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GUTE-NACHT/2393: Eingefangene Blüten (SB)


So viele schöne Blumen mit den unterschiedlichsten Blüten wachsen jetzt zur Sommerszeit im Garten. Schade, daß sie bald wieder verblüht sein werden. Im Winter dann ist von dieser Pracht nichts mehr übrig.

Nele liegt in ihrer Hängematte und malt den Garten mit seinen Blumen ab. Sie gibt sich viel Mühe und ist schon den ganzen Tag dabei. Oma dagegen zieht das Unkraut aus den Blumenrabatten, um den Blumen selbst mehr Platz und somit Entfaltungsfreiheit zu verschaffen.

Nach einer Weile kann Oma nicht mehr in der Hocke sitzenbleiben. Sie geht zu Nele hinüber und bewundert das Bild. Ihr fällt ein, daß sie noch kein einziges Foto geknipst hat, während sie hier in den Ferien ist. Das will sie gleich einmal nachholen. Aus ihrer großen Tasche holt sie die Kamera. Zuerst knipst sie Nele beim Malen in der Hängematte. Dann wendet sie sich den Blumenbeeten zu und fotographiert viele schöne Blüten.

"Die Blumen sind viel zu schade, um sie auf den Kompost zu werfen", findet Oma Ella, "wir sollten ein paar von ihnen retten. Habt ihr ein altes Telefonbuch?" - "Wofür?" fragt Nele. Doch Oma ist schon im Haus verschunden. Unter dem Telefontisch findet sie mehrere veraltete Nummernbücher. Das älteste nimmt sie mit in den Garten. Je eine der schönen Blüten pflückt sie und drückt sie in dem Telefonbuch platt. Bald ist das Buch prall voll.

Nun geht Oma Ella zurück ins Haus. Nele mit ihrem Bild folgt neugierig. Oma schaut im Bücherregal nach. Die dicksten Schinken zieht sie heraus. Diese verteilt sie auf dem Telefonbuch, um es zu beschweren. Das Gewicht der Bücher soll die Blüten plattdrücken, das Papier der Telefonbücher hingegen die Feuchtigkeit der Blätter aufnehmen. "In ein paar Tagen werden die Blüten schön glatt und trocken sein. Dann können wir daraus Lesezeichen basteln oder ein Bild kleben. Auch Karten können wir damit gestalten. Uns fällt sicher noch einiges mehr ein. Jeden Tag werden wir einmal nachschauen, wie weit das Trocknen gediehen ist. Es kann sein, daß wir ein zweites Telefonbuch zu Hilfe nehmen werden, damit die Blüten schneller trocknen." Das hört sich spannend an. Nele bastelt gern. Ausschneiden und Kleben findet sie toll.

Oma Ella sieht den Block unter Neles Arm. "Na, ist dein Bild jetzt fertig?" fragt sie. Nele nickt und hält das Bild hoch. "Komm, wir suchen im Haus einen schönen Platz, wo wir es aufhängen können. Eigentlich sollte es vorher noch einen Rahmen bekommen. Wollen wir einen basteln?" Nele ist begeistert: "Einen Rahmen selber basteln?" - "Das ist nicht schwer", erklärt Oma, "du holst am besten Schere und Klebstoff. Das hast du doch oben an deinem Schreibtisch?" Nele nickt. "Und ich schau mal bei dem Altpapier, das deine Mama am Samstag wegbringen will, was sich da so findet.

Nach etwa zehn Minuten treffen sich Nele und Oma Ella wieder. In der Küche breiten sie auf dem Tisch Zeitungspapier als Unterlage aus. Oma zeigt nun Nele eine große Pappe, die sie gefunden hat. "Hierauf können wir dein Bild festkleben." Nele streicht in jede Ecke etwas von dem Kleber auf die Rückseite des Bildes. Außenherum sind nun noch jeweils drei Zentimeter Platz. "Wie möchtest du den Rand gestalten?" fragt Oma und zeigt Nele verschieden buntes Papier. Im Altpapier hat sie zerrissenes Geschenkpapier gefunden. Zum Einwickeln neuer Geschenke ist das Papier nicht mehr zu gebrauchen. Aus diesen Papierabfällen aber schmale Streifen zu schneiden, dafür eignen sich das gebrauchte Papier noch gut.

Nele entscheidet sich für das ganz schlichte, grüne Papier. Das paßt am besten zu ihrem Gartenbild. Oma Ella zeichnet mit einem Bleistift und einem Lineal die Streifen vor. Nele schneidet sie aus und klebt sie auf. Irgendetwas fehlt jetzt noch. Oma hat die Idee. Aus buntem Zeitungspapier faltet sie jetzt etwas, das am Ende wie ein Schmetterling aussieht. Gleich drei Schmetterlinge dieser Art in unterschiedlichen Größen stellt Oma Ella her. Nele klebt die bunten Schmetterlinge auf den Rahmen. Fertig. Jetzt kann das Bild mit Rahmen aufgehängt werden. Ein freier Platz wird im Wohnzimmer gefunden. Oma Elle klebt auf die Rückseite der Pappe ein kleines Bändchen mit Tesafilm fest. Nun kann das Bild an einen winzigen Nagel in der Wand aufgehängt werden.

"Da werden sich Mama und Papa aber freuen. Besonders im Winter werden sie das Bild mögen, dann wenn der Garten keine Blüten zeigt. Da können sie sich erinnern, wie schön es diesen Sommer hier ausgesehen hat", meint Oma und damit sollte sie recht behalten.

3. August 2007

Gute Nacht