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KALTE PLATTE/0075: Klatsch auf krossen Kräckern (SB)


Satirische Canapés und Cocktailbissen



Blutspurenscanner schreckt Textilbranche auf

Ein Zusammenschluß mehrerer Organisationen zur Bekämpfung der Ausbeutung von Textilarbeiterinnen und -arbeitern in sogenannten Billiglohnländern, unter anderem die "Kampagne für saubere Kleidung", hat einen Blutspurenscanner auf den Markt gebracht. Die auf neuwertigen Textilien befindlichen blutigen Folgen von Überarbeitung, von Überbeanspruchung durch Werkzeuge und Chemikalien und von brutaler Mißhandlung durch Vorgesetzte sollen mit Hilfe dieses Geräts allen Kunden kenntlich gemacht werden. Das Gerät ist in der Lage, selbst monatealte, winzige Spuren menschlichen Blutes zu registrieren. Sobald es fündig wird, sendet es einen durchdringenden Signalton aus.

Daß dieser Signalton immer häufiger ertönt, wo Textilprodukte von C&A, H&M, kik, WalMart, Nike etc. feilgeboten werden, hat die Branche aufgerüttelt. Die Kunden achten nicht mehr auf die Fantasie-Label, die ein gutes Gewissen machen sollen, sondern nehmen gleich den Scanner zur Hand. Die Textilbranche ist zu Sofortmaßnahmen gezwungen.

Eine dieser Maßnahmen besteht darin, ein neues Medikament zur Verfügung zu stellen, das angeblich aus den Schränken der CIA stammt. Es handelt sich dabei um eine als DNA-Maskierer bezeichnete Substanz, die unter anderem die Eiweißstruktur des Blutes so verändert, daß es für Tierblut gehalten wird. Die wiederholte Einnahme dieses Stoffes verursacht allerdings irreversible Schädigungen der Erbsubstanz. Daher ist die Anwendung freiwillig und die Kontrolle über deren Häufigkeit liegt ganz in Händen der Billiglohnarbeiter und -arbeiterinnen. Ob dann die enorme Nachfrage nach dem Medikament allerdings im Zusammenhang mit den Bluttests steht, die die Billiglohnunternehmen neuerdings täglich von ihren Arbeitsanwärtern verlangen, ist ungewiß.

Was die Blutspurenscanner in den Kaufhäusern angeht, so sollen sie inzwischen jedenfalls nur noch selten Laut geben - und das Gewissen der Kunden auch.

12. März 2013