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GUTE-NACHT/2510: Hund und Katz und Maus (SB)


Mutter Maus im Sandmannhaus

Mutter Maus ist irgendwo im Haus des Sandmannes unterwegs. Willi und Mausalinde sind sauer. Sie finden sich groß genug, endlich mit ihrer Mutter mit auf Abenteuer zu gehen. Mutter Maus aber hat sich heute auf gar keinen Fall auf eine Diskussion eingelassen, sondern ist alleine losgezogen. Schließlich steht das Weihnachtsfest vor der Tür und nicht nur Menschenkinder wollen am Heilig Abend etwas unter dem Weihnachtsbaum entdecken.

So schmollen Willi und Mausalinde in der einen Ecke des Kartons, während Großmutter Maus dem kleinsten der Geschwister eine Frage beantwortet. "Warum mag Kater Mombart denn keine Mäuse?" lautet die Frage. Großmutter Maus antwortet mit einer Geschichte.


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Zu der Zeit, als es noch Riesen auf der Welt gab, lebten nur wenige Menschen auf der Welt. Die Riesen beachteten sie kaum. Doch Hund und Katze merkten schnell, daß die Menschen bald die Herren der Erde sein würden. Deshalb schlossen sie sich ihnen an. Das dankten die Menschen ihnen, indem sie von ihren Speisen etwas abgaben. Doch als die Menschen immer mehr wurden, gaben sie Hund und Katze nur noch die Knochen und vergaßen die treuen Dienste, die ihnen Hund und Katze erwiesen. Deshalb gingen diese vor Gericht und beklagten sich. Der Richter befand, daß Hund und Katze mehr zum Essen von Fleisch geeignet seien. Deshalb sollten die Menschen auch Gemüse essen und Hund und Katze genügend Fleisch abgeben.

Das Urteil wurde auf einem Pergament festgehalten und dem Hund und der Katze ausgehändigt. "Wir müssen das Urteil gut aufheben", sagte der Hund. "Ja", bestätigte die Katze, "dort, wo es kein Mensch nicht finden kann." - "Vergraben wir es doch in der Erde", schlug der Hund vor. "Nein, da würde es durch die Feuchtigkeit zerstört werden", meinte die Katze, "aber ich kann es auf den Speicher bringen und zwischen den Dachbalken verstecken. Dort ist es trocken und der Mensch kann wird es nicht finden." So wurde es beschlossen und die Katze kümmerte sich um das Pergament.

Die Menschen befolgten das Urteil. Irgendwann vergaßen sie es doch und gaben Hund und Katze wieder nur die Knochen ab. Da stieg die Katze auf den Dachboden, um das alte Urteil zu holen. Aber sie konnte nur noch ein paar Pergamentreste finden. Denn die Mäuse hatten es fast vollständig aufgeknabbert.

Die Menschen sahen ohne Urteil keinen Grund, etwas an ihrem Verhalten zu ändern und gaben Hund und Katze weiterhin nur Knochen. Der Hund war äußerst böse auf die Katze, denn er hatte auf ihren Rat gehört und wurde nun ihr ärgster Feind. Die Katze dagegen suchte sich von nun an, an allen Mäusen zu rächen und verfolgt uns noch bis auf den heutigen Tag.

21. Dezember 2007

Gute Nacht