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APPELL/022: Militärische Maßnahmen beenden - Abkehr von der Sanktionspolitik (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 13.4.2015
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Militärische Maßnahmen beenden - Abkehr von der Sanktionspolitik

Außenminister-Treffen in Berlin zur Ukraine-Krise


Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW appelliert anlässlich des heutigen Außenminister-Treffens an alle Seiten, alle militärischen Maßnahmen sofort zu beenden. Dazu gehören Waffenlieferungen, militärische Beratung, sowie Eskalationen durch Militärmanöver und Aufrüstung. Durch Rückschläge bei der Umsetzung der Waffenstillstände dürfen weitere Verhandlungen nicht unterlaufen werden. Die IPPNW fordert in einer Erklärung zudem eine Abkehr von der Sanktionspolitik, die zu einer Verhärtung auf politischer Ebene und zu einer Belastung der Bevölkerung in Russland und in der EU führe.

"Die ukrainische Gesellschaft muss die Freiheit haben, partnerschaftliche Wirtschaftsbeziehungen mit allen von ihr gewünschten Staaten anzustreben. Diese sollten dem Wohlstand der gesamten Bevölkerung dienen, nicht nur einzelnen Gruppen, Schichten oder Regionen", heißt es in der Erklärung. Eine politische und militärische Neutralität der Ukraine ist nach Ansicht der ärztlichen Friedensorganisation die geeignetste Lösung angesichts der aktuellen Konfrontation.

Die IPPNW setzt sich für eine verstärkte humanitäre Hilfe durch das Internationale Rote Kreuz und das UNHCR ein und fordert alle Konfliktparteien auf, diese Hilfe zu ermöglichen, um die katastrophale Lage vor allem in der Ostukraine zu lindern. Für jene Menschen, die sich durch politisches Engagement, Behinderung der Rekrutierung und Desertion dem Krieg widersetzen oder entziehen, fordert die Ärzteorganisation die unbürokratische Aufnahme und Anerkennung als politisch Verfolgte. Notwendig sei zudem eine umfassende Berichterstattung, die Fakten nicht einseitig auswähle. Dies gelte sowohl für die deutschen als auch für die internationalen Medien auf allen Seiten. Verschiedene Positionen und Perspektiven müssten zu Gehör kommen, ernst genommen und nicht diskreditiert werden.

"Wir fordern alle dazu auf, sich an regionalen und internationalen Kampagnen wie der Social-Media-Kampagne "We refuse to be enemies" zu beteiligen, und rufen alle friedensbewegten Menschen auf, an den Demonstrationen zum Tag der Befreiung vom 8.-10. Mai sowie zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki teilzunehmen", heißt es in dem Text.


Sie können die IPPNW-Vorstandserklärung zum Ukrainekrieg herunterladen unter:
www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Ukraine_IPPNWaktuell2015.pdf

Weitere Informationen zu der Social-Media-Kampagne "We refuse to be enemies" unter:
facebook.com/werefusetobeenemies

Aufruf zum Tag der Befreiung "Nein zu Krieg und Faschismus - Für eine Politik der Verständigung und friedlichen Konfliktlösung":
www.frikoberlin.de/befreiung/2015/aufruf.pdf

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Quelle:
Pressemitteilung vom 13. April 2014
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2015

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