noch immer dort. Allerdings ist der Haufen jetzt um einiges niedriger geworden, denn Nepomuk ist zu großen Abenteuern aufgebrochen. Der kleine Nachtwächter hockt sich kurz auf das Stroh nieder.

"Schade", sagt er zu Rebell, seinem Hund, "wir hätten Nepomuk bitten sollen noch eine Weile bei uns zu bleiben, um zusammen die Umgebung zu erkunden." Aber dazu ist es jetzt zu spät. Rebell blickt den kleinen Nachtwächter an, dann legt er sich neben ihn und wälzt sich gar in dem Strohhaufen herum. "Na, was wird denn das? Riecht es dir hier so gut?", erklärt sich der kleine Nachtwächter Rebells Verhalten. Es ist ihm vertraut, daß Hunde sich gern in etwas herumwälzen, besonders wenn es gut riecht. Und Stroh, ob frisch oder alt, hat so seinen eigenen besonderen Duft.

Als Rebell wieder aufsteht und sich schüttelt, bleiben immer noch einige Strohhalme in seinem Fell hängen. Diese pflückt der kleine Nachtwächter heraus und hat plötzlich eine Idee: "Es ist doch bald Weihnachten und wir sollen ein schönes Fest vorbereiten, wenn Anton endlich wiederkommt. Da basteln wir uns doch gleich aus diesen Halmen hier eine Menge Strohsterne. Rebell, lauf und hol deinen Korb!"

Es dauert nicht lange, da ist Rebell mit dem Korb im Maul wieder zurück. Der kleine Nachtwächter stopft ihn voll mit Stroh, und schon bringen die beiden ihr Bastelmaterial in die Burg. Gleich nach dem Abendbrot beginnt der kleine Nachtwächter mit den Vorbereitungen zum Basteln der Strohsterne. Um Mitternacht hat er die ersten fertig.

Als die Kirchturmuhr aus dem Dorf die Mitternachtsstunde läutet, fällt dem kleinen Nachtwächter erst auf, wie spät es ist. "Komm, Rebell! Es wird Zeit für unsere nächste Runde!" Zuvor hängt der kleine Nachtwächter aber seine Schätze an der Lampe über dem Küchentisch auf. "Noch sind es viel zu wenig Sterne", stellt er fest, "die nächsten hängen wir an den Fenstern auf!"

Damit verlassen die beiden die Burgküche und verschwinden erneut in die dunkle Nacht.

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zum 2. Dezember 2011