Schattenblick →INFOPOOL →KINDERBLICK → GESCHICHTEN

GUTE-NACHT/2252: Rosenmontag, warum ausgerechnet Rosen (SB)


Das alte Schulhaus im Februar

Rosenmontag ist heute


Es ist der Tag der Narren und der Umzüge. Doch gerade deshalb ist es nicht erfreulich, daß es regnet. Schließlich regnet es keine Rosen, wie der Name dieses Tages vermuten lassen könnte. Es regnet Wasser vom Himmel, der sicher hier und da einige Schminke und Farben an den Umzugswagen verwischt. Und warum nun heißt der Faschingsmontag Rosenmontag? Fasching ist die Zeit des tollen Treibens, da "rasen" die Menschen vor Freude und Übermut. Aus diesem "Rasen" und dem "Rasenmontag", wie es auch mundartlich heißt, wurden im Laufe der Zeit "Rosen" und der "Rosenmontag".


*


Der Wind wirbelt einige bunte Federn in die Luft, grüne, rote und auch schwarze. Nein, er hat sie nicht irgendeinem Hahn ausgerissen. Der Wind hat sie sich vom Kopf einer der beiden Freundinnen geholt, die gerade auf dem Nachhauseweg von der Schule sind. In Flohs Schule stieg heute eine Riesen- Faschingsfete mit Verkleiden, Disco, Spielen und leckerem Essen. Das Fest stand unter dem Motto: Zauberwelt. Die meisten Mädchen hatten sich als Hexen verkleidet, viele Jungen als Zauberer. Auch die Lehrer hatten Kostüme an. Einer kam als Mönch, ein anderer als Spinnennetz, einer war ein Baum und noch einer ein Opfer. Vampire und Monster waren auch mit von der Partie. Es gab Würstchen, Süßigkeiten und neben Sprudel und Cola auch einen Zaubertrank.

Doch der war Floh viel zu giftgrün, als daß sie Lust gehabt hätte, ihn auch nur zu kosten. Sie hielt sich da lieber an die Würstchen und aß gleich drei Stück. Dafür hielt sie sich bei den Leckereien zurück. Süßes ist eben nicht ihr Ding. "Warum hast du dann deine Süßigkeitenbons nicht für mich eingelöst?" schimpft Motte etwas beleidigt, "du weißt doch, daß ich eine Naschkatze bin!" - "Hätte ich etwa die ganze Zeit mit den Schokoladenwaffeln tanzen sollen? Oder sie etwa auf die Bank legen und jeden bitten, sich nicht auf die Waffeln hinzusetzen?" Beide Mädchen kichern. Motte findet: "Womöglich hättest du dich noch selber in die Waffeln gesetzt. Dann hätte dein Vogelkostüm sicher erst richtig gut ausgesehen!" Floh protestiert: "Das ist nicht einfach ein Vogelkostüm. Ich bin als Paradiesvogel gegangen." - "Richtig, gegangen. Jetzt sieht dein Kostüm eher wie ein gerupfter Hahn aus!" neckt Motte. "Quatsch. Das bekomme ich schon wieder hin. Schließlich ist morgen noch die Faschingsparty beim Ballett. Meinen Kopfschmuck putze ich mir schon wieder heraus und der Umhang ist sowieso noch ganz in Ordnung. Nur die bunten Flöckchen sind abgefallen. Da klebe ich neue auf." Floh ist sich sicher, daß sie auch morgen den Preis für das beste Kostüm erhaschen wird. Dagegen findet es Motte schade, daß sie in diesem Jahr auf keine Faschingsparty kommt.

Oben auf den Zweigen der Esche, unter der die beiden Mädchen gerade hinwegschreiten, sitzen zwei Tauben. Was sie wohl von dem Federschmuck halten, den Floh in ihrem Haar trägt?


Gute Nacht