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AGRAR/1343: Beim Klimaschutz die Ernährungssicherung nicht vergessen (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 209 vom 15. September 2009

Aigner: Beim Klimaschutz die Ernährungssicherung nicht vergessen


"Die europäische Landwirtschaft zeigt, wie durch effizientes Arbeiten Klimaziele berücksichtigt werden können. Diesen Weg müssen wir weitergehen," sagte Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beim Informellen Agrarministertreffen heute in Växjö, Schweden. Die EU-Agrarminister haben sich hier auf Einladung der schwedischen Präsidentschaft eingefunden, um über "Landwirtschaft und Klimawandel" zu sprechen.

"Die Emission von Treibhausgasen bei der Produktion von Nahrungsmitteln sind unvermeidbar, da die Menschen nun mal täglich essen müssen," so die Ministerin. "Die Nutzung modernster Technik und Betriebsführung bieten jedoch die Chance, in der Landwirtschaft noch klimaeffizienter zu arbeiten. Würde die Tonne Getreide oder der Liter Milch mit noch weniger Treibhausgasemissionen produziert werden, so sichere dies gleichzeitig auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Landwirtschaft."

"Die Themen Ernährungssicherung und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft müssen bei den internationalen Klimaschutzverhandlungen rechtzeitig erörtert und offensiv vertreten werden," forderte Aigner. Weltweit steht die Landwirtschaft vor der Herausforderung, bis 2050 die Produktion von Nahrungsmitteln ungefähr verdoppeln zu müssen. Es werden dann Grundnahrungsmittel für mehr als 9 Milliarden Menschen benötigt; außerdem wird eine zunehmende Zahl von Menschen mit höherem Einkommen veredelte Produkte wie Milch und Fleisch nachfragen. Ferner ist mit einer erhöhten Erzeugung nachwachsender Rohstoffe zu rechnen. "Vor dem Hintergrund der modernen Produktionsmethoden und -techniken, die wir bei uns haben, halte ich es unter dem Gesichtpunkt des Klimaschutzes für kontraproduktiv, durch überzogene bürokratische und kostenträchtige Anforderungen an die Landwirte die notwendige Produktionsausweitung in andere Länder zu verlagern", sagte die Ministerin.

"Unsere Landwirte sind nicht nur Täter, sondern auch Opfer des Klimawandels und müssen sich dieser Entwicklung anpassen. Sie tragen jedoch bereits erheblich zur Klimaverbesserung bei," so Aigner. "Insbesondere die Waldbesitzer mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung leisten einen bedeutenden Beitrag, der sich auch international sehen lassen kann." Durch die Speicherung von Kohlendioxid in Böden, Holz und Biomasse wird dem Klimawandel entgegengewirkt. "Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir ein Programm zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz erarbeitet, welches die verschiedenen Aspekte von Züchtung entsprechender Kulturpflanzen, Förderung von Investitionen in Emissionsminderung über die Förderung von Kohlenstoffspeicherung in Wäldern und Mooren bis hin zu Forschung zur CO2-Bilanz von Lebensmitteln aufgreift. Mit unserem Aktionsplan zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe und dem nationalen Biomasseaktionsplan leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energie- und Klimaschutzziele in Deutschland und schließen somit einen nachhaltigen Produktionskreislauf in der Land- und Forstwirtschaft," betonte Ministerin Aigner.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 209 vom 15.09.2009
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2009