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MELDUNG/1072: Der Kampf gegen die vergessene Gefahr (ICAN)


ICAN-Pressemitteilung vom 10. Juni 2020
Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen

Der Kampf gegen die vergessene Gefahr

Junge Abrüstungsaktivist*innen gegen US-Atomwaffen in Büchel


Während die internationale Staatengemeinschaft alle Hände voll zu tun hat, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen, investieren die Atomwaffenstaaten weiterhin Milliarden in die atomare Aufrüstung. Und auch in Deutschland soll mitten in der Corona-Krise über die Anschaffung von neuen atomwaffenfähigen Trägerflugzeugen für mehrere Milliarden Euro entschieden werden.

Büchel: Atomwaffen gehen uns alle etwas an!

Die US-Atombomben lagern in einer der schönsten Umgebung Deutschlands: in der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz zwischen Wanderwegen und Vulkanseen. Doch hier in Büchel zeigt sich auch: Atomwaffen sind kein Thema der Vergangenheit. Aktuelle Konflikte zwischen den Atommächten und Investitionen in die Modernisierung der Waffen steigern das Risiko eines Einsatzes. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer möchte 45 neue Kampfflugzeuge als künftige Trägersysteme für die US-Atomwaffen in Büchel beschaffen, die ab 2025 die Tornados ersetzen sollen. Sie würden die US-Atombomben im Ernstfall ins Ziel steuern.

Wir feiern 3 Jahre Atomwaffenverbot

Seit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Internationale Kampagne ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) im Jahr 2017 engagieren sich immer mehr junge Aktivist*innen gegen die existentielle Bedrohung der Menschheit durch Atomwaffen. Während der Protest von Millionen Schüler*innen für das Klima vor der Corona-Pandemie in der Öffentlichkeit sehr präsent war, ist das Engagement dieser jungen Menschen gegen Atomwaffen noch wenig sichtbar. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Mit Aktionstagen in Büchel feiern wir den 3. Geburtstag des Vertrages zum Verbot von Atomwaffen. Er wurde von einer Mehrheit der Staatengemeinschaft beschlossen und tritt voraussichtlich noch dieses Jahr in Kraft.

Lena Theunissen (28) Studentin der Humanmedizin in Düsseldorf und Johannes Oehler (29, Luft-und Raumfahrtingenieur, Cottbus) setzen mit den Aktionstagen ein Zeichen gegen die verdrängte Gefahr: Atomwaffen gehen uns alle etwas an! Besonders in diesen Zeiten! Sie und ihre Mitstreiter*innen fordern: Die Atomwaffen müssen aus Deutschland abgezogen werden.

Deshalb organisieren sie unter Beachtung von Hygienemaßnahmen den kreativen Widerstand. Mit Workshops, Musik und Aktionen setzen sie sich dafür ein, dass Deutschland endlich atomwaffenfrei wird.


Vorläufiges Programm:

Freitag, 03.07.2020: Anreise, Erzählcafé

Samstag, 04.07.2020: Workshoptag: Ob mit der Organisation eines Bomben-Balletts, der Diskussion von Atomwaffenpolitik in der Argumentationswerkstatt oder einem Theater-Workshop - Der Tag bietet ein buntes Programm zur Auseinandersetzung mit dem Thema Atomwaffen.

Sonntag, 05.07.2020: Wandertag. Wir setzen ein kollektives Zeichen gegen Atomwaffen und unsere Friedenswanderung führt uns um den Fliegerhorst, mitten durch die schöne Eifel.

Montag, 06.07.2020: Am Vortag des 3. Geburtstages des Vertrags zum Verbot von Atomwaffen, wird in den Geburtstag gefeiert mit Musik, Tanz und Redebeiträgen.

Dienstag, 07.07.2020: Geburtstagsaktion - denn am 7.Juli 2017 haben 122 Nationen bei den Vereinten Nationen für den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen gestimmt. 37 Staaten haben ihn bereits ratifiziert. Er tritt voraussichtlich Ende dieses Jahres in Kraft, wenn 50 Staaten ratifiziert haben.


Hier finden Sie das Interview mit Lena Theunissen:
https://nuclearban.de/wp-content/uploads/2020/06/Interview-mit-Lena-Theunissen.pdf
und Johannes Oehler
https://nuclearban.de/wp-content/uploads/2020/06/Interview-mit-Johannes-Oehler.pdf

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Quelle:
ICAN Deutschland e.V.
Puschkinallee 5, 12435 Berlin
E-Mail: office@ican.berlin
Internet: http://www.icanw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2020

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