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NEWSLETTER/119: Bremer Friedensforum 9 vom 13. Mai 2013


Newsletter Bremer Friedensforum 9 vom 13. Mai 2013

Inhalt heute:
01. Feier zu Ehren von Otmar Leist
02. Mahnwache gegen Kampfdrohnen
03. Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen
04. SPD beim Wort nehmen: Bremer Friedensforum begrüßt Landesparteitags-Beschluss
05. Einsatz von Kampfdrohnen völkerrechtswidrig
06. Warnung vor Eskalation im syrischen Bürgerkrieg
07. Der Friedensprozess in der Türkei und Newroz in Kurdistan
08. Krieg made in Germany - Diskussion mit Jan van Aken
09. Friedenstunnel auch wieder von Stadtseite aus sichtbar
10. Für eine militärfreie Bildung und Wissenschaft
11. Neues Friedensjournal
12. Frieden 2.0: Spionage-Software stoppen!
13. Neuer Dokumentarfilm Verboten-Verfolgt-Vergessen
14. Umgang mit den Nazi-Verbrechen in Bremen
15. Spur der Steine
16. Bremer Forum 1. Weltkrieg
17. Terminkalender
18. In eigener Sache



1. Feier zu Ehren von Otmar Leist

Bremen. Zu Ehren des im Dezember 2012 verstorbenen Bremer Schriftstellers und Friedensaktivisten Otmar Leist veranstalten das Bremer Literaturkontor, die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK-Bremen), das Bremer Friedensforum, der Verband deutscher Schriftsteller (VS) und der LiteraTreff, am Mittwoch, 15. Mai, ab 19 Uhr in den Räumen des Alten Fundamts (Auf der Kuhlen 1a) eine Feier. Neben Gesprächen in lockerer Runde, soll es auch ein Programm geben.
Dafür möchten die Veranstalter ermuntern, an dem bereitgestellten Mikro etwas vorzutragen: eine kleine Rede, eine Geschichte, ein Gedicht von oder über Otmar oder anderes (bitte nicht länger als ca. drei Minuten). Zudem wird ein Tisch mit Otmars Büchern aufgestellt, die noch in seinem Besitz waren. Der Erlös des Verkaufs geht an die Deutsche Friedensgesellschaft. Für Fotos gibt es eine Stellwand. An der Theke des Fundamt-Cafés können an diesem Abend die üblichen Getränke erworben werden, Speisen gibt es jedoch nicht.


2. Mahnwache gegen Kampfdrohnen

Bremen. Mit einer Mahnwache auf dem Marktplatz protestieren Bremerinnen und Bremer am Donnerstag, 16. Mai, in der Zeit von 17 bis 18 Uhr gegen die Etablierung der Drohnentechnologie zur Kriegsführung, Überwachung und Unterdrückung. Mit selbst angefertigten Attrappen wird davor gewarnt, die Bundeswehr mit unbemannten bewaffneten Flugzeugen (Kampfdrohnen) auszustatten.

Weitere Informationen:
http://www.bremerfriedensforum.de
http://drohnen-kampagne.de/


3. Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen

Bremen. Die nächste Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen findet am Freitag, 17. Mai, in der Zeit von 12 bis 13 Uhr an der Domsheide (vor "Kapitel 8") statt. Die Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK-Bremen) und das Bremer Friedensforum laden zu einer Mahnwache ein, um gegen die Rüstungshochburg Bremen zu protestieren. In Bremen produzieren unter anderem die Firmen Atlas-Elektronik, EADS, Lürssen-Werft, OHB und Rheinmetall Defence Electronics Rüstungsgüter. Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) verschifft in den Häfen von Bremen und Bremerhaven Kriegsmaterialien für den Export. Diese und andere Betriebe verdienen an Rüstung und Krieg. Rüstungsproduktion und -exporte können Kriege in Gang bringen und halten. Deshalb gehören Herstellung und Verbreitung von Kriegsmaterialien sofort verboten. Die Mahnwache fordert den Senat auf, echte Friedenspolitik zu betreiben und sich für die Umstellung Bremer Rüstungsfirmen auf die Herstellung ziviler Güter (Rüstungskonversion) einzusetzen und die Häfen von Bremen und Bremerhaven für Rüstungsexporte zu schließen.


4. SPD beim Wort nehmen: Bremer Friedensforum begrüßt Landesparteitags-Beschluss

Bremen. Das Bremer Friedensforum begrüßt den Beschluß des jüngsten SPD-Landesparteitages, Rüstungskonversion wieder zur Forderung zu erheben. Eine Wiederauflage des 2001 eingestellten Konversionsprogramms ist längst überfällig. In der Folgezeit bis heute war sozialdemokratische Politik leider immer stärker darauf ausgerichtet, unter dem Deckmantel der Wirtschaftsförderung dem Rüstungssektor Priorität einzuräumen und damit auch den Export von Kriegsgütern kräftig zu fördern. Das Friedensforum hat diese Politik immer als äußerst problematisch für das Ansehen der Stadt als zivile Handelsmetropole kritisiert und angeprangert. Vor über 20 Jahren gab es schon einmal in zahlreichen Rüstungsbetrieben Erfolg versprechende Ansätze zur Konversion. In Bremen arbeitete sogar der erste Konversionsbeauftragte. In den Rüstungsfirmen konnten zwischen 1992 und 2001 über 60 betriebliche Umstrukturierungsprojekte in Angriff genommen werden. Von den zwölf Betrieben bezogen zehn Fördermittel über das Bremer Konversionsprogramm. Das Bremer Friedensforum unterstützt daher die Parteitagsforderung an den Senat, endlich wieder ein Konzept unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Akteure erarbeiten zu lassen. "Wir sehen hierin eine neue Chance für ein dringend notwendiges Konversionsprogramm. Den schönen Worten müssen allerdings auch Taten folgen!", erklärt Sprecher Wieland von Hodenberg.

Siehe auch: [1]


5. Einsatz von Kampfdrohnen völkerrechtswidrig

Peschawar/Kassel. Am 9. Mai hat ein Gericht in Peschawar (Pakistan) festgestellt, dass US-amerikanische Drohnenangriffe in ihrem Land völkerrechtswidrig sind und ein Verbrechen darstellen. Zur Tragweite dieses Urteils äußerte sich Peter Strutynski, Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, in dem das Bremer Friedensforum mitarbeitet: "Das Urteil des pakistanischen Gerichts verdient allergrößte Beachtung. Denn erstens wurden die seit Jahren praktizierten Drohnenangriffe der USA als grobe Verletzung des internationalen Rechts einschließlich des humanitären Kriegsvölkerrechts und als "Missachtung der staatlichen Souveränität Pakistans" gewertet. Zweitens wurde die pakistanische Regierung aufgefordert, diese Angriffe nicht länger zu tolerieren. Sollten die USA an ihrer Praxis festhalten, müsse Pakistan dazu übergehen, die US-Drohnen abzuschießen. Es wäre fatal, würden die USA und die mit ihnen im "Krieg gegen den Terror" verbündeten NATO-Staaten das Urteil als irrelevant beiseite wischen, indem etwa auf die mangelnde Rechtsstaatlichkeit Pakistans verwiesen wird. Zu erinnern wäre dagegen an den mutigen Kampf der pakistanischen Justiz um ihre Unabhängigkeit in der Auseinandersetzung mit den ehemaligen Staatschefs Zardari und Gilani sowie mit dem amtierenden Premierminister Ashraf. Pakistans Richter haben sehr erfolgreich ihre Unabhängigkeit von der Exekutive verteidigt. Bemerkenswert ist auch, dass sich das Gericht in Peschawar auf eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen stützt, die im März d.J. zu der Überzeugung gekommen war, dass die US-Drohnenangriffe die Souveränität Pakistans verletzen. Hinzu komme, dass bei den Angriffen regelmäßig auch unbeteiligte Zivilpersonen getötet würden. Nach Schätzung der New American Foundation, einem regierungsunabhängigen Institut, wurden in Pakistan seit 2004 mindestens 3.200 Menschen durch US-Drohnen getötet, ein Fünftel von ihnen waren zivile Opfer.

