Schattenblick →INFOPOOL →DIE BRILLE → FAKTEN

PREIS/142: Tino Hanekamp erhält den "Förderpreis Komische Literatur" (Stadt Kassel)


Stadt Kassel - Pressemitteilung 02.11.2011

Tino Hanekamp erhält den "Förderpreis Komische Literatur"


Der Schriftsteller Tino Hanekamp aus Hamburg erhält im Jahr 2012 den "Förderpreis Komische Literatur". Die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung wird auf Vorschlag von Verlagen durch die Stadt Kassel und die Stiftung Brückner-Kühner jungen Autoren verliehen, die auf hohem künstlerischen Niveau das Komische gestalten. Der Förderpreis wird gemeinsam mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben, der, wie bereits gemeldet, diesmal Ulrich Holbein zugesprochen wurde. Die Preisverleihung findet am 25. Februar 2012 im Kasseler Rathaus statt. Die Kasseler Sparkasse hat auch in diesem Jahr die Finanzierung des Förderpreises übernommen.

Tino Hanekamp, Jahrgang 1979, erhält den Preis für seinen Roman-Erstling "So was von da" uns dessen brillanten Umgang mit dem Komischen. Darin folgte die Jury dem Vorschlag von Hanekamps Verlag Kiepenheuer & Witsch, wie Oberbürgermeister Bertram Hilgen jetzt bekannt gab. Bisherige Förderpreisträger waren Frank Schulz, Jochen Schmidt, Tilman Rammstedt, Jess Jochimsen, Philipp Tingler, Michael Stauffer, Rebekka Kricheldorf und Jan Neumann.

Begründung

In seiner Eigenschaft als Jury begründet der Stiftungsrat seine Entscheidung für Tino Hanekamp wie folgt: Tino Hanekamp ist mit seinem Roman "So was von da" ein furioses Debüt gelungen. Er entwickelt in rasantem Tempo eine mitreißende Poesie der Feier, der Lebensenergie und des Augenblicks. In einer eigenen musikalischen Sprache und mit perfektem Timing gewährt das Buch einen spannenden und unterhaltsamen Einblick in Daseinsexperimente, Gefühlswelt und Kultur der jungen Generation. Die treffsichere Komik zeigt sich im Wortwitz und in der Zeichnung von Typen und Situationen; Polemik, Klischees und Peinlichkeit werden elegant in dieser humoristischen Haltung aufgehoben. So ist das Komische hier nicht Selbstzweck, sondern wirkt mit dem Tragischen in einem lebensnahen und menschenfreundlichen Gesamtbild zusammen.

Über Tino Hanekamp

Tino Hanekamp wurde 1979 in Wippra in Sachsen-Anhalt geboren. Er arbeitete jahrelang als Musikjournalist. Nach Lehr- und Wanderjahren landete er in Hamburg. Hier gründete er einen Musikclub namens "Weltbühne", der dann aber abgerissen wurde. Heute ist er Programmdirektor des von ihm mitbegründeten und -geleiteten "Uebel & Gefährlich", das mehrfach zum besten Musikclub Deutschlands gewählt wurde. Der Roman "So was von da" erzählt in rasantem Tempo vom letzten Tag eines Hamburger Clubs vor seiner Schließung, vom Kiez und von den jungen Menschen, die die Party und ihr Leben feiern. Udo Lindenberg zu diesem hochmusikalischen Roman: "Das knallt gut los".

Die Jury bzw. der Stiftungsrat besteht aus der Literaturkritikerin Dr. Ina Hartwig, der Lektorin Dr. Renate Jakobson, dem Schriftsteller Ingomar von Kieseritzky, dem Literaturwissenschaftler Christian Maintz, dem Übersetzer und Vortragskünstler Harry Rowohlt, dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Walter Pape und dem Direktor der Literaturwerkstatt Berlin Dr. Thomas Wohlfahrt.

Die Stiftung Brückner-Kühner vergibt seit 1985 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor sowie seit 2004 regelmäßig auch den Förderpreis Komische Literatur. Sie wurde von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921-1996) ins Leben gerufen und ist heute ein Literaturzentrum für die Kultur des Komischen und für zeitgenössische Poesie sowie für die Erinnerung an Werk und Leben des Stifterpaares in dessen Wohnhaus.

Geschäftsführender Kurator der Institution ist der Literaturwissenschaftler Dr. Friedrich Block. Näheres zum Engagement der Literaturstiftung unter www.brueckner-kuehner.de


*


Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 2. November 2011
Stadt Kassel
Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Rathaus
Obere Königsstraße 8, 34112 Kassel
Telefon: 0561 / 787-1231 oder 0561 / 787-1232
Telefax: 0561 / 787-87
E-Mail: presse@stadt-kassel.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. November 2011