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GUTE-NACHT/3476: Der kleine Nachtwächter auf der Suche (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter

Der kleine Nachtwächter auf der Suche



Ein Herbstag, warm und sonnig, neigt sich seinem Ende zu. Am Himmel senkt sich knallrot die Sonne dem Horizont entgegen. Wenn sie dann hinter diesem verschwunden und nur noch kurze Zeit ihr Farbenspiel am Himmel zu sehen ist, weiß der kleine Nachtwächter, daß es Zeit wird, die Laterne zu nehmen und sich auf den Weg rund um die Burg zu begeben. "Komm, Rebell, es wird Zeit zum Aufbrechen."

Doch der kleine Nachtwächter braucht seinen Hund gar nicht zu einem Rundgang aufzufordern. Denn Rebell achtet auf jede Bewegung seines Herrchens. Sobald dieser nur den Anschein erweckt, es könnte jetzt nach draußen gehen, sitzt er schon wachsam an der Tür und hofft, daß es endlich los geht.

An der Tür angekommen, stöhnt der kleine Nachtwächter auf und läuft ins Zimmer zurück. "Jetzt hätte ich doch fast die Taschenlampe vergessen. Aber wo steckt sie nur?", überlegt er. "Auf dem Tisch ist sie nicht und auch nicht auf dem Stuhl, nicht auf dem Bett und nicht darunter. Vielleicht auf der Fensterbank? Nein - oder am Kamin? Auch nicht - im Korb mit dem Feuerholz? Oder hast du sie vielleicht schon im Maul, Rebell, oder in deinem Korb?" Doch nein, an all diesen Orten kann der kleine Nachtwächter die Taschenlampe nicht finden.

"Mhm, was haben wir nur damit angestellt? Wofür haben wir die Taschenlampe zuletzt gebraucht?", grübelt der kleine Nachtwächter laut vor sich hin.

Dann dämmert es ihm, und er schämt sich fast ein bißchen. "Rebell, warum hast du nichts gesagt, du hast sie doch selbst heute Nacht im Maul gehalten."

Der kleine Nachtwächter schreitet zum Bett hinüber. Richtig, dort hat er bereits gesucht, allerdings nur auf dem Bett und unter dem Bett. Aber noch nicht unter der Bettdecke. Doch dort liegt die Taschenlampe versteckt. Denn heute Nacht hatte sich der kleine Nachtwächter so sehr gegruselt, daß er sich unter der Bettdecke Licht angeknipst hatte.

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zum 1. Oktober 2011