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BERICHT/869: Anti-Nato-Protestcamp droht an überzogenen Finanzforderungen zu scheitern (Gipfelsoli)


Gipfelsoli Infogruppe Presseverteiler - Pressemitteilung des Anti-NATO-Bündnisses Resistance des deux rives vom 11.02.2009

Protestcamp droht an überzogenen Finanzforderungen der Stadt zu scheitern

GipfelgegnerInnen werden zur Kasse gebeten


Heute trafen sich VertreterInnen der Anti-NATO-Gruppe Resistance des deux rives mit VertreterInnen der Stadt und Polizei, um über die Camp-Fläche zu verhandeln. Nachdem der erste Vorschlag der Stadt, eine Wiese bei Goldscheuer 9 km vom Kehler Bahnhof gelegen, von den GipfelgegnerInnen aufgrund der Entfernung abgelehnt worden war und die Stadtvertreter ihrerseits ein Gelände im Stadtgebiet von Kehl verweigerten, machten diese sich erneut auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Das heute vorgestellte Gebiet befindet sich zwischen der Landstraße nach Bodersweier und der Deponie in Kork, 5 km entfernt.Die geforderten 30 Minuten Fußweg zum Kehler Bahnhof werden mit diesem Platz nicht eingehalten, jedoch befindet sich in unmittelbarer Nähe ein Bahnhof in Kork. "Allerdings verweigert Bürgermeister Petry strickt ein Infozelt am Kehler Bahnhof oder näherer Umgebung, das wir als Anlauf- und Koordinierungsstelle dort bereitstellen wollen," ärgert sich Evi Woisetschläger von Resistance des deux rives. "Zu Beginn der Planung des NATO-Gipfels bejubelte Petry das tolle Ereignis in seinem Kehl, jetzt will er unter keinen Umständen AktivistInnen in der Stadt haben. Petry hätte nach eigener Aussage am liebsten, dass die NATO-GegnerInnen doch bloß nicht die Innenstadt betreten und ohne Aussteigen sofort nach Strasbourg weiterfahren sollen."

Ausserdem bemängelte Franka Berger vom Bündnis die finanziellen Forderungen der Stadt: "Sie machen auf kulant, sind im Endeffekt aber nicht bereit, sich an den Kosten zu beteiligen. Der Vorschlag ist viel zu teuer, wir sollen alles selber zahlen und das auch noch zu nicht marktüblichen völlig überzogenen Preisen." Woisetschläger fügt noch an: "Wir haben das Gefühl, dass die immensen Kosten des NATO-Gipfels von der Gemeinde ohne zu murren geschluckt werden, und die im Vergleich dazu lächerlich geringen Kosten des Camps akribisch genau abgerechnet werden sollen. Während die Luxushotels und Edelschlemmeressen der Delegierten der Bevölkerung wie selbstverständlich aufgedrückt werden, ist es angeblich nicht möglich, einfachstes Zelten im April mitzufinanzieren. Zu diesen Bedingungen wird es schwer sein, auf der Aktionskonferenz der NATO-GegnerInnen am Wochenende in Strasbourg eine positive Resonanz einzholen. Da muß sich der Bürgermeister und die Verwaltung noch ein gutes Stück auf uns zubewegen."

Franka Berger
Resistance des deux rives
email: natogipfel2009@riseup.net
www.natogipfel2009.blogsport.de


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Quelle:
Pressemitteilung über den Verteiler der Gipfelsoli Infogruppe vom 11.02.2009
Über den Verteiler werden eigene Pressemitteilungen sowie solche
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2009