Weiter:
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Drohnen/pakistan.html


6. Warnung vor Eskalation im syrischen Bürgerkrieg

Kassel. Zu den israelischen Luftangriffen auf Ziele in Damaskus erklärte der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, in dem das Bremer Friedensforum mitarbeitet, in einer ersten Stellungnahme: "Die jüngsten israelischen Luftangriffe auf Damaskus sind mit nichts zu rechtfertigen. Sie stellen einen Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat dar, sind völkerrechtswidrig und eskalieren die Lage in der Nahostregion bis an den Rand eines Flächenbrands. Die Rechtfertigung Israels, es handle sich bei den Angriffen um den "legitimen" Versuch, iranische Waffenlieferungen an die libanesische Hisbollah zu vereiteln, reicht nicht einmal zur Beruhigung der engsten Bündnispartner. Zwar beeilte sich der Sprecher des Weißen Hauses, die Aktion als Akt der "Selbstverteidigung" zu charakterisieren, wozu jeder Staat ein Recht habe. Darüber hinaus gab es aber keinerlei Beifall oder gar Ermutigung, diesen Kriegskurs fortzusetzen. Andere westliche Hauptstädte schweigen sich aus..."

Weiter:
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Syrien/israel-baf.html


7. Der Friedensprozess in der Türkei und Newroz in Kurdistan

Bremen. Der Soziologe Martin Dolzer und Teilnehmer einer Hamburger Newroz-Delegation sind am Mittwoch, 29. Mai, um 19:30 Uhr zu Gast in der Villa Ichon am Goetheplatz 4. Seit März 2013 nimmt der Friedenprozess in der Türkei konkrete Formen an. Die Rechte von Minderheiten sollen langfristig in einer neuen Verfassung gesichert werden. Gleichzeitig finden noch immer Militäroperationen statt, obwohl die PKK einen Waffenstillstand erklärt hatte. Mehr als 10 000 kurdische politische Gefangene sind weiterhin inhaftiert - darunter sechs Abgeordnete, 20 Bürgermeister/innen und unzählige Menschenrechtler/innen. Handelt es sich um einen historischen Moment, der in einen Friedenprozess - ähnlich dem z.B. in Südafrika - mündet, oder versucht die türkische Regierung mit einer Doppelstrategie die Präsidentschaftskandidatur R. T. Erdogans 2014 sowie ihre eigene Macht abzusichern? Welche internationalen geostrategischen Hintergründe hat dieser Friedenprozess? Wie kann er aus Europa unterstützt werden?
Veranstalter: Bremer Friedensforum, BIRATI e.V., GEW Bremen


8. Krieg made in Germany - Diskussion mit Jan van Aken

Bremen. "Krieg made in Germany - Produktion und Export deutscher Rüstungsgüter", unter diesem Thema findet am Donnerstag, 23. Mai, um 19 Uhr eine Diskussionsveranstaltung mit Jan van Aken, MdB (Die Linke), im DGB-Haus (Tivoli-Saal), Bahnhofsplatz 22-28 statt.

Die Bundesrepublik ist weltweit drittgrößtes Rüstungsexportland - dank einer florierenden Industrie und einer Politik, die das Geschäft mit dem Tod am Laufen hält. Die Bundesregierung genehmigte im Jahr 2011 Rüstungsexporte im Wert von 10,8 Milliarden Euro - ein Rekordhoch. Selbst vor Waffenlieferungen in Krisenregionen und an Diktaturen wird dabei nicht zurückgeschreckt: Kampfpanzer für Saudi-Arabien, Kriegsschiffe und Grenzsicherungssysteme an Algerien oder Drohnen für Südkorea sind nur einige Beispiele. Am gefährlichsten sind aber die kleinsten Waffen: Durch Gewehre oder Pistolen sterben täglich über 1300 Menschen. 90% der Kriegstoten fallen Kleinwaffen zum Opfer, für die Deutschland Exportweltmeister ist. Jan van Aken, Mitglied des Deutschen Bundestages für die Linksfraktion, kämpft seit langem gegen den Einsatz von Waffen: Als Mitbegründer des Vereins "Sunshine Project zur Ächtung von Biowaffen", als Leiter der "Forschungsstelle Biowaffen an der Uni Hamburg" oder als Biowaffeninspekteur der Vereinten Nationen - van Aken hat Inneneinsichten. Seit 2009 setzt er sich im Bundestag für ein Verbot von Waffenexporten ein.


9. Friedenstunnel auch wieder von Stadtseite aus sichtbar

Bremen. Am kommenden Mittwoch (15. Mai) bekommt der Stahlträgertunnel, der dem Friedenstunnel vorgelagert ist, ein neues Outfit. Ein Großdruckbanner über 20 Meter Länge wird über die Brücke gespannt. So kommt der Friedenstunnel auch von Stadtseite aus wieder ins Blickfeld. Schauen Sie gerne während der Aktion am 15.05. am Friedenstunnel vorbei, zwischen 10.00 und 13.00 Uhr. Der Verein "Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V." ist für den Deutschen Engagementpreis vorgeschlagen und nominiert. Begründet wurde die Nominierung folgendermaßen: "Seit 2001 arbeiten im Verein Menschen aus unterschiedlichen Religionen und mit unterschiedlichen Nationalitäten eng zusammen. Sie werden von der Motivation getragen, mit der künstlerischen Gestaltung eines Eisenbahntunnels zu einem Friedenstunnel der Religionen die positive Bedeutung der Religionen für die Gestaltung einer friedlichen, humanen Welt aufzuzeigen."

Weitere Informationen:
http://www.friedenstunnel.de


10. Für eine militärfreie Bildung und Wissenschaft

Bremen. Unter dem Motto "Kein Militär und keine Rüstung in Bildung und Wissenschaft - Lernen für den Frieden!" sollen im Rahmen von dezentralen Aktionstagen vom 13. bis 15. Juni in möglichst vielen Städten vielfältige und kreative Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt werden, um Politik und Öffentlichkeit auf die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft aufmerksam zu machen und für eine friedliche, aufklärerische Ausrichtung von Bildung und Wissenschaft zu streiten. Unterstützt auch Ihr den Aufruf zu den Aktionstagen durch eure Gruppe/Organisation bzw. als Einzelperson als Erstunterstützer! Überlegt schon jetzt, wie Ihr euch in die Aktionstage einbringen könnt! Bestellt Werbeflyer und verbreitet ihn in eurem Umfeld! Werdet Teil eines breiten Bündnis für eine militärfreie Bildung und Wissenschaft!

Alle Infos und Rückmelde- und Bestellmöglichkeiten gibt's unter:
http://www.antimilitaristische-aktionstage.info/


11. Neues Friedensjournal

Frankfurt/M. Eine interessante Lektüre verspricht das neue "Friedensjournal", das in den nächsten Tagen als Druckausgabe erscheint. Das Schwerpunktthema der neuen Ausgabe heißt: Reichtum erzeugt globalisierte Armut. Das Friedensjournal ist bereits als PDF-Ausgabe verfügbar unter:
http://www.frieden-und-zukunft.de/pdf/FJ_2013-3.pdf bzw. unter
http://www.frieden-und-zukunft.de/?Friedensjournal


12. Frieden 2.0: Spionage-Software stoppen!

Straßburg/Berlin. Soziale Netzwerke sind zu einem wichtigen Faktor für Bewegungen geworden, die sich gegen autoritäre Herrschaft und repressive Regimes zur Wehr setzen. Zugleich schafft aber die Technologie, die digitale Kommunikation möglich macht, auch die Voraussetzung zur besseren Überwachung von Oppositionellen. Zahlreiche europäische, unter ihnen viele deutsche Unternehmen nutzen das, um mit gefährlicher Software gute Geschäfte zu machen. Sie exportieren Überwachungstechnologien, mit denen politische Gegnerinnen und Gegner ausspioniert werden können. Unbemerkt zeichnen diese kleinen Programme Telefongespräche auf, lesen Chatprotokolle und SMS mit, orten Anrufe, kopieren Passwörter und erkennen sogar das Zusammentreffen mehrerer Zielpersonen. Demonstrationen können so zielgerichtet aufgelöst und Oppositionelle festgenommen werden. Nicht selten kommt es in der Folge zu Folter, unfairen Gerichtsverfahren oder Hinrichtungen.Gegen diesen Handel mit Spionage-Software haben die grüne Europaabgeordnete Barbara Lochbihler, Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte im Europäischen Parlament, und der grüne Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz jetzt die Kampagne "Frieden2.0" ins Leben gerufen. Frieden 2.0 fordert eine effektive Exportkontrolle von Überwachungstechnologien, damit europäische Unternehmen nicht weiterhin ungehindert Spionagesoftware an autoritäre Regime in aller Welt verkaufen dürfen.

Mehr:
http://www.frieden2punkt0.de
http://www.barbara-lochbihler.de


13. Neuer Dokumentarfilm Verboten-Verfolgt-Vergessen

Bochum. Der neue Dokumentarfilm "Verboten-Verfolgt-Vergessen" erzählt ein bislang weitgehend unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte: Die Verfolgung der politischen Opposition in der Bundesrepublik Deutschland der Adenauerzeit. Damals wurden hunderttausende von Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen die Wiederbewaffnung engagierten, als Staatsfeinde betrachtet und auch so behandelt - oftmals von Polizisten, Staatsanwälten oder Richten, die ihr Handwerk noch in der Nazizeit gelernt hatten. Auf diese Weise gelang es, die erste Friedensbewegung der Bundesrepublik zu unterdrücken. Nähere Informationen finden sich auf der Filmhomepage [2]. Dort werden auch ein Trailer und Filmrezensionen bereit gehalten. Eine lesenswerte Rezension hat auch die Schriftstellerin Anja Röhl verfasst [3]. "Verboten-Verfolgt-Vergesse" ist zurzeit auf Tournee durch Deutschland und kann ausgeliehen werden.

Für Rückfragen steht Daniel Burkholz (Regisseur / Produzent, Roadside Dokumentarfilm) gerne zur Verfügung:
burkholz@roadside-dokumentarfilm.de


14. Umgang mit den Nazi-Verbrechen in Bremen

Bremen. Dr. Heinz-Gerd Hofschen spricht am Donnerstag, 30. Mai, zum Thema "Weißwäscherei - Die 'Entnazifizierung' und der Umgang mit den Nazi-Verbrechen in Bremen 1945-1951". Die Veranstaltung der MASCH findet um 20 Uhr in der Villa Ichon statt. Entscheidend für den Aufbau der Demokratie nach 1945 war die Entnazifizierung und die Sühnung der Verbrechen der Nazis. Beides gelang nur sehr unzureichend. Schon wenige Jahre nach dem Krieg waren in Wirtschaft und Verwaltungen, in der Justiz, der Polizei und im Bildungsbereich wieder zahlreiche ehemalige Nazis tätig, darunter hochbelastete Kriegsverbrecher. Auch die juristische Ahndung von Nazi-Verbrechen verlief milde und endete meist mit Begnadigungen. Warum das so war, bedarf der Erklärung, besonders in einer Stadt, die von Sozialdemokraten regiert wurde, die selbst teilweise von den Nazis verfolgt worden waren. Erklärungsbedürftig ist auch, wie trotz dieser großen Belastungen eine stabile parlamentarische Demokratie entstehen konnte. Der Vortrag schildert die fragwürdige Entnazifizierung und versucht Erklärungen.


15. Spur der Steine

Bremen. Zu einer antifaschistischen Filmmatinee auf den Spuren von Deportation und Zwangsarbeit lädt die VVN/BdA Bremen e.V. am Sonntag, 9. Juni, um 11 Uhr in die Stadtbibliothek West in der Lindenhofstraße in Gröpelingen ein. Dort wird ein Film gezeigt über die Deportation von 68 Bewohnern der belgischen Gemeinde Meensel-Kiezegem ins KZ Neuengamme. Diese Spuren werden in einer anschließenden Lesung unter dem Titel "Begegnung ohne Rückkehr" weiterverfolgt. Welches Schicksal erfahren die verhafteten Frauen und Jugendlichen? Wie gestaltet sich das Schicksal der Zurückgebliebenen? Wo ruhen die Toten? Wer gedenkt der Toten und wie wird die Erinnerung an sie bewahrt? Welche Möglichkeiten gemeinsamen Gedenkens eröffnen sich mit grenzüberschreitenden Begegnungen? Die Lesung wird untermalt durch eindrucksvolle Gedichte Ina Staberghs von einer Gedenkfahrt 2002 ins KZ Neuengamme. Dann wird der Weg der KZ-Häftlinge zum Außenlager Schützenhof (Bromberger Straße 117) nachgegangen. Am Schützenhof gab es Dezember 1944/April 1945 ein Außenkommando des KZ Neuengamme. In etwas mehr als drei Monaten starben hier 267 Häftlinge. An sie erinnern zwei Gedenktafeln und ein Stolperstein. Anmeldung erbeten bei Raimund Gaebelein unter 6163215 oder 0176/49865184.


16. Bremer Forum 1. Weltkrieg

Bremen. Durch Aufruf vom Januar 2013 hat sich ein offenes Gesprächsforum gebildet, das für 2014 zur 100-jährigen Wiederkehr des Kriegsausbruchs Informations- und Gedenkveranstaltungen planen und vernetzen will. Es besteht aus Vertretern Bremer Chöre, Theatergruppen, Musiker, Hochschulen, Museen, Geschichtswerkstätten und anderer kulturell sowie politisch engagierter Gruppen. Der Aufruf und erste Planungsideen der bisherigen Treffen sind auf der Internetplattform http://www.1914-2014.eu in der Rubrik "Aktivitäten/Aktionen" nachzulesen. Das nächste Treffen findet am Dienstag, 14. Mai, um 17 Uhr in der Volkshochschule statt. Kontakt:
wolters.ohm@nord-com.net, Telefon: 4989517


17. Terminkalender:

• Jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr, Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz

• jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Dienstag, 14. Mai, 17 bis 19 Uhr, im DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen, Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes - Bremen vor 80 Jahren im Spiegel der Akten und Zeitzeugen "Jetzt kommt unsere Stunde", Aufruf des Bremer Werftarbeiters Heinz Kundel über den BBC am 4. Januar 1945 an die Bremer Arbeiter. Das Kriegsende und der schwierige Neubeginn im Reeducation-Center und in der KGF
Siehe http://www.rosa-luxemburg.com/veranstaltung/2013/daemmerstunde/

• Donnerstag, 30. Mai, 20 Uhr. Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4, "Weißwäscherei - Die 'Entnazifizierung' und der Umgang mit den Nazi-Verbrechen in Bremen 1945-1951, Referent: Dr. Heinz-Gerd Hofschen: Weißwäscherei

• Freitag/Samstag, 14. und 15. Juni, jeweils 19 Uhr, Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, Bremen: Nach 15 Monaten und Aufführungen in Bremen, Regensburg, Nürnberg, Essen, München, Frankfurt a.M. und Hamburg geht das Brecht Jugendprojekt mit "Mutter Courage und ihre Kinder" zu Ende. Die letzten beiden Aufführungen werden Otmar Leist gewidmet. Otmar war von dem ersten Brecht Jugendprojekt an ein guter Freund und ein treuer Begleiter. Er war bei der Premiere von "Mutter Courage und ihre Kinder" im Bürgerzentrum Vahr gewesen und auch bei einer Aufführung letzten Sommer im Schulzentrum Neustadt.

• Vorankündigung: Mittwoch, 4. September 2013, Lesung mit Jürgen Grässlin in der Buchhandlung Leuwer, "Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient« (ab sofort im Buchhandel erhältlich), Taschenbuch, 624 Seiten, ISBN: 978-3-453-60237-3; Euro 14,99; Heyne Verlag München; im »Schwarzbuch Waffenhandel« deckt Jürgen Grässlin auf, wie die Bundesregierungen in einer Art Allparteienkoalition seit Jahrzehnten hemmungslos Rüstungsexporte an verbrecherische Regime und Diktatoren genehmigten und weiterhin genehmigen. Wie die Rüstungsindustrie am Geschäft mit dem Tod profitiert und wie Banken Beihilfe zum Mord finanzieren,
siehe auch: http://www.juergengraesslin.com


18. In eigener Sache:

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

Verweise

[1]
http://www.spd-land-bremen.de/Binaries/Binary10556/A_03-2013-Ruestungskonversi...pdf
http://www.dielinke-bremen.de/nc/politik/aktuell/detail/zurueck/bremennews/artikel/spd-beim-wort-nehmen-landesparteitag-beschloss-ruestungskonversion/

[2] http://www.roadside-dokumentarfilm.de/index.php?article_id=51&clang=0
[3] http://www.anjaroehl.de/verboten-verfolgt-vergessen-filmrezension/

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 9 vom 13. Mai 2013
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2013