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NEWSLETTER/150: Bremer Friedensforum 3 vom 12. Februar 2015


Newsletter Bremer Friedensforum 3 vom 12. Februar 2015


EIN BISSCHEN FRIEDEN IST BESSER ALS 'EIN BISSCHEN KRIEG'

Liebe Freunde! Es ist gut, dass sich die Scharfmacher nicht durchgesetzt haben, die Waffenlieferungen an die Ukraine forderten. Auch wenn bisher nur ein Waffenstillstand ab Sonntag erreicht wurde. Für die Ukrainer ist jeder Tag ohne Schießereien ein guter Tag. Im gesamten Mittleren Osten sähe es heute anders aus, wenn man im Irak 2003 ähnlich vorgegangen wäre. Verhandlungen sind immer besser als Kriege. Im Mittleren Osten wie im Osten Europas. Unser Hauptfeind ist nicht Putin. Unsere Hauptfeinde sind Politiker, die Kriege noch immer für ein ganz normales Mittel der Politik halten. Die aber nie den Mut hätten, selbst an die Front zu gehen. Oder ihre Söhne zu schicken. Zündelnde Sofastrategen. Jürgen Todenhöfer


Inhalt heute:

01. Schaffermahlzeit-Ehrengast Ursula von der Leyen
02. Zum Gedenken an die Bremer Räterepublik
03. Bremer Ostermarsch-Aufruf
04. Ausstellung Die Nakba
05. Das Programm zum Internationalen Frauentag in Bremen steht
06. ProtestlerInnen begleiteten Bundeswehrempfang im Rathaus
07. Rückblick auf Bremer Demo gegen Rechtspopulismus und Rassismus
08. Lernen aus der Geschichte - ein Manifest
09. Armenisches Oratorium zum Gedenken an den Völkermord von 1915
10. Bremer Friedensforum im Netz
11. Website von Wieland von Hodenberg
12. Aus dem Terminkalender
13. In eigener Sache

1. Schaffermahlzeit-Ehrengast Ursula von der Leyen:
Bremer Friedensforum protestiert gegen deutsche Militärpolitik

Bremen. Bundes"verteidigungs"ministerin Ursula von der Leyen wird am Freitag, 13. Februar, als Ehrengast der Schaffermahlzeit Bremen besuchen. Aus diesem Anlass protestiert das Bremer Friedensforum ab 13 Uhr mit einer Mahnwache gegen die deutsche Militärpolitik. Dabei stellt das Friedensforum drei Forderungen: Verzicht auf Kampfdrohnen, Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr und Gespräche mit Russland statt neuer NATO-Stützpunkte gegen Russland. Diese Forderungen stehen auf einer Postkarte an die Ministerin, die am 13. Februar verteilt wird und bereits im Internet veröffentlicht ist:

http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/postkarte_von_der_leyen.pdf

Der Aufbau der so genannten NATO-Speerspitze schafft nach Auffassung des Bremer Friedensforums keineswegs mehr Sicherheit in Osteuropa. Ministerin von der Leyen übernimmt die Verantwortung beim Aufbau und drängt in dem Konflikt offensichtlich darauf, dass Deutschland in Europa auch militärisch als Großmacht wahrgenommen wird. Dies dürfte auch den Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Wenn die NATO-Forderungen nach Erhöhung des Militärhaushaltes umgesetzt werden, belastet das den Bundeshaushalt zusätzlich.


2. Zum Gedenken an die Bremer Räterepublik

Bremen. Zum Gedenken an die Bremer Räterepublik spricht am Sonntag, den 15. Februar 2015, um 11 Uhr auf dem Waller Friedhof Tobias Pflüger (Vorstand der Informationsstelle Militarisierung e.V., stellvertretender Parteivorsitzender Die Linke). Musik: Frederick Langer - Lieder zur Gitarre, Moderation: Raimund Gaebelein, anschließend ab 12:00 Uhr Kulturprogramm im Westend: das Rote Krokodil. Am 4. Februar 1919 zerschlug die Division Gerstenberg, unterstützt vom Freikorps Caspari, im Auftrag des von Friedrich Ebert (MSPD) und Gustav Noske (MSPD) geführten Rats der Volksbeauftragten in Berlin gewaltsam den Versuch, auch in Bremen den Kern einer antimilitaristischen, antikapitalistischen, demokratischen Gesellschaft zu errichten.

Weitere Informationen und Flyer:
http://www.bremerfriedensforum.de/501/event/zum-gedenken-an-die-bremer-raeterepublik/


3. Bremer Ostermarsch-Aufruf

Bremen. Nach der Zusammenkunft in der Zionsgemeinde wurde jetzt der Bremer Ostermarsch-Aufruf "Gegen jeden Krieg! Gemeinsam für Frieden und eine neue Entspannungspolitik!" herausgegeben. Der Aufruf kann ab sofort unterzeichnet werden. Die Osteraktion findet am Samstag, 4. April, statt (Treffpunkt 11 Uhr, Ziegenmarkt, 12 Uhr Kundgebung Marktplatz). Eine weitere Vorbereitungsberatung findet am Dienstag, 3. März, um 19 Uhr statt.


4. Ausstellung: Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948

Bremen. Die vom Verein "Flüchtlingskinder im Libanon" konzipierte Wanderausstellung "Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" wird vom 18. Februar bis 17. März 2015 in der Zentralbibliothek gezeigt. Die Ausstellung wird am Mittwoch, 18. Februar, um 19 Uhr im Wall-Saal der Zentalbibliothek eröffnet. Die palästinensischen Botschafterin Dr. Khouloud Daibes (Berlin) und Rolf Verleger (Lübeck) sind vor Ort. Die Begrüßung erfolgt durch Barbara Lison (Direktorin der Bremer Stadtbibliothek), Musik: Duo DAF. Dr. Khouloud Daibes studierte Architektur in Hannover, arbeitete seit 1995 wieder in Palästina und leitete vor ihrer Ernennung zur Botschafterin 2013 von 2007 bis 2012 das Ministerium für Tourismus und Altertümer sowie von 2007 bis 2009 zusätzlich das Frauenministerium. Rolf Verleger ist Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Lübeck. Aufgrund seiner kritischen Haltung gegenüber der Politik Israels verlor er seinen Sitz im Zentralrat der deutschen Juden. Er ist Mitglied im Verein "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost". Das Duo DAF macht orientalische Musik. Miriam Schulze spielt Geige und wird von Mohsen Nejadi Kakavand auf einer Rahmentrommel, der Daf, begleitet.

Öffnungszeiten:
Mo, Di, Fr 10 bis 19 Uhr, Mi 13 bis 19 Uhr,
Do 9 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr

Weitere Informationen zum umfangreichen Rahmenprogramm:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Nakba_Flyer_onlineversion.pdf

Siehe auch: Aufregung um "Nakba"-Ausstellung
http://nahost-forum-bremen.de/?p=1778#more-1778


5. Das Programm zum Internationalen Frauentag in Bremen steht

Bremen. "Frieden - Freiheit - Frechheit", Vorträge, Diskussionen, Demonstrationen: Mit 60 Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag am 8. März ist das Programm in Bremen komplett. Die Broschüre mit allen Veranstaltungen ist bei der Bremischen Gleichstellungsstelle (ZGF) erhältlich. Das Programm bezieht sich auf gegenwärtige und vergangene Kriege und die Situation von Frauen: auf der Flucht, im Untergrund, im Widerstand, als Kämpfende oder Mitlaufende. In Vorträgen und Diskussionen wird es um Frauen in Kriegsgebieten ebenso gehen wie in Filmvorführungen, Ausstellungen und Workshops.

Zum Download des Programms zum 8. März 2015 in Bremen:
http://www.frauen.bremen.de/sixcms/media.php/13/8.M%E4rz2015_Programm.pdf


