Schattenblick →INFOPOOL →EUROPOOL → FINANZEN

SCHULDEN/003: Griechenland darf nicht totgespart werden (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 21. Oktober 2011

Griechenland darf nicht totgespart werden


Berlin, 21.10.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert vor dem EU-Krisengipfel ein europäisch finanziertes Aufbau- und Entwicklungsprogramm für Griechenland. "Athen darf nicht weiter totgespart werden", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. "Die Sparauflagen der so genannten Troika haben die griechische Wirtschaft bereits ruiniert. Die blinden Kürzungen haben Wirtschaft und Steuerinnahmen schrumpfen lassen, Arbeitslosigkeit und Schuldenberg steigen." Zu Recht wehrten sich die griechischen Beschäftigten und ihre Gewerkschaften gegen diese ökonomisch und sozial schädliche Politik. "Dieser Crashkurs muss jetzt endlich beendet werden. Statt weiteren sinnlosen Sparauflagen sollten die EU-Staatschefs jetzt ein europäisch finanziertes Aufbau- und Entwicklungsprogramm für Griechenland verabschieden", betonte Bsirske.

Darüber hinaus solle der Gipfel dem französischen Vorschlag folgen und den Europäischen Rettungsfonds mit einer Banklizenz ausstatten. Dadurch könne der Europäische Rettungsschirm zukünftig von der Europäischen Zentralbank finanziert werden. Damit wären die Spekulationen über eine Pleite Griechenlands, Italiens oder Spaniens endgültig vom Tisch. "Diese Maßnahme würde die Staatsfinanzierung von den privaten Kapitalmärkten entkoppeln. Investmentbanker, Hedge-Fonds-Manager und Rating-Agenturen könnten nicht mehr über den Preis bestimmen, zu dem sich Staaten frisches Kapital leihen", sagte Bsirske.


*


Quelle:
Presseinformation vom 21.10.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Oktober 2011