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FRANZÖSISCH/159: Vokabelbox Französisch - telc language tests, Niveau A1 (SB)


Langenscheidt Vokabelbox Französisch - Vokabeln für unterwegs


Zertifikatswortschatz A1 - telc language tests

(Europäische Sprachenzertifikate)


Mit mehr oder weniger Begeisterung hat man als Schüler Vokabellisten geführt, später vielleicht Hefte angelegt, ein paar Seiten mit nachgeschlagenen Wörtern gefüllt, weitere drei bis fünf mit nachzuschlagenden und dann ermattet aufgegeben. Ansammlungen von Begriffen mit ihren Bedeutungen zu lernen, erforderte ein hohes Maß an Motivation, wenn nicht gar den drohenden Vokabeltest. Ein Problem stellte sich zusätzlich bei dieser Weise des Vokabelbüffelns: Man lernte die Reihenfolge, in der die Begriffe standen, gleich mit und erinnerte diese häufig besser als die Bedeutung der Worte. Also ging man dazu über, beim Lernen in der Liste hin- und herzuspringen.

Als die Vokabelkärtchen aufkamen, die man zunächst noch akribisch selbst verfaßte, waren sie schon allein deswegen eine Erleichterung, weil handwerkliche Anforderung und das Wälzen des Wörterbuches sich die Waage hielten und man am Ende stolz auf ein nutzbringendes Produkt sehen konnte. Darüber hinaus versprachen sie eine größere Flexibilität beim Lernen (Wörterbuch und Heft konnten zuhause bleiben); wann immer sich die Gelegenheit bot, zog man eines hervor, um es zu studieren. Die Kärtchen, die man zur Genüge kannte, wurden beiseitegelegt. Gegenüber Vokabellisten hatten sie den Vorteil, daß man nicht immer in der gleichen Reihenfolge auswendiglernte, sondern diese nach Belieben oder nach dem Zufallsprinzip variieren konnte. Als Spickzettel für Klassenarbeiten eigneten sich die Vokabelkarten allerdings weniger, dafür enthielten sie zu wenig Informationen auf zu unsortierte Weise.

Heute kann man sich zusätzlich auf die von Verlagsseite angebotene Kärtchenalternative stützen. Während die selbstproduzierte Sammlung genau das bietet, was der Lernende selbst als nötig und lernenswert betrachtet, sich auf einen bestimmten Text bezieht oder präsentiert, was sich besonders hartnäckig dem Gedächtnis verweigert, halten sich die zu erwerbenden Vokabelsysteme an einen festgelegten Standardwortschatz. Im Falle der vorliegenden Vokabelbox von Langenscheidt ist dies der Zertifikatswortschatz A1 der telc language tests, also Anfängerniveau. Wer diese Sammlung vollständig bewältigt hat, soll - in Verbindung mit einem Lernprogramm, Sprachkurs oder entsprechenden Vorkenntnissen - in der Lage sein, den so bezeichneten Sprachtest zu bewältigen bzw. fähig, sich Texte mit dem entsprechenden Schwierigkeitsgrad zu erschließen und Frage und Antwort zu stehen.

Das Niveau A 1 lässt den Lernenden in der Fremdsprache vertraute Wörter und einfache Sätze verstehen, z.B. Fragen stellen, Wegbeschreibungen verstehen und einfache Dinge schreiben, z.B. Postkarten, oder Formulare ausfüllen. (aus dem begleitenden Faltblatt mit Benutzerhinweisen zum Gebrauch der Vokabelkarten und zu Aussprache, Betonung und Schreibweise inklusive Lautschrift.)

- 800 Lernkarten mit dem kompletten A1-Wortschatz
- Über 1000 Einträge mit zusätzlichen Hinweisen zum Gebrauch
- Ideal für zu Hause und unterwegs: klassische Kartei und
   innovatives Ringsystem
- Die gelochten Karten können mit dem Ring zu individuellen
   Lernportionen zusammengestellt und unterwegs gelernt werden
- Jeder Eintrag mit Lautschrift, Beispielsatz und deutscher Übersetzung
- Ideal für Selbstlerner, Kursteilnehmer ab dem 1. VHS-Semester und Studenten.

EXTRA: Ringsystem für unterwegs

(Begleittext auf der Box)

Dem jeweiligen Begriff sind ein oder zwei Beispiele hinzugefügt, um den Zusammenhang, in dem das entsprechende Wort steht, zu verdeutlichen. Auf der Rückseite steht die deutsche Übersetzung.

So einleuchtend es erscheinen mag, immer ein wenig Lernstoff mit sich herumzutragen und quasi im nebenherein zu bewältigen, so mager ist das, was man sich auf diese Weise erschließt. Vokabellisten oder -sammlungen, auch, wenn sie mit Beispielsätzen versehen sind, stellen immer ein Problem dar, weil die Worte dennoch aus dem weiteren Zusammenhang gerissen sind. Der Kontext ist immer wichtiger, weil aussagekräftiger, als die einfache Hin- und Her-Übersetzung. Liest man ein Buch mit seiner ganzen Bedeutungsfülle, dessen Text ja immer auch das Umfeld der einzelnen Worte durch andere beschreibt, erläutert, vertieft, kann man sich vieles schon aus dem Zusammenhang erschließen, entwickelt ein Gefühl für den Tenor der Worte und erlebt sie auch in den unterschiedlichsten Zusammenstellungen, was ein weiteres Feld eröffnet. Nach Wortlisten mit ihrer zugeordneten Bedeutung zu lernen, erscheint uns eigentlich nur deshalb logisch, weil dieses Wissen auf eine ganz bestimmte Weise abgefragt wird. In der Folge läßt sich kaum vermeiden, daß sich das eigene Spektrum, das eigene Sprachvermögen auf sehr zugeengte Situationen beschränkt und viel Mühe aufzuwenden ist, diesen Stand zu überwinden. Dieses Vorgehen ließe sich am ehesten mit einer Art maschineller Übersetzung vergleichen, die 1 zu 1 zu übertragen sucht und von daher eine Bedeutungsvielfalt nicht zuläßt. Natürlich kann diese einer lebendigen Sprache nie genügen. In der Rückwirkung kann man eine Entwicklung befürchten, die die Bedeutungsfülle von Worten auf diese Form der Übertragung zurechtstutzt und der Sprache damit wesentliches nimmt, weil Inhalte einfach nicht mehr vorkommen, die für diese Vorgehensweise zu schwierig wären.

Lernen auf einzelne Begriffe gestützt macht nur Sinn angesichts der schulischen oder beruflichen Anforderungen bzw. angesichts des mit ihnen einhergehenden Bewertungssystems und sollte unbedingt durch das Gespräch sowie das Hören und Lesen der unterschiedlichsten Texte ergänzt werden. Eingebunden in die weitere Beschäftigung mit der Fremdsprache und der oben angedeuteten Probleme eingedenk, kann man sich natürlich - gerade als Anfänger, aber auch als Fortgeschrittener - dem Studium von Vokabelkärtchen widmen und sie als ausgesprochen praktisch empfinden. Das eine oder andere auch einmal abzuschreiben, wäre noch ein Mittel zum besseren Merken. Es wäre allerdings schade, ginge man davon aus, daß der Form der "1-zu-1-Tests" nur das Kraut des "1-zu-1-Lernens-und-Anpassens" gewachsen sei. Die vielfältige und lebende Beschäftigung mit der Fremdsprache müßte diesem eigentlich überlegen sein und ein Verständnis entwickeln helfen, das sich der üblichen Meßmethode sowie der Frage nach richtig und falsch zugunsten der Eroberung neuer Möglichkeiten und Gesprächspartner entzieht.

Zuletzt wäre noch zu erwähnen, daß es die Vokabelbox auch für Englisch, Italienisch und Spanisch gibt.


Langenscheidt Vokabelbox - Französisch
Zertifikatswortschatz A1 / telc language tests
Langenscheidt Verlag, München 2007
ISBN 978-3-468-34071-0


2. Mai 2007