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ATTAC/734: Attac-Protest bei RWE-Hauptversammlung in Essen


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 17. April 2008

* Attac-Protest bei RWE-Hauptversammlung in Essen

* Für eine soziale, demokratische, ökologische und konzernfreie Stromwirtschaft


"Keine Profite auf Kosten der Zukunft - RWE den Stecker ziehen" - unter diesem Motto haben am Donnerstag Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac vor der Essener Gruga-Halle gegen RWE protestiert und die Überführung des Stromriesen in öffentliche Hände gefordert. Anlass der Aktion war die Hauptversammlung der RWE-Aktionäre in der Gruga-Halle. Auf überdimensionalen Medaillen wiesen die Globalisierungskritiker auf die Kehrseiten der von RWE erzielten Spitzenrenditen hin: unsoziale Tarife, umwelt- und klimaschädigende Technologien und die fehlende demokratische Kontrolle der Stromwirtschaft.

"Eine klimafreundliche und soziale Stromversorgung ist mit RWE nicht zu machen", stellte Jutta Sundermann von der bundesweiten Attac-Stromkonzernkampagne "Power to the People" fest. Noch am Montag hatte RWE-Chef Jürgen Großmann erneut verkündet, RWE werde auch künftig auf Kohle setzen. "RWE und die anderen Stromriesen orientieren sich ausschließlich an den kurzfristigen Profitinteressen der Aktionäre, der so genannten Shareholder. Den Preis zahlen die Mehrheit der Menschen und die Umwelt", kritisierte Jutta Sundermann. Attac setzt sich ein für eine dezentrale, demokratisch kontrollierbare Stromwirtschaft - basierend auf erneuerbaren Energien. Attac tritt zudem für eine soziale Grundversorgung mit Strom ein.

Während RWE nach Rekordgewinnen in 2006 sein Konzernergebnis in 2007 erneut um 15 Prozent steigerte, müssen die Kunden immer tiefer in die Tasche greifen. Um etwa 50 Prozent haben die vier Energiekonzerne RWE, Eon, Vattenfall und EnBW ihre Strompreise seit dem Jahr 2000 erhöht. Etwa 840.000 Haushalten in Deutschland wird jährlich der Strom abgeklemmt, weil sie die Rechnung nicht mehr bezahlen können. Während das ärmste Zehntel der Bevölkerung durchschnittlich 8,4 Prozent seines verfügbaren Nettoeinkommens für Haushaltsenergie (Wärme und Strom) ausgeben muss, sind es für das reichste Zehntel nur 2,8 Prozent. "Die derzeitige Stromwirtschaft ist eine Umverteilungsmaschine von Arm zu Reich. Einer ihrer Motoren ist RWE", stellte Sabine Zimpel vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis fest.

Attac hat Anfang des Jahres eine bundesweite Kampagne gegen die vier Stromriesen gestartet. Die Globalisierungskritiker fordern ihre Enteignung und Zerlegung sowie Überführung in kleinere, direkt-demokratisch kontrollierbare Einheiten.

Mit seinem Protest stand Attac am Donnerstag nicht allein da: Der Dachverband der Kritischen Aktionäre und Urgewald sorgten bei der Hauptversammlung für Aufsehen mit seinem Antrag, den RWE-Vorstand wegen der klimafeindlichen Unternehmenspolitik nicht zu entlasten.

Weitere Informationen im Internet:
www.attac.de/energiekonzerne
www.kritischeaktionaere.de
www.urgewald.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17.04.2008
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; Fax: 069/900 281-99
E-Mail: presse@attac.de
Internet: www.attac.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2008