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APPELL/109: Menschenrechtsorganisationen sind für Afrin zum Handeln aufgefordert (Civaka Azad)


Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

Menschenrechtsorganisationen sind für Afrin zum Handeln aufgefordert

Pressemitteilung vom Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM), 31. Januar 2018


Seit dem 20. Januar greift die türkische Armee gemeinsam mit islamistischen Kräften wie der Al-Nusra den nordsyrischen Kanton Afrin an. Der türkische Angriff wird dafür weltweit von Regierungen und Vertretern der Zivilgesellschaft verurteilt. In Deutschland richtet sich die Kritik berechtigterweise gegen die deutschen Waffenexporte in die Türkei, aber auch Forderungen nach einem stärkeren politischen Druck seitens der deutschen Bundesregierung werden zunehmend lauter. Auffallend ruhig blieben bisher Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch. Das Schweigen dieser Organisationen ist angesichts der schwerwiegenden Verbrechen, die der türkische Staat in Afrin begeht, nicht hinnehmbar.

Ayten Kaplan, die Ko-Vorsitzende des Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM), fordert die Menschenrechtsorganisationen zum Handeln auf: "Wir sind entsetzt über das Schweigen von Amnesty International, Human Rights Watch und der vielen anderen Menschenrechtsorganisationen. Haben sie keine Meinung zu den türkischen Luftangriffen auf zivile Ziel in der Stadt Afrin am 20. Januar? Haben sie keine Position zu dem türkischen Luftangriff in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar in Mabata, bei dem sieben Mitglieder einer Familie getötet wurden? Was sagen diese Organisationen zu den ca. 60 getöteten Zivilisten in Afrin? Die Türkei verstößt mit dem Angriff auf Afrin gegen das Völkerrecht, sie begeht Kriegsverbrechen und bricht viele weitere internationale Abkommen. Wir fordern die Menschenrechtsorganisationen dazu auf, umgehend ihre Augen zu öffnen, die Verbrechen der türkischen Armee in Afrin und anderen Teilen Nordsyriens zu untersuchen und die Schuldigen dafür zu benennen!"

Internationale Solidarität und Aufmerksamkeit spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Verhinderung weiterer Angriffe der Türkei auf Afrin und ganz Nordsyrien. Insbesondere bei der Schaffung von Aufmerksamkeit und der Sensibilisierung der deutschen Öffentlichkeit für die Angriffe der Türkei auf Afrin kommt den Menschenrechtsorganisationen eine entscheidende Rolle zu. Als NAV-DEM fordern wir Amnesty International, Human Rights Watch und alle anderen Menschenrechtsorganisationen auf, umgehen aktiv zu werden, die Vorwürfe gegen die türkische Armee zu untersuchen und auf ein Ende der Angriffe der Türkei in Nordsyrien hinzuwirken."

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Quelle:
Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
Residenzstraße 54, 13409 Berlin
Tel.: 030/91446137
E-Mail: info@civaka-azad.org
Internet: www.civaka-azad.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2018

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