6. ProtestlerInnen begleiteten Bundeswehrempfang im Rathaus

Bremen. Die Bundeswehr hatte wie jedes Jahr eingeladen, und zahlreiche Gäste aus hohen Militärs aller Waffengattungen, sowie jede Menge Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Geistlichkeit beider Konfessionen fanden sich zum Bundeswehrempfang im Bremer Rathaus ein. Es ist bereits lange Zeit Tradition, dass die deutschen Streitkräfte jedes Jahr das Rathaus okkupieren, um prominenten Zeitgenossen wie dem Bremer Landeskommandanten Oberst Körbi, oder dem Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber ein Forum zu geben. Etwa 250 hochrangige Gäste lauschten laut "Weser-Kurier" den Ansprachen. Zur dargebotenen Nationalhymne vom Holzbläserquintett des Marinemusikkorps Wilhelmshaven verkündete Innensentor Ulrich Mäurer: "Die Bundeswehr ist zur Stelle, wo Hilfe gebraucht wird. Das ist in diesen Tagen ein beruhigendes Gefühl." Bürgermeister Jens Böhrnsen hingegen war Anderes wichtig. Er äußerte den Wunsch, dass es für die bald ausgemusterte Fregatte Bremen möglichst schnell ein nachfolgendes Kriegsschiff mit diesem Namen gäbe. Deshalb habe er auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière einen Brief mit dieser Bitte geschrieben. Die Anwesenheit des Innensenators unterstreicht die zunehmende und bedrohende Bedeutung der Bundeswehr im Innern. Da vollzieht sich eine wesentliche Militarisierung der Gesellschaft. Deswegen standen direkt am Eingang nicht zivile, sondern Militärpolizisten. Bevor die Gäste allerdings das Rathaus betreten konnten, mussten sie an einer Mahnwache des Bremer Friedensforums vorbei, das ihnen Transparente mit der Aufschrift "Bundeswehr abschaffen", "Ja zum Frieden, nein zur Nato", und "Bundeswehr raus aus Afghanistan" entgegenhielt. Die Reaktionen in den Gesichtern und die Zurufe waren vielschichtig - sie reichten von halbherziger Zustimmung bis Ablehnung. Mehr war wohl kaum zu erwarten.

Siehe auch:
http://www.bremerfriedensforum.de/496/aktuelles/protest-gegen-bundeswehrempfang-im-bremer-rathaus/


7. Rückblick auf Bremer Demo gegen Rechtspopulismus und Rassismus

Bremen. Über 7000 Menschen zogen am 31. Januar 2015 gegen Rechtspopulismus und Rassismus durch Bremen. Anlass war der Bundesparteitag der "Alternative für Deutschland (AfD)", der in der Hansestadt stattfand. Die Veranstalter verstanden diese Aktion als überregionale Demo gegen Pegida und AfD, für Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Es war ein bunter Umzug, an dem sich viele junge Menschen, aber auch Eltern mit Kindern sowie ältere Menschen beteiligten. Darunter waren Antifaschisten, Autonome, Anarchisten, Gewerkschafter, Kommunisten, Mitglieder der Partei Die Linke, Sozialdemokraten, Friedensaktivisten, Feministinnen, Flüchtlinge, Migranten, Christen, Alewiten, Türkische und Kurdische Organisationen und andere mehr, insgesamt 80 Organisationen und Initiativen. Ein buntes Bild von Fahnen, Transparenten und Schildern, viele mit Fantasie selbst hergestellt, belebte die große Demonstration. Auch eine Trommlergruppe war dabei.

Zu den Rednerinnen gehörte auch Barbara Heller vom Bremer Friedenforum. Ihre Rede ist hier zu lesen:

http://www.bremerfriedensforum.de/497/aktuelles/rede-von-barbara-heller-auf-der-demonstration-gegen-rassismus-und-rechtspopulismus-in-bremen/


8. Lernen aus der Geschichte - ein Manifest

Bremen. Der publizistische Hype zu 100 Jahren Erster Weltkrieg ging hierzulande einher mit geschichtspolitischem Revisionismus, einer Dethematisierung der sozialen und politischen Kräfte, die sich gegen den Krieg von 1914 stellten, sowie einer außenpolitischen Diskursverschiebung in Richtung »Neue Macht - neue Verantwortung«. Diesen Schlussfolgerungen, die Bundespräsident, Verteidigungsministerin, Außenminister und Kanzlerin in Reden und Statements unisono ziehen, hatte der Bremer Verleger Helmut Donat in einem »Offenen Brief an Bundespräsident Gauck« vom 21. Juli 2014 widersprochen. Mit einem »friedenspolitischen Grundsatzprogramm« mischt sich Donat in die Auseinandersetzung über die Lehren aus dem Ersten Weltkrieg ein. Der äußere Anlass zu dem "Manifest" war die Gauck-Rede vom 3. Oktober 2013 und sein Plädoyer für eine neue deutsche Weltpolitik sowie der 100. Jahrestag der Entfesselung des Ersten Weltkrieges.

