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MELDUNG/013: Prof. Martin zum Generalsekretär der Internationalen Mathematiker Union wiedergewählt (idw)


DFG Forschungszentrum MATHEON Mathematik für Schlüsseltechnologien - 17.08.2010

Im Zentrum der Mathematik

MATHEON-Mitbegründer Prof. Martin Grötschel ist ohne Gegenkandidaten wieder zum Generalsekretär der Internationalen Mathematiker Union gewählt worden. Der Mathematiker wurde vor vier Jahren als erster Deutscher in dieses Amt gewählt.


Der Mitbegründer und ehemalige Sprecher des DFG-Forschungszentrums MATHEON, Prof. Martin Grötschel, ist heute auf dem Weltmathematikerkongress im indischen Bagalore für weitere vier Jahre zum Generalsekretär der International Mathematical Union (IMU) gewählt worden. Martin Grötschel wurde auf Vorschlag eines Nominierungskomitees gewählt, er hatte keinen Gegenkandidaten.

Prof. Grötschel hatte dieses Amt bereits vor vier Jahren erstmals übernommen. Der Leibnizpreisträger war damit der erste deutsche Generalsekretär der internationalen Mathematikervereinigung. Mit der Wahl verbunden war auch der Umzug der Geschäftsstelle der IMU von Princeton in den USA nach Berlin.

Erst gestern viel auch die Entscheidung der IMU, den Hauptsitz der Vereinigung ebenfalls nach Berlin an das Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS), einem der fünf Träger des MATHEON, zu verlegen. Leiter des IMU-Büros wird der stellvertretende WIAS-Direktor und MATHEON-Vorstandsmitglied Prof. Alexander Mielke sein. Auch das Archiv der IMU wird von Helsinki nach Berlin ziehen.

Dank dieses Erfolgs aufgrund einer gemeinsamen Initiative des WIAS und der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) ist Berlin weltweit eines der Zentren der Mathematik geworden. Neben dem WIAS, dem Zuse-Institut (ZIB) und den Mathematikinstituten der drei Berliner Universitäten haben besonders das DFG-Forschungszentrum MATHEON und die Berlin Mathematical School (BMS) für den hervorragenden Ruf der Berliner Mathematik gesorgt. MATHEON und BMS werden sowohl von den Berliner Universitäten als auch von WIAS und ZIB getragen. Prof. Martin Grötschel war einer Initiatoren der beiden Excellenz-Einrichtungen MATHEON und BMS und trug als langjähriger Sprecher des MATHEON maßgeblich zum Erfolg dieser Institution bei.

Die International Mathematical Union wurde 1919 gegründet und, nach einer Unterbrechung seit 1936, im Jahr 1951 wieder ins Leben gerufen. Sie ist der weltweit bedeutendste Zusammenschluss von Mathematikern. Mitglied der IMU sind derzeit 68 Länder, die jeweils durch ihre nationalen Wissenschaftsakademien oder durch ihre Mathematikervereinigung vertreten werden. Deutschland wird durch die Deutsche Mathematiker-Vereinigung repräsentiert. Ein Präsident, zwei Vizepräsidenten sowie der Generalsekretär und das Exekutivkomitee bilden die organisatorische Leitung der IMU, wobei der Generalsekretär die aktuellen Geschäfte führt. Die IMU will vor allem die internationale Kooperation in der Mathematik vorantreiben. Sie organisiert weltweit große Konferenzen und Tagungen, unterstützt die Förderung der Mathematik in Entwicklungs- und Schwellenländern und setzt sich für eine moderne mathematische Ausbildung in Schulen und Universitäten ein. Auch die wichtigsten Preise für Mathematik werden von der IMU verliehen. Hierzu zählen die "Fields-Medaille", der "Nevanlinna-Preis" und der "Carl-Friedrich-Gauß-Preis".

Prof. Martin Grötschel (61) ist Professor für Mathematik an der TU Berlin und Vizepräsident des Zuse-Instituts (ZIB). Dem Leibniz-Preisträger ist vor zwei Jahren der erste Berliner Wissenschaftspreis verliehen worden. Martin Grötschel ist mehrmaliger Ehrendoktor und wurde mit zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter:
http://www.matheon.de
http://www.zib.de/groetschel/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution771


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
DFG Forschungszentrum MATHEON Mathematik für Schlüsseltechnologien,
Rudolf Kellermann, 17.08.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2010