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GUTE-NACHT/2420: Mutter Igel und das Eichhörnchen (SB)


"Guten Abend, Mutter Igel! Schon so früh unterwegs? Und wo stecken die lieben Kleinen", fragt das Eichhörnchen. "Die sind noch ganz schläfrig im Nest. Aber ich will mir schon mal die Beine vertreten und schauen, wohin ich die Kleinen nachher ausführe. Sie brauchen noch jede Menge Futter, um sich ihre Bäuche vollzuschlagen. Jedes Gramm können sie gebrauchen. Einige der Kleinen haben noch eine Menge Gewicht anzusetzen, sonst bringe ich sie nicht durch den Winter."

"Aber Mutter Igel, ihr schlaft doch den Winter über oder etwa nicht?" fragt das Eichhörnchen. "Ja, aber ohne ein ordentliches Fettpolster in unserem Körper überstehen wir die kalte Zeit nicht. Es gibt zwar so manch einen von uns, der lieber die Gesellschaft der Menschen sucht und sich dort durchfüttern läßt. Aber dazu gehöre ich nicht. Und ich will auch nicht, daß meine Kinder mit den Menschen Kontakt aufnehmen."

"Warum das denn nicht?" wundert sich das Eichhörnchen und erklärt, daß es die Menschen gerne foppt und ihnen die leckeren Walnüsse und Haselnüsse oft entwendet. Mutter Igel weiß zu berichten, daß im letzten Jahr einige der kleinen Igel aus dem Nachbargarten ganz fürchterlich krank geworden sind. "Die Menschen hatten ihnen so eine weiße Flüssigkeit hingestellt. Sie schmeckte wohl lecker. Aber die Kleinen haben Durchfall bekommen und zwei sind daran sogar gestorben. Deshalb suche ich mir mein Futter lieber selber!"

"So ist es recht!" pflichtet das Eichhörnchen bei und fragt dann, "was wird es denn heute zum Abendbrot geben?" Mutter Igel will zuerst auf dem Kompost suchen, was sich da an Würmern so herumtreibt. "Und zum Nachtisch gibt es dann ein paar leckere Äpfel. Bei dem Kaninchenstall die sind besonders gut!"

Mutter Igel und das Eichhörnchen verabschieden sich. So geht jeder seiner Wege.

5. September 2007

Gute Nacht