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GUTE-NACHT/3091: Geblendet (SB)


Gute Nacht Geschichten

Hallo! Guten Abend! Wollen wir heute dem Geheimnis des Sacks auf die Spur kommen, der bei Christopher und Fabrina unter dem Bett liegt? Dann mal auf!

Raute

"Wie lautet noch der Spruch mit dem wir die mächtige Waffe von Christopher aus dem Sack heraus bekommen?", fragt Vio, der Anführer der Monster. Doch die beiden anderen Monster wissen es selber nicht. Schließlich hat Christopher den Spruch ja überhaupt nicht verraten. "Wab wollen wir mit dem Back?", fragt das Monster Wiebo in seiner ihm eigentümlichen Sprachweise. "Na, den Glühwürmchen eins auf ihr Haupt donnern. Damit wir endlich unser Werk tun können!", schimpft das grüne Monster.

Am liebsten schicken die Monster des Nachts den Kindern böse Träume. Doch bisher ist ihnen das bei Christophers Schwester nicht gelungen. Denn Fabrina hat Glühwürmchen zu ihrem Schutz. Vio schlägt vor, sich den Sack mit der Geheimwaffe doch einmal aus der Nähe anzuschauen. Er liegt unter Christophers Bett. Da die beiden Geschwister schon schlafen, wabbeln die Monster hinunter und zerren sogleich an dem Strick, mit dem der Sack zugebunden ist. "Wie bekommen wir den nur auf?", möchte Vio wissen. "Scheint wohl wirklich ein Zauber auf dem Sack zu liegen!", grübelt das grüne Monster, während Wiebo, das braune Monster, nur große Augen macht. Den Monstern ist das nicht geheuer, daß der Sack nicht aufgeht.

Christopher hat den Sack mit Absicht gut zugeknotet. Auf gar keinen Fall soll seine Schwester den Inhalt zu sehen bekommen. Dann könnte sie verraten, daß Christopher mal wieder mit dem Taschenmesser geschnitzt hat. Das mag aber seine Mutter gar nicht gern. Denn nachdem Christopher sich das letzte Mal beim Schnitzen fast eine Blutvergiftung zugezogen hat, darf er gar nicht mehr mit dem Messer herumhantieren. Mutter hat es ihm ausdrücklich verboten. Aber Christopher kann es nicht lassen, er schnitzt einfach zu gern. Deshalb hat er sich von Jan dessen Taschenmesser ausgeliehen und angefangen einen wunderschönen Spazierstock zu schnitzen. Wenn er den Vater oder Mutter schenkt, wenn er fertig ist, hebt Mutter das Messerverbot vielleicht wieder auf. Jedenfalls hofft Christopher das.

Die Glühwürmchen auf dem Regal beobachten genau, was die Monster unter dem Bett anstellen. "Die zerren an dem Sack, den Christopher unter dem Bett versteckt hat", schimpft Masi, das Glühwürmchen mit den guten Augen, empört. "Möchte doch zu gern wissen, was in dem Sack drin ist?", grübelt Blubber, das fliegende Glühwürmchen, "am besten, ich flieg mal schnell runter und schaue nach!" - "Bist du verrückt?", fragt Nasi, "die schnappen dir wieder den Zauberstab weg, wie beim letzten Mal." Blubber bewegt seine durchsichtigen Flügel hin und her, was so viel heißen soll wie "nein". "Das letzte Mal habe ich dem violetten Monster meinen Zauberstab absichtlich in den Rachen gestopft. Dieses Mal werde ich sie mir mit einer List vom Leibe halten." Schon ist Blubber auf und davon. Auch wenn die anderen sechs Glühwürmchen noch so schimpfen.

Die Monster sehen Blubber nicht herannahen. Sie bemerken das Glühwürmchen erst, als Wiebo aufgeregt ausruft: "Brumm, brumm, brumm!" Das grüne und das violette Monster drehen sich um und erstarren. Sie waren heute einfach viel zu unvorsichtig. So dicht wie die Monster beisammen stehen, kann Blubber ihre bösen Kräfte gleich alle auf einmal für heute Nacht ausschalten. Schließlich hat Mutter schon nach ihren beiden Kinder gesehen und das Licht, das den Monstern ihre Kraft verleiht, wird erst morgen wieder angehen. Vio versucht deshalb verzweifelt das Glühwürmchen davon abzuhalten, ihre Kräfte für heute zu neutralisieren. Mit dem Spruch "Was willst du hier?", versucht er das Glühwürmchen einzuschüchtern. Doch Blubber ist schlau. Er läßt sich in kein Gespräch verwickeln, sondern handelt sofort. Er schleudert seinen Zauberblitz gegen alle drei Monster, blendet ihre Augen und verhindert damit nicht nur, daß sie in dieser Nacht keine schlechten Träume mehr aussenden können, sondern auch, daß die drei Monster für Minuten nichts mehr wahrnehmen können und darum nicht sehen, wie Blubber sich verkleinert und durch den winzigen Spalt im zugebundenen Sack hindurchfliegt.

"Verflixt!", schimpft Vio, "ich sehe gar nichts mehr. Wo steckt dieses verdammte Glühwürmchen." Es dauert ein paar Minuten, bis die Monster wieder in der Dunkelheit etwas erkennen können. Diese Zeit nutzt Blubber, sich genau anzusehen, was in dem Sack steckt und dazu wieder aus dem winzigen Loch heraus und zu seinen Freunden auf das Regal zu fliegen. Bevor er jetzt den anderen Glühwürmchen ganz genau erzählt, was er in dem Sack entdeckt hat, wünscht er verschmitzt den drei Monstern, die noch immer unter Christophers Bett kauern und sich die Augen reiben eine "Gute Nacht", was die drei überhaupt nicht leiden mögen.

Raute

Ja, Schnitzen ist ein schönes Hobby. Aber man kann auch leicht abrutschen und sich verletzen. Deshalb immer gut aufgepaßt. Am besten ist es, sich die Herangehensweise von jemanden erklären lassen, der selbst Erfahrung damit hat. Also bis morgen.


9. Dezember 2009

Gute Nacht