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GUTE-NACHT/2219: Als der Fuchs den Bärenkindern half (SB)


Die erste Nacht, die die Kuscheltiere nicht im Karton auf dem Dachboden zubringen werden, liegt jetzt vor ihnen. Einige Tiere haben es sich oben auf dem Schrank in den Netzen gemütlich gemacht. Die beiden Pferde und der Maulwurf nutzen den Karton als Stall, und die grüne Schlange liegt noch immer unter dem Schrank. Ein bißchen ängstlich fühlen sich einige Kuscheltiere schon hier auf dem dunklen Dachboden. Deshalb beschließt Teddy als ältester von allen eine Geschichte zu erzählen.


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In einem tiefen Wald lebte eine Bärenmutter mit ihren beiden Bärenkindern. Als die Bärenkinder groß genug waren, beschlossen sie, den Wald zu verlassen und in die weite Welt hinaus zu ziehen. Sie nahmen Abschied von ihrer Mutter und zogen los. An den ersten Tagen ernährten sie sich von den guten Sachen, die ihnen ihre Bärenmutter mitgegeben hatte. Doch schon am vierten Tag war alles aufgegessen und die beiden Bärenkinder bekamen Hunger. Aber sie hatten Glück. Auf ihrem Weg fanden sie einen schönen, runden Käse. Das Wasser lief beiden im Maul zusammen. Doch sie hatten nichts dabei, womit sie den Käse zerschneiden konnten. "Wir haben jetzt einen guten Bissen, doch wissen wir nicht, wie wir ihn aufteilen sollen", klagte das ältere Bärenkind. Das hörte der Fuchs. "Nun, ich kann euch da gerne helfen!" sagte er. Die beiden Bären waren einverstanden und gaben ihm den Käse. Der Fuchs brach diesen in der Mitte durch. Doch das war den beiden Bären gar nicht recht. Ein Stück war nämlich größer als das andere.

"Kein Problem", sagte der Fuchs und biß etwas von dem größeren Stück ab. Doch nun war das größere Stück kleiner als das zuerst kleinere Stück. Das war den beiden Bären auch nicht recht. Deshalb langte der Fuchs noch einmal zu und biß wieder von dem nun größeren Stück einen Happen ab. Noch immer fanden die beiden Bären die Stücke ungerecht aufgeteilt. Deshalb biß der Fuchs mal hier, dann wieder da, bis er allen Käse völlig aufgegessen hatte.

Da wurden die beiden Bären böse. "Gevatter, du hast uns ganz schön herein gelegt", sagte da das ältere Bärenkind. Doch der Fuchs entgegnete: "Was wollt ihr? Keiner von euch war mit weniger zufrieden. Nun hat auch keiner von euch mehr und keiner weniger als der andere erhalten. Das ist doch eine gerechte Lösung." Der Fuchs zog schnell weiter, bevor sich die beiden Bären an ihm rächen konnten, und sein Lachen war noch von weither zu hören.


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Auch auf dem Dachboden ist von weither Gelächter zu hören. "Ob die Riesen im Anmarsch sind?" überlegt Teddy und gibt prompt allen Kuscheltieren die Anweisung, sich schnell zu verstecken.


Gute Nacht