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ATTAC/873: Heute Krisenproteste in Berlin und Frankfurt


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 28. März 2009

* Breites Bündnis protestiert gegen Krisen-Missmanagement der Regierung
* Kosten der Krise sollen die Profiteure zahlen
* Berliner Route wegen Druck der Behörden geändert


Zehntausende Menschen werden heute zu Protesten gegen die Krisenpolitik der Bundesregierung in Berlin und Frankfurt am Main erwartet. Unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise! - Für eine solidarische Gesellschaft!" mobilisiert ein breites Bündnis - wenige Tage vor dem G20-Gipfel am 2. April in London - zu zwei Demonstrationen in die Haupt- und in die Bankenstadt. Zu den Unterstützern gehören unter anderem Gewerkschaftsgliederungen, Erwerbslosen- und Sozialprotestorganisationen, das globalisierungskritische Netzwerk Attac, die Partei "Die Linke" sowie Umweltverbände, Bündnis90/Die Grünen, entwicklungspolitische, christliche und antikapitalistische Gruppen.

Für das Bündnis ist die bisherige Krisenpolitik eine Weichenstellung zu mehr sozialer Ungleichheit. "Die Bundesregierung antwortet auf die Krise des neoliberalen Kapitalismus mit einer Verstaatlichung der Verluste, während für viele soziale Aufgaben in den letzten Jahren angeblich kein Geld da war. Die Kosten werden auf die Bevölkerung abgewälzt. Stattdessen geht es uns um die Zurückdrängung von sozialer Ungleichheit weltweit und die Demokratisierung der Wirtschaft", erklärte Bernd Riexinger von Verdi Stuttgart.

Das Bündnis erwartet jeweils mehrere Zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet in Berlin und Frankfurt. An beiden Demonstrationsorten werden jeweils mehr als 100 Busse aus diversen Städten erwartet. Allein 15 Busse hat die IG Metall aus Salzgitter angemeldet.

"Wir wollen, dass die Verursacher der Krise zur Kasse gebeten werden. Das globale private Geldvermögen hat im Jahr 2007 die Summe von 105 Billionen Dollar erreicht und ist in acht Jahren um 50 Prozent angestiegen. Das ist das Ergebnis einer massiven Umverteilung von unten nach oben, von Süd nach Nord, von den Bezieherinnen und Bezihern von Lohn- oder Ersatzeinkommen zu den Kapital- und Vermögensbesitzern", ergänzte Stefanie Graf vom Studierendenverband Linke.SDS. "Den Banken und Fonds war kaum ein Risiko zu groß im Kampf um die höchsten Renditen. Etwa ein Tausendstel der Weltbevölkerung hat davon besonders profitiert. Wir werden nicht hinnehmen, dass Beschäftigte, Erwerbslose, Rentnerinnen, Schüler oder Studierende die Zeche zahlen!"

Parallel zu den Demonstrationen in Berlin und Frankfurt finden am Samstag eine Großdemonstration in London sowie Protestaktionen in zahlreichen anderen Ländern weltweit statt.

"Wir gehen auf die Straße, weil wir wissen, dass eine soziale Bewältigung der Krise und ein ökologischer Umbau gegen die Regierung durchgesetzt werden muss", sagte Alexis Passadakis von Attac. "Diejenigen, die durch die Liberalisierung der Finanzmärkte die Krise mit verursacht haben, sind weiterhin in Amt und Würden - bei den europäischen Regierungen und in der EU-Kommission. Ohne sozialen Druck und Proteste droht nach einem Kassensturz wieder Sozialabbau. Auch beim G20-Gipfel kann es nicht nur um einige neue Regulierungsmaßnahmen gehen, ein Paradigmenwechsel hin zu einer gerechten Weltwirtschaft ist nötig."

Die Berliner Demonstration startet am Samstag um 12 Uhr am Roten Rathaus. Die Frankfurter Protestzüge beginnen ebenfalls um 12 Uhr - zum einen vom Hauptbahnhof, zum anderen von der Bockenheimer Warte. Die Abschlusskundgebungen in Berlin am Roten Rathaus und in Frankfurt auf dem Römerberg sind für 15 Uhr geplant.

Neue Berliner Route:

Neptunbrunnen / Rotes Rathaus - Spandauer Str. - Spandauer Brücke - Hackescher Markt - Rosenthaler Str. - Rosenthaler Platz - Torstr. - Friedrichstr. - [AB HIER NEU!] Oranienburger Str. - Monbijouplatz - Kleine-Präsidenten-Str. - Burgstr. - Anna-Louise-Karsch-Str. - Spandauer Str. - Neptunbrunnen

Im Internet:

Bundesweiter Aufruf zu den Demonstrationen:
http://www.kapitalismuskrise.org/bundesweiter-aufruf/

Liste aller aufrufenden Organisationen:
http://www.28maerz.de/wer-ruft-auf/

Weitere Infos:
http://kapitalismuskrise.org
http://www.28maerz.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28.03.2009
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; Fax: 069/900 281-99
E-Mail: presse@attac.de
Internet: www.attac.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2009