Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e. V. - Pressemitteilung vom 24. Februar 2020
FIfF fordert Menschenrechte für Julian Assange - für Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit - Petition gestartet!
Am ersten Tag der Anhörung zum US-Auslieferungsantrag bezüglich Julian Assange in London möchte sich auch das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) zum Fall Julian Assange positionieren.
Wir fordern von der deutschen Regierung, der britischen Regierung, der US-Regierung, den Regierungen aller EU-Mitgliedstaaten, dem Europäischen Parlament und der Europäische Kommission, ihr Handeln strikt an der Rechtsstaatlichkeit, den Menschenrechten und der Pressefreiheit auszurichten und auch gegenseitig auf deren Einhaltung hinzuwirken. Konkret fordern wir:
Diverse Organisationen und Privatpersonen unterstützen diese Forderungen ebenfalls. Unter https://assange.fiff.de kann mitgezeichnet werden.
Der Fall Julian Assange stellt die westlichen Gesellschaften vor eine Schicksalsfrage: Führen wir unsere Grundwerte wie Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Pressefreiheit nur dann ins Feld, wenn wir andere Staaten kritisieren, oder nehmen wir sie wirklich ernst und praktizieren sie? Dann müssen wir sie nicht nur in politischen Belehrungen anderer hochhalten, sondern auch in schwierigen und als unbequem empfundenen Situationen anwenden. Sie würden dann nicht nur für diejenigen Personen gelten, die Regierungen unterstützen oder sich im Sinne des Status quo äußern, sondern besonders für diejenigen, die laut Kritik üben, den Finger in die Wunde legen und sich mit den Mächtigen anlegen. Gerade für diese Menschen müssen Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Pressefreiheit gelten, gerade für diese Menschen sind sie gedacht, denn genau diese Menschen benötigen den Schutz. "Versagen wir als Gesellschaft in solchen Fällen schutzbedürftigen Journalisten wie Julian Assange ihre Rechte und Freiheiten, so sind unsere Werte tatsächlich nichts wert, weil sie genau dann nicht gelten würden, wenn es überhaupt auf sie ankommt. Gefälliger Journalismus benötigt keinen Schutz, Julian Assange hingegen braucht ihn dringend." kommentiert Rainer Rehak, stellvertretender Vorsitzender des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e. V.
Das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche
Verantwortung (FIfF) e. V.
Das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche
Verantwortung (FIfF) e. V. ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss
von gut 700 Menschen, die sich kritisch mit Auswirkungen des
Einsatzes der Informatik und Informationstechnik auf die
Gesellschaft auseinandersetzen. Unsere Mitglieder arbeiten
überwiegend in informatiknahen Berufen, vom IT-Systemelektroniker
bis hin zur Professorin für Theoretische Informatik. Das FIfF wirkt
seit 1984 in vielen technischen und nichttechnischen Bereichen der
Gesellschaft auf einen gesellschaftlich reflektierten Einsatz von
informationstechnischen Systemen zum Wohle der Gesellschaft hin. Zu
unseren Aufgaben zählen wir Öffentlichkeitsarbeit, sowie Beratung
und das Erarbeiten fachlicher Studien. Zudem gibt das FIfF
vierteljährlich die "FIfF-Kommunikation - Zeitschrift für Informatik
und Gesellschaft" heraus und arbeitet mit anderen Friedens- sowie
Bürgerrechtsorganisationen zusammen.
Verweise
- FIfF-Petition und Hintergrund: "Menschenrechte für Julian
Assange - für Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit!", seit Februar
2020
https://assange.fiff.de
- Aufruf: "Julian Assange aus der Haft entlassen" vor, der von
weit mehr als 100 Prominenten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und
Medien unterzeichnet wurde."
https://assange-helfen.de, Seit Februar 2020
- Doctors for Assange, https://doctorsassange.org/
- 175 Jahre Knast, 5.2.2020, die Zeit,
https://www.zeit.de/2020/07/wikileaks-gruender-julian-assange-haftbedingungen-gesundheit-lebensgefahr
- »Sie sagten, sie hätten keine Zeit, die Berichte zu lesen«,
3.2.2020, Junge Welt,
https://www.jungewelt.de/artikel/367779.folter-gegen-assange-sie-sagten-sie-h%C3%A4tten-keine-zeit-die-berichte-zu-lesen.html
- «Vor unseren Augen kreiert sich ein mörderisches System»,
31.1.2020, republik.ch,
https://www.republik.ch/2020/01/31/nils-melzer-spricht-ueber-wikileaks-gruender-julian-assange
- «A murderous system is being created before our very eyes»,
31.1.2020, republik.ch,
https://www.republik.ch/2020/01/31/nils-melzer-about-wikileaks-founder-julian-assange, 31.1.2020
- Europarat: Julian Assange "sofort freilassen", 29.1.2020,
heise.de,
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Europarat-Julian-Assange-sofort-freilassen-4648886.html
- "Präzedenzfall für ein repressives Vorgehen gegen investigative
Journalisten", 22.1.2020, Heise.de,
https://www.heise.de/tp/features/Praezedenzfall-fuer-ein-repressives-Vorgehen-gegen-investigative-Journalisten-4643313.html
- Julian Assange: UN-Berichterstatter für Folter erhebt Vorwürfe,
19.12.2019, Bayerischer Rundfunk,
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/julian-assange-un-berichterstatter-fuer-folter-erhebt-vorwuerfe
- "Assange wurde permanent bedroht und gedemütigt", 5.9.2019, SZ,
https://www.sueddeutsche.de/politik/assange-nils-melzer-interview-1.4589337
- Demasking the Torture of Julian Assange, 26.6.2019, Medium.com:
https://medium.com/@njmelzer/demasking-the-torture-of-julian-assange-b252ffdcb768
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Quelle:
Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche
Verantwortung e. V.
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Telefon: +49 421 33659255 - Fax: +49 421 33659256
E-Mail: fiff@fiff.de
Internet: https://www.fiff.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2020
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