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FREE GAZA/083: Irish Anti-War Movement verurteilt Ermordung von Aktivisten der Friedensflotte (IAWM)


The Irish Anti-War Movement - Pressemitteilung, 31. Mai 2010

Das Irish Anti War Movement hat die Ermordung von mindestens
19 Friedensaktivisten der Gaza Freedom Flottille scharf verurteilt


Das Irish Anti War Movement (IAWM) hat die Ermordung von mindestens 19 Friedensaktivisten der Gaza Freedom-Flottille scharf verurteilt und fordert die irische Regierung dazu auf, die sofortige Freilassung gefangengenommener Aktivisten zu erwirken und den israelischen Botschafter in Irland unverzüglich des Landes zu verweisen.

Dies ist ein verbrecherischer Terroranschlag des israelischen Staates auf eine friedliche Flottille, die im Begriff war zu versuchen, den Menschen im belagerten Gazastreifen lebenswichtige humanitäre Hilfe zu bringen.

Die Schiffe wurden inzwischen nach Haifa und nicht nach Ashdod geschleppt, womit vermutlich die Berichterstattung der Medien zu diesem Vorfall eingeschränkt werden soll. Die Verletzten hat man in Krankenhäuser gebracht; es ist ihnen verboten worden jemandem mitzuteilen, in welches Krankenhaus.

Die kleine Schiffsflotte, die gerade auf dem Weg war, Hilfsgüter für die Palästinenser nach Gaza zu liefern, wurde von israelischen Kommandoeinheiten gestürmt, die sich von Hubschraubern abseilten und 19 Aktivisten töteten. Dutzende weitere sind verletzt. Israel behauptet, die Friedensaktivisten hätten die ersten Schüsse abgegeben. Gleichwohl bezeichnet Free Gaza diese Behauptung als glatte Lüge und besitzt Videoaufzeichnungen, die das belegen.

Mit Tonnen an Baumaterialien, medizinischen Hilfsgütern und Schulmaterial an Bord war das einzige Ziel der Flottille, die Gaza-Blockade mit zivilem Widerstand und einer gewaltfreien direkten Aktion zu durchbrechen und einen dauerhaften Seezugang zwischen Gaza und dem Rest der Welt zu erwirken. Durch den Angriff auf die Flottille in internationalen Gewässern hat Israel eindeutig internationales Recht gebrochen.

Schon früher am Wochenende hatten die griechisch-zypriotischen Behörden das Einschiffen einiger irischer Aktivisten verhindert. Unter denen, die von der zypriotischen Polizei nicht an Bord der Flottille gelassen wurden, befanden sich Aengus Ó Snodaigh von Sinn Féin sowie Chris Andrews und Senator Mark Daly von Fianna Fáil.

Sonntagnacht, um etwa 22 Uhr wurde die Flottille mit israelischen Schiffen und Hubschraubern eingekesselt. Die israelische Marine forderte die Flottille per Funk auf, sich zu identifizieren. Nachrichten per E-Mail, die von Passagieren der Schiffe versendet wurden, informieren darüber, daß sich drei israelische Schiffe der Flottille genähert haben, als sich diese noch 78 Meilen vor dem nächsten Küstenpunkt Israels entfernt befand. Eine Nachricht drückte die bedrohliche Stimmung aus: "Vom IHH Schiff: Die Menschen hier legen ihre Schwimmwesten an, jeder bereitet sich vor."

Die Europäische Kampagne zur Beendigung der Gaza-Blockade (ECESG) bestätigte um 23 Uhr, daß durch Störversuche des israelischen Militärs die Satellitenkommunikation zu den anderen Schiffen abgebrochen sei. Eine Direktübertragung durch das Nachrichtenteam von Al Jazeerah berichtete um 1 Uhr GMT, die Flottille würde weiter vordringen und solle um 10 Uhr (8 Uhr GMT) Gaza erreichen. Die Stimmung schien bei den interviewten Passagieren des Schiffes zuversichtlich zu sein, trotz der drohenden Gefahr eines nächtlichen Überfalls.

Audrey Bomse, eine Beraterin der Free Gaza-Bewegung, erklärte, ein weiteres, aus Irland kommendes Schiff, die Rachel Corrie, sei noch auf dem Weg und solle zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Woche zur Flottille dazustoßen. Dieses werde von zwei kleineren Schiffen begleitet, die aufgrund eines Maschinenschadens gezwungen gewesen waren, aus der Flottille auszuscheren.

Das Irish Anti War Movement erinnerte die irische Regierung daran, daß die UNO die israelische Blockade von Gaza als "mittelalterlich" bezeichnet und die internationale Gemeinschaft gebeten habe, diese zu durchbrechen.

Kundgebungen gegen Israel sollen noch im Verlauf des heutigen Tages in Europas Hauptstädten stattfinden. Wir appellieren an das Gewissen der Menschen, gegen die Ermordung der Aktivisten an Bord der Flottille zu protestieren. Eine Demonstration findet heute um 12:30 Uhr an der israelischen Botschaft statt und eine weitere beginnt um 18 Uhr am "Spire in Dublin".


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Quelle:
The Irish Anti-War Movement
PO Box 9260, Dublin 1, Ireland
Telephone: +353(0)18727912
E-Mail: info@irishantiwar.org
Internet: http://www.irishantiwar.org/
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2010