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AKTION/1684: Urgent Action - Vereinigte Arabische Emirate, nach unfairem Verfahren hingerichtet


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-002/2014-2, AI-Index: MDE 25/006/2014, Datum: 22. Januar 2014 - mr

Vereinigte Arabische Emirate
Nach unfairem Verfahren hingerichtet



Herr RAVINDRA KRISHNA PILLAI, sri-lankischer Staatsbürger

Der sri-lankische Arbeitsmigrant Ravindra Krishna Pillai ist am 21. Januar in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden. Man hatte ihn in einem unfairen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt.

Der aus Sri Lanka stammende Arbeitsmigrant Ravindra Krishna Pillai ist am 21. Januar um 6 Uhr im Zentralgefängnis des Emirats Sharjah im Norden des Landes durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden. Er war am Tag zuvor in eine Einzelzelle verlegt worden. Die Gefängniswachen, die die Verlegung durchgeführt hatten, setzten ihn davon in Kenntnis, dass er sich von seiner Familie verabschieden und sie bitten solle, der Hinrichtung beizuwohnen.

Ravindra Krishna Pillais Schwester und einem Geistlichen wurde nicht gestattet, das Gefängnis zu betreten, um sich zu verabschieden und der Exekution beizuwohnen. Später durften sie dann im Gefängnis den Leichnam ansehen. Die Schwester bemüht sich darum, die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, um den Leichnam ihres Bruders per Flugzeug nach Sri Lanka überführen zu lassen.

Ravindra Krishna Pillai war nach einem unfairen Verfahren, in dessen Verlauf er keinen Kontakt zu seinem ihm von der Regierung gestellten Anwalt hatte, des Mordes für schuldig befunden worden. Seit 1997 sind 13 Hinrichtungen bekannt geworden, allerdings sind Dutzende weiterer Todesurteile verhängt worden. Hinrichtungen werden von Erschießungskommandos ausgeführt und müssen jeweils vom Obersten Gerichtshof und vom Präsidenten des Landes bestätigt werden. Amnesty International erkennt das Recht und die Pflicht der Regierungen an, StraftäterInnen vor Gericht zu stellen, wendet sich aber ausnahmslos und weltweit gegen die Todesstrafe, ungeachtet der Schwere des Verbrechens oder der Hinrichtungsmethode. Die Todesstrafe ist eine Verletzung des Rechts auf Leben, des fundamentalsten Menschenrechts, und die grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste Form der Strafe.

Vielen Dank allen, die mit uns versucht haben, die Hinrichtung zu verhindern.

Weitere Informationen zu UA-002/2014 (MDE 25/001/2014, 3. Januar 2014 und MDE 25/005/2014, 20. Januar 2014)

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Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-002/2014-2, AI-Index: MDE 25/006/2014, Datum: 22. Januar 2014 - mr
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2014