Den Artikel "Lernen aus der Geschichte - ein Manifest" schicken wir auf Anfrage gern als pdf-Datei zu. Anfragen bitte an:
info@bremerfriedensforum.de


9. Armenisches Oratorium zum Gedenken an den Völkermord von 1915

Bremen. Mit der Verhaftung von 254 armenischen Intellektuellen begann am 24. April 1915 in Istanbul die planmäßige Vertreibung und Vernichtung der Armenier im Ostmanischen Reich. Ihr fielen in den nachfolgenden Jahren mehr als 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Am 100. nationalen Gedenktag der Armenier, am Freitag, 24. April 2015, findet in der Bremer Liebfrauenkirche ein großes Chorkonzert statt: Die Bremer Chorwerkstatt und der Kammerchor "Caucasica" aus Groningen präsentieren zusammen mit internationalen Solisten und einem orientalischen Orchester das "Armenische Oratorium zum Gedenken an die Opfer des Völkermordes von 1915" sowie armenische Volkslieder und Werke von Komitas, Jekmajan und anderen armenischen Komponisten. Das Armenische Oratorium wurde von Chatschatur Awetisjan (Musik) und Ludwig Durjan (Text) geschrieben und vor 25 Jahren in Jerevan uraufgeführt. Die Bremer Chorwerkstatt realisierte es zuletzt 2005 in der Bremer Liebfrauenkirche und 2007 in der Berliner Luisenkirche, als bisher einziger deutscher Chor.

Das Konzert beginnt am Freitag, 24. April, um 20 Uhr, Einlass ist ab 19:30. Der Eintritt beträgt 10 Euro (Vollpreis) bzw. 6 Euro (ermäßigt). Karten gibt es im Vorverkauf bei www.nordwest-ticket.de (Tel. 0421 363636) oder an der Abendkasse.

Weitere Informationen:
http://www.bremerchorwerkstatt.de


10. Bremer Friedensforum im Netz

Bremen. Viel mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die immer besonders, täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


11. Website von Wieland von Hodenberg

Bremen. Wieland von Hodenberg vom Bremer Friedensforum hat als zusätzliches Angebot eine eigene Website ins Netz gestellt:
http://www.hodenberg.de


12. Aus dem Terminkalender:

• Treffen des Bremer Friedensforums: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums Unser Liebenfrauenkirchhof/Ecke Sögestraße (in den "dunklen" Monaten, sonst Marktplatz)

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Freitag, 13. Februar, Bundes"verteidigungs"ministerin Ursula von der Leyen Gast bei der Bremer Schaffermahlzeit

• Sonntag, 15. Februar, 11 Uhr, Waller Friedhof, Veranstaltung zu Ehren der Verteidiger der Bremer Räterepublik, es spricht: Tobias Pflüger (Friedensforscher, Die Linke), Moderation: Raimund Gaebelein (VVN-BdA), Musik: Frederik Langer - Lieder zur Gitarre, anschließend: Kulturprogramm im Westend ab 12 Uhr mit dem Bremer Ukuleleorchester

• 18. Februar bis 17. März, Ausstellung in der Zentralbibliothek Bremen: Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948, Öffnungszeiten: Mo, Di, Fr 10 bis 19 Uhr, Mi 13 bis 19 Uhr, Do 9 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr
http://www.bremerfriedensforum.de/480/nahost/die-nakba/

• Samstag, 21. Februar, Bremen, 14.30 Uhr, Pfarrheim St. Johann, Kolpingstr./Ecke Süsterstr. 1, Vortrag und Diskussion "Islamischer Staat" in Syrien und Irak - eine Naturkatastrophe oder Terromiliz mit Geschichte und Geldgebern" mit Andreas Zumach (Journalist, Genf), VA: Bistumsstelle Pax Christi Osnabrück/Hamburg
Kontakt: Bistumsstelle Pax Christi Osnabrück/HH, Lohstr. 16-18, 49074 Osnabrück, Tel.: 0541/21775, Fax: 0541/22973, E-Mail: os-hh(at)paxchristi(Punkt)de,
Internet: http://www.OS-HH.paxchristi.de

• Dienstag, 24. Februar, 20.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Willi Gerns "Russland. Staat - Kapital - PUTIN" - Russland ist im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in der Ukraine wieder in das Zentrum der Berichterstattung der deutschsprachigen Medien geraden. Die Schlagzeilen reichen von "Der Brandstifter. Wer stoppt Putin?" (Spiegel-Titel, 10.3.2014), über "Putin greift nach Europa! - Immer mehr Panzer rollen Richtung Westen." (Bild, 1.9.2014) bis zu "Party, Protz und Putin - Rätselhaftes Russland" (Vox-Sendung, 22.11.2014). Und irgendwie scheint das auch schon Auswirkungen auf Deutschland zu haben, denn in der FAZ vom 19.11.2014 konnte man lesen: "Die 'Osteuropa-Expertin der Grünen' Marieluise Beck warnte vor einer Neuauflage des Hitler-Stalin-Paktes, der auch als Ribbentrop-Molotow-Pakt bekannt ist... . 'Nach Ribbentrop-Molotow darf es niemals wieder eine Achse Berlin-Moskau geben.'" Was ist dran an diesen bedrohlichen Schlagzeilen? Und vor allem, was ist Russland heute für ein Staat? Wen bedroht er? Diesen Fragen ist der Vortragsabend gewidmet. Der Referent Willi Gerns spricht russisch und kann deshalb die aktuellen innenrussischen Entwicklungen nicht nur anhand deutscher Veröffentlichungen, sondern unmittelbar auch anhand russischer Medienberichte und anderer dort veröffentlichter Quellen verfolgen. Er ist Mitherausgeber der Marxistischen Blätter und schreibt regelmäßig in der "UZ" und der "jungen welt" über Entwicklungen in den Ländern auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.

• 27. bis 28. Februar (Freitag/ Samstag), Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover, 12. Strategiekonferenz in Hannover "Globale Krisen und Konflikte - Handlungsoptionen für die Friedensbewegung", Veranstalter: Kooperation für den Frieden
Zum Programm:
http://tinyurl.com/q6l3alf

• 5. bis 8. März, Berlin, Kongress der neuen Gesellschaft für Psychologie "Krieg um die Köpfe - Der Diskurs der Verantwortungsübernahme",
http://www.ngfp.de/wp-content/uploads/2015/01/NGfP_2015_Krieg_um_die-Koepfe_Programm.pdf

• Montag, 16. März, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen, Dr. Uwe Krüger, Leipzig, "Medien am Gängelband der Eliten? Deutsche Top-Journalisten und transatlantische Netzwerke" - Journalisten brauchen Nähe zu den Mächtigen, um informiert zu sein - und sollen doch unabhängig bleiben. Dieser Vortrag zeigt, wie eng deutsche Leitmedien mit Eliten aus Politik und Wirtschaft verflochten sind und fragt, ob das Auffälligkeiten, Leerstellen und Tabus in der Berichterstattung nach sich zieht. Eine Netzwerkanalyse fokussiert die soziale Umgebung von 219 leitenden Redakteuren - mit dem Ergebnis, dass jeder Dritte informelle Kontakte zu Eliten unterhielt. Besonders auffällig: die dichten Netzwerke von vier Außenpolitik- Journalisten in Nato- und US-affinen Kreisen. Anschließend zeigt eine Frame-Analyse zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und zum "erweiterten Sicherheitsbegriff" die Konformität dieser Journalisten mit dem Diskurs des außen- und sicherheitspolitischen Establishments auf (v.a. in Bezug auf den erweiterten Sicherheitsbegriff und den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr). Schließlich werden die möglichen Zusammenhänge zwischen diesen Befunden (Eliten-Netzwerke und Argumentation der Journalisten) diskutiert und Folgerungen für die journalistische Ethik abgeleitet. Dr. Uwe Krüger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Studium der Journalistik und Politikwissenschaft, Volontariat bei der "Leipziger Volkszeitung". Mehrere Jahre Redakteur und Autor des Journalismus-Fachmagazins "Message". Seine Dissertation erschien 2013 unter dem Titel "Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse".
Veranstaltung der MASCH in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum

• 26. März bis 29. Mai, 65 Tage gewaltfreie Blockaden am Atomwaffenstandort Büchel (in der Südeifel zwischen Koblenz und Trier), Infotelefon: 05841/961270, info.buechel65@buechel-atomwaffenfrei.de,
http://www.buechel-atomwaffenfrei.de/buechel65/

• Ostern 2015: Ostermärsche der Friedensbewegung, weitere Informationen:
http://www.friedenskooperative.de/termdat.htm

• Sonntag, 10. Mai, Bürgerschaftswahl in Bremen

• Donnerstag, 6. August, 12 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagsaki

• Samstag, 5. September, 11 Uhr, Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31, Bremen-Neustadt, Antikriegskonferenz Bremen 2015 "Steht Europa vor einem Krieg?"


13. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 3 vom 12. Februar 2015
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049- (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Februar 2015

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