Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → AMNESTY INTERNATIONAL


NAHOST/237: Ägypten - Amal Fathy erneut schuldig gesprochen


Amnesty International - 7. Januar 2019

Amal Fathy erneut schuldig gesprochen


Die Justizfarce gegen die ägyptische Frauenrechtlerin Amal Fathy geht weiter: Nachdem ein Gericht ihre Freilassung angeordnet hatte, bestätigte ein anderes Gericht im zweiten, gegen Amal Fathy laufenden Verfahren eine zweijährige Haftstrafe. Nur wenige Tage, nachdem sie endlich nach Hause zurückkehren konnte, droht ihr damit wieder die Verhaftung.

Amal Fathy konnte am 27. Dezember 2018 das Gefängnis verlassen, nachdem ein Gericht in Kairo ihre Entlassung aus der Untersuchungshaft angeordnet hatte. Sie darf ihr Haus jedoch außer für medizinische Behandlungen nicht verlassen, und muss sich wöchentlich bei der Polizei melden.

Nur wenige Tage später bestätigte jedoch ein anderes Kairoer Gericht im zweiten, gegen Amal Fathy laufenden Verfahren den Schuldspruch und damit die Verurteilung zu zwei Jahren Haft. Die Vollstreckung des Urteils war bisher nach Bezahlung einer Kaution ausgesetzt gewesen. Nur wenige Tage, nachdem Amal Fathy erstmals nach acht Monaten im Gefängnis wieder nach Hause zu ihrem Ehemann und ihrem Kind zurückkehren konnte, kann sie damit jederzeit wieder in Haft genommen werden.

Beide gegen Amal Fathy laufenden Verfahren gehen einzig darauf zurück, dass die Frauenrechtsverteidigerin über soziale Medien von ihren Erfahrungen sexueller Gewalt im öffentlichen Raum berichtet und die Untätigkeit der ägyptischen Regierung kritisiert hatte. Mit dem jüngsten Urteil und der ganzen Justizfarce gegen Amal Fathy demonstriert das ägyptische Regime, dass jegliches eigenständige zivilgesellschaftliche Engagement in Ägypten unerwünscht ist.

*

Quelle:
Mitteilung vom 7. Januar 2019
https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/aegypten-amal-fathy-erneut-schuldig-gesprochen
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Kampagnen und Kommunikation
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306, Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Januar 2019

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang