Schattenblick →INFOPOOL →BUCH → FAKTEN

VERLAG/111: Aufbau-Verlag soll verkauft werden (Aufbau Verlagsgruppe)


Aufbau Verlagsgruppe - Pressemitteilung vom 18. Juli 2008

Aufbau-Verlag soll verkauft werden

Verleger Lunkewitz und Insolvenzverwalter einigen sich auf ein gemeinsames Konzept für den Aufbau-Verlag


Trotz unterschiedlicher Rechtsstandpunkte haben sich der Verleger des Aufbau-Verlages, Bernd F. Lunkewitz, und der vorläufige Insolvenzverwalter der Aufbau Verlagsgruppe GmbH, Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus, auf ein gemeinsames Konzept zum Verkauf des Berliner Traditionsverlages geeinigt.

"Um einen langen Rechtsstreit zu vermeiden, der den Geschäftsbetrieb gefährdet hätte, und um den entstandenen Schaden zu mindern, haben wir uns dahingehend verglichen, dass der gesamte Geschäftsbetrieb mit allen Vermögenswerten des Verlages verkauft wird", sagt Bernd F. Lunkewitz. Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus sieht mit dieser Einigung gute Chancen auf einen baldige Veräußerung: "Damit ist der Weg für eine übertragende Sanierung frei; jetzt kann die Suche nach einem Investor beginnen. Die Verlagstätigkeit kann danach ohne Beeinträchtigung durch Rechtsunsicherheiten von einem neuen Eigentümer fortgesetzt werden."

Der Aufbau-Verlag war seit seiner Gründung im Jahre 1945 durch den Kulturbund der bedeutendste Verlag der DDR und ist seit der Wende einer der wenigen großen und konzernunabhängigen Literaturverlage in Deutschland. Der Verlag erwirtschaftete im Jahre 2007 einen Umsatz in Höhe von fast 15 Millionen Euro und beschäftigt zurzeit 60 Mitarbeiter.

Mit dem gemeinsamen Verkauf wollen Verleger und Insolvenzverwalter die Existenz des Aufbau-Verlages auf Dauer sichern.

Die Aufbau Verlagsgruppe GmbH hatte am 30. Mai 2008 Insolvenzantrag gestellt, nachdem im März der Bundesgerichtshof nach einem 14 Jahre andauernden Rechtsstreit des Verlegers gegen die Bundesregierung (BvS) rechtskräftig festgestellt hatte, dass die Treuhandanstalt die jetzt insolvente Gesellschaft entgegen ihren beim Verkauf im Jahre 1991 gegebenen Zusicherungen nicht mit dem Vermögen des Aufbau-Verlages hatte ausstatten können, weil sie selbst nie Eigentümerin geworden war. Vielmehr hatte Lunkewitz persönlich den Aufbau-Verlag im Jahre 1995 vom Kulturbund rechtswirksam erworben.

Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus macht jedoch Ansprüche der Gläubiger der Aufbau Verlagsgruppe GmbH auf das Vermögen geltend, das seit der im August 1992 erfolgten Eintragung der GmbH im Handelsregister erworben wurde.

Die sich aus dem rechtswidrigen Verhalten der Treuhandanstalt ergebenden Schadensersatzansprüche gegen die Bundesregierung werden durch die geschlossene Vereinbarung nicht berührt.

Das Insolvenzverfahren soll zum 1. September 2008 eröffnet werden. Mit der Suche nach einem neuen Investor haben Bernd F. Lunkewitz und Joachim Voigt-Salus die Unternehmensberatung Roland Berger beauftragt.

Joachim Voigt-Salus
Rechtsanwalt als vorläufiger Verwalter

Weitere Informationen:
Internet: www.voigt-scheid.de
Internet-Auftritt des Schuldnerbetriebes: http://www.aufbau-verlag.de/


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 18.07.2008
Aufbau Verlagsgruppe
Neue Promenade 6, 10178 Berlin
PF 193, 10105 Berlin
Telefon: 030/28394-231, -233, Telefax: 030/28394-100
E-Mail: presse@aufbau-verlagsgruppe.de
Internet: www.aufbau-verlagsgruppe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2008