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ENGLISCH/792: Liebe geht durch den Magen (37) Fried Rice (SB)


L I E B E    G E H T    D U R C H    D E N    M A G E N


37. Oriental Food

Willkommene Bereicherung der multikulturellen Gesellschaft



Multi racial society and Multi Racial Food

Hat man sich die Aufgabe gestellt, mit dem Vorurteil über die schlechten Eßgewohnheiten der Briten aufzuräumen, dann sollte man sich nicht scheuen, auch an jene neuartigen Nationalgerichte zu denken, die aus fremden Kulturkreisen in die multikulturelle Gesellschaft Großbritanniens integriert worden sind. Dazu gehören die bei den Briten populären Currys und Reisgerichte, die inzwischen schon in beinahe jedem Pub serviert werden und natürlich auch jedes andere "Oriental Food". Viele, die immer noch darauf bestehen, daß Engländer bezüglich ihrer Mahlzeiten einen schlechten Geschmack besitzen, müssen ihr Urteil in einer der zahllosen ethnischen Gaststätten Londons revidieren. Denn sie alle sind richtige und waschechte Londoner: die Inder, die sich in Southall zusammengefunden haben; die Iren, die in Kilburn und am Cricklewood Broadway das Stadtbild bestimmen; die griechischen Zyprioten im Gebiet des Finsbury Park; die Chinesen in Soho oder auch die schwarz gekleideten jüdisch- Orthodoxen in Stamford Hill, die mit breitkrempigen Plüschhüten auf dem Kopf am Sabbat zur Synagoge schreiten.

Sicher, wer an das London nach dem zweiten Weltkrieg denkt, der reibt sich verwundert die Augen. Damals waren die Straßen, die U-Bahn, die Schnellimbiß-Stuben und die Parkbänke von Herren belebt, die, mit einer Melone auf dem Kopf, in gestreiften Hosen und schwarzem Jackett, die "Times" unter den Arm gezwängt, ein abgegriffenes Lederköfferchen in der Hand und einen Regenschirm schwingend, morgens zur City eilten. Jeder dieser Herren war natürlich ein Individuum, aber auf den ersten Blick sahen alle gleich aus, wie eine seltsam uniformierte Armee von Zivilisten, die an sich schon eine britische Attraktion darstellten.

Heute drängen sich ringsumher auf den Gehsteigen orientalisch-dunkle Frauen in bunten, goldbestickten Saris und Männer mit hochgewundenen Turbanen auf dem Kopf. Aus Türen und Fenstern dringen Currydüfte; unzählige Läden bieten ungewohnte Gemüse- und Obstsorten feil; vor einer Filiale der Bank of Baroda läßt ein hochgewachsener, bärtiger Sikh seine Familie aus einem Mercedes aussteigen. Nein, man hat sich nicht geirrt; man ist weder falsch geflogen noch ist das Flugzeug entführt worden, nicht in Bombay, Madras oder Kalkutta ist man gelandet, sondern in dem Londoner Stadtteil Southall. Als Touristenattraktion wird Southall in Reiseführern nicht erwähnt; aber wer nie in Southall gewesen ist, kennt London nicht. Wer hier als deutscher Tourist oder in dem aus dem gleichnamigen Film bekannten Notting Hill nachts über die Straßen geht, ist trotz aller Belebtheit der Straße fast der einzige Weiße unter den vielen Menschen: Die meisten von ihnen sind Farbige aus der Karibik. Und jede ethnische Gruppe hat mit ihren Spezialitäten, ihrer Küche und auch ihren Restaurants und Imbissen zur neuen Würze des britischen Einheits-Stews beigetragen.

Und selbst in traditionell britischen Haushalten gehören heute Reisgerichte, chinesische Suppen oder indische Currys zur Tagesordnung, allerdings eine Spur schwächer gewürzt, als es die chinesischstämmigen oder indischstämmigen Briten tun.


*


Was also in keiner Rezeptsammlung original britischer Gerichte fehlen darf, ist "Fried Rice", eine schnell zubereitete Grundlage (side dish) orientalischer Speisen, