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AKTION/050: "Macht Musik, nicht Krieg" (ZivilCourage)


ZivilCourage Nr. 4 - Oktober/November 2015
Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus der DFG-VK

"Macht Musik, nicht Krieg"
Friedenssong-Wettbewerb der DFG-VK zum zweiten Mal erfolgreich veranstaltet

Von Dieter Riebe


Das Abschlusskonzert des Wettbewerbs "Songs für den Frieden" am 19. September in der Harmonie Bonn, das im Rahmen der Bonner Friedenstage stattfand, war ein voller Erfolg. Beim Friedens-Konzert konnten neben den fünf Gewinnern noch vier weitere von uns eingeladene MusikerInnen bzw. Gruppen, ihre breite Palette von Musik darbieten. Uns als Veranstalter war es wichtig, dem Publikum einen Querschnitt der eingereichten Musik des Wettbewerbs zu zeigen. Der Veranstaltungssaal war mit 270 Menschen nahezu voll besetzt und die Stimmung war hervorragend.

Das Publikum, die anwesenden Jury-Mitglieder und Musiker hatten einen schönen, anregenden Abend genossen und waren voll des Lobes über die Organisation bzw. den Ablauf der Veranstaltung. Moderiert wurde das Konzert von dem jungen Naturtalent Halice Kreß-Vannahme, die zum Abschluss alle Preisträger nach ihrer Platzierung auf die Bühne bat, wo unter viel Applaus die Schecks überreicht wurden:

• Der 1. Preis, der mit 2000 Euro Preisgeld dotiert war, ging an Hanah-Felisa Mall und ihre Mutter Nicolasa Antiquera-Mall aus Mosbach-Nüstenbach in Baden-Württemberg, die stimmgewaltig den Pop-Titel "Run Soldier, Run" sang.

• Der 2. Preis, mit 1500 Euro dotiert, ging an das Duo Miriam Green und Katja Rhodos aus München für seinen Balladen-Pop-Song "Enticing Surrender", das die Beiden mit leisen Tönen vortrugen.

• Preis 3 mit 1000 Euro Preisgeld, ging an Helmut Dahlhausen (Sbu) mit Ronja Maltzahn und dem Schulchor des Pascal-Gymnasiums aus Münster für den Hip-Hop-Pop Song "Wann sind wir bereit?".

• Preis 4, mit 500 Euro dotiert, ging an Michel Noeh aus Hannover, der von Julia Gensch mit dem E-Piano begleitet wurde, für den Songwriter-Pop-Song "Wem gehört die Welt?"

• Preis 5, mit 300 Euro dotiert, ging an das Duo Cuppatea aus Münster für den Songwriter-Song "Straßenschild".

Wir, die DFG-VK-Gruppe Bonn-Rhein-Sieg, haben uns natürlich darüber sehr gefreut und waren auch erleichtert, dass sich damit die viele Arbeit, aber auch der finanzielle Aufwand von ca. 12.000 Euro gelohnt haben.

Der Deutsche Friedenssong-Wettbewerb ist eine neue Form der bundesweiten Öffentlichkeitsarbeit der DFG-VK. Ziel des Wettbewerb ist es, Friedenslieder und Antikriegslieder zu fördern. Der Wettbewerb soll viele Musikgruppen dazu anregen, sich mit Gedanken zum Frieden und dem Kampf gegen Kriege auseinanderzusetzen und diese Gedanken über die Musik einer breiten Öffentlichkeit nahe zubringen.

Es werden nur Gema-freie, eigene Musikstücke zum Wettbewerb zugelassen. Die Songs müssen von den MusikerInnen selbst getextet und komponiert sein. Über nachdenkliche Texte soll der Friedenswille und die Anti-Kriegsstimmung in der Bevölkerung unterstützt und gefördert werden. Dies kann dazu beitragen, dass die Arbeit der DFG-VK bei der Bevölkerung, insbesondere auch Jugendlichen, bekannter wird, und kann diese womöglich anregen, in unserem Friedensverband mitzuarbeiten bzw. Mitglied zu werden.

Beim Friedenssong-Wettbewerb 2015 wurden über 120 Songs zum Wettbewerb eingereicht, von denen 111 zum Wettbewerb zugelassen wurden. Beim Wettbewerb vor drei Jahren waren es nur 30 Songs gewesen. Es sind viele verschiedene Genres vertreten, so unter anderem Blues, Hip Hop, Liedermacher, Pop, Reggae bis Weltmusik. Die Qualität der Songs hat eine große Bandbreite von einfacher Hausmusik bis zum professionell gemasterten Song.

Wir sind insgesamt von der Qualität der Songs begeistert, vor allem die Texte sind gut bis sehr gut. Diese Texte sind es, die die Botschaft des Friedens und die Absage von Kriegen vermitteln. Sie werden aber nur gerne gehört wenn sie mittels guter Musik begleitet werden. Die Texte regen zum Nachdenken an und sind ein Anstoß zu friedlichen Veränderungen in vielen Bereichen, die den Umgang und das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Gesinnung und sozialem Status betreffen.

Es drängt sich die Frage auf, was wir als Einzelne, als Teil von Gruppen und Organisationen machen können, um der zunehmenden Gewalt, die durch falsche Macht- bzw. Gewaltpolitik entstanden ist, entgegenzuwirken und aktiv für eine friedlichere Welt einzustehen.

Bei den Songs kommt es natürlich besonders auf eine gute Melodie, die Stimme und das Arrangement der Songs an. Es sind also hohe Ansprüche zu erfüllen, um einen guten Song zu kreieren. Deshalb freut es uns sehr, dass viele Songs des Wettbewerbs diese hohen Ansprüche erfüllen und die Webseite www.friedenmusik.de bereichern. Alle Songs können auf dieser Webseite angehört und frei herunter geladen werden, da sie Gema-frei sind. Wer sich die kleine Mühe macht und sich auf der Webseite als Benutzer registriert, kann die Songs bewerten und auch Kommentare zu den einzelnen Songs schreiben.

Mit mehr als 2100 Stunden ehrenamtlicher Arbeit der vier Mitglieder im Organisations-Team des Friedenssong-Wettbewerbs zeigt unsere DFG-VK-Gruppe Bonn-Rhein-Sieg einen hohen persönlichen und zeitlichen Einsatz.

Die Organisatoren des Wettbewerb 2015 waren: Helmut Jawtusch, der die Webseite www.friedensmusik.de betreut; Frans Valenta, der für die Erstellung des professionellen Werbematerialien sowie die Erstellung der Videos zuständig ist; Uwe Schierhorn, der für Promotion, und die Technik zuständig ist und Kontrollfunktionen innehat, und Dieter Riebe als Verantwortlicher und Haupt-Organisator.

Darüber hinaus haben auch unsere Mitglieder Maria Gerding, Gisela Dünkler und Guido Grünewald und auch externe Helfer einen wesentlichen Anteil am Gelingen des Abschlusskonzerts gehabt.

Unser Dank gilt den Sponsoren wie der DFG-VK-Bundesverband, die DFGVK-Gruppe Köln, die Gewerkschaft ver.di, Bezirk NRW Süd, der Landesmusikrat NRW, aber auch den einzelnen, teilweise großzügigen privaten Spendern.

Vor allem möchten wir uns bei Konstantin Wecker bedanken, der durch seine Lieder, Gedichte und Aufsätze friedensfördernd wirkt und deshalb ein hervorragender Schirmherr für uns ist.

Bedanken möchten wir uns auch bei unseren 11 Jury-Mitgliedern, die ihren Sachverstand und einen erheblichen zeitlichen Aufwand für die Bewertung der Songs, eingebracht haben. Unser Dank gilt auch Herrn Koll, der es ermöglicht hat, dass wir unser Abschlusskonzert in der Harmonie Bonn durchführen konnten. Unser größter Dank gebührt vor allem allen MusikerInnen und Bands, die ihre Songs zum Friedens-Song-Contest eingereicht haben und sie der Allgemeinheit auch noch auf der Webseite www.friedensmusik.de frei zur Verfügung stellen.

Nächster Wettbewerb: 2018

In unserer DFG-VK-Gruppe besteht die einhellige Meinung, dass wir den nächsten Wettbewerb, der dann 2018 durchgeführt wird, wieder anpacken werden.

Es gab viele Songs, die uns begeistert haben, so dass wir planen, bis zum Ende dieses Jahres eine Doppel-CD herauszugeben, damit wir den Musikern soweit als möglich gerecht werden. Die Einnahmen der neuen CD werden für den nächsten Friedenssong-Wettbewerb 2018 gebraucht.

Den Politikern müssen wir die Möglichkeit nehmen, mit militärischen Mitteln eine Politik der Gewalt machen zu können. Unsere Zukunft muss Militär-frei werden. Das Militär als Institution muss weltweit abgeschafft werden, damit die Menschheit die bisher verschwendeten Ressourcen in sinnvolle Investitionen umwidmen kann, die die Menschheit voranbringen und nicht der Zerstörung dienen. Gute Friedensmusik bzw. Anti-Kriegsmusik kann dazu einen Beitrag leisten!


Dieter Riebe ist Vorsitzender der DFG-VK-Gruppe Bonn-Rhein-Sieg.

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Quelle:
ZivilCourage Nr. 4 - Oktober/November 2015, S. 20-21
Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus der DFG-VK
Herausgeberin: Deutsche Friedensgesellschaft -
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Werastraße 10, 70182 Stuttgart
Redaktion: ZivilCourage, Werastraße 10, 70182 Stuttgart
Telefon: 0711 - 51 89 26 20, Telefax: 03212 - 102 82 55
E-Mail: zc@dfg-vk.de
Internet: www.zc-online.de
 
Erscheinungsweise: zweimonatlich, sechs Mal jährlich
Jahres-Abonnement: 14,00 Euro einschließlich Porto
Einzelheft: 2,30 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. November 2015

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