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NORDAMERIKA/032: USA - Obama soll indianischen Bürgerrechtler begnadigen


Presseerklärung vom 13. Juni 2014

US-Präsident besucht Reservat der Lakota-Indianer:
Appell an Barack Obama: Bitte schenken Sie dem schwerkranken indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier die Freiheit!



Die Gesellschaft für bedrohte Völker nimmt den heutigen Besuch des US-Präsidenten Barack Obama und seiner Frau Michelle im Reservat Standing Rock der Lakota in Nord Dakota zum Anlass, an das tragische Schicksal des indianischen Bürgerrechtlers Leonard Peltier zu erinnern. "Wir fordern Präsident Obama eindringlich auf, diesen schwerkranken, seit 1976 inhaftierten Anishinabe-Lakota endlich zu begnadigen. Peltier wird verantwortlich gemacht für den Tod zweier FBI-Beamter, die in einem anderen Reservat der Lakota 1975 ums Leben kamen. Doch er ist unschuldig", sagte Yvonne Bangert, GfbV-Referentin für indigene Völker, am Freitag in Göttingen.

Viele prominente Stimmenhaben sich über die Jahre für Leonard Peltier eingesetzt, darunter der inzwischen verstorbene Simon Wiesenthal, Leiter des Dokumentationszentrums des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes, die Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchu und Nelson Mandela, zahlreiche Abgeordnete des US-Kongresses, des kanadischen, belgischen, niederländischen und des Europaparlamentes sowie Mitglieder des Deutschen Bundestags. Neben der GfbV setzt sich auch Amnesty International für den Bürgerrechtler ein.

"Trotz erwiesener Formfehler und Behinderung der Verteidigung konnte weder eine Revision noch eine Neuaufnahme des Verfahrens erwirkt werden. Der Rechtsweg ist erschöpft. Deshalb ist eine Begnadigung durch Präsident Obama, der sich stärker als alle seine Amtsvorgänger für die Rechte der indianischen Bevölkerung seines Landes einsetzt, seine einzige Chance auf Freiheit. Peltier, der in diesem Jahr 70 wird, ist seit einem Schlaganfall 1986 auf einem Auge fast erblindet. Er leidet an Diabetes und ist herzkrank. Es wäre ein Akt der Menschlichkeit, ihn endlich in sein Heimatreservat zu entlassen, wo er seinen Lebensabend im Kreis der Familie verbringen kann. Bitte erhören Sie die Appelle zigtausender Menschen aus aller Welt, die sich auch bei Ihnen in den USA immer wieder für diesen tapferen Mann einsetzen."

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 13. Juni 2014
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2014