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KALTE PLATTE/0017: Klatsch auf krossen Kräckern (SB)


Satirische Canapés und Cocktailbissen


Sarah Connor wird Etappenbraut

Brief des Bundeswehrleutnants a.D. Manfred Macker an die Abteilung für psychologische Betreuung und Truppenmotivation:

Leute, ihr seid genial!

Die Superbraut Sarah Connor zu unseren Jungs nach Afghanistan zu schicken - wie geil ist das denn?!! Wenn es um Krieg geht, haben wir Deutschen noch immer ein Händchen fürs Wesentliche. Ja, ganz richtig, wir Deutschen. Schließlich haben nicht Marilyn Monroe in Korea oder Jayne Mansfield in Vietnam damit begonnen, ihren Allerwertesten zur Truppenbespaßung an die Front zu verfrachten. Denkste! Das war "unsere" Marlene. Als Tochter einer preußischen Offiziersfamilie hatte sie ein Gespür dafür, worauf es im Krieg ankommt. Okay, sie hat die US-Staatsbürgerschaft angenommen und im 2. Weltkrieg die Ami-Soldaten in Europa beglückt, aber der Grundgedanke ist ganz sicher deutsch.

Mag sein, daß Sarah Connor nicht annähernd das Format einer Dietrich hat. Aber die Richtung stimmt. Schließlich braucht ein Soldat, der ohne zu wissen warum, mit dem Gewehr in der Hand irgendwelche heruntergekommenen Hindukuschdörfer "säubert", dringend Unterstützung. Denn wenn die blutüberströmten Kinder aus den zusammengeschossenen Hütten gekrochen kommen oder ein paar alte Frauen, die ihr Gedärm mit der Bratpfanne zurück in den Leib pressen, dann darf der Soldat eines auf gar keinen Fall: nachdenken.

Sicher, erstmal wird seine Angst ihn daran hindern. Und direkt nach dem Einsatz vielleicht der Alkohol und dicke Tüten randvoll mit Haschisch. Aber irgendwann kommen die Gedanken angekrochen. Und dann ist so eine blonde Zuckerschnecke wie die Connor genau die richtige Therapie. Damit den Jungs für die Gehirnversorgung das Blut wegbleibt -zugunsten anderer Körperteile. Denn ein denkfähiges Soldatenhirn in Afghanistan ist nichts als Hölle und Verdammnis. Daher blasen es sich manche auch einfach aus dem Kopf. Und sie davor zu bewahren, ist die patriotische Pflicht von Nahkampfgeräten wie der sagenhaften Sarah. Bestellt ihr das! Wenn sie unbedingt will, kann sie bei dem Job ja auch singen...

Den Deutschen der Hindukusch!
Euer Manni


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© 2009 by MA-Verlag - KALTE PLATTE/0017


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21. August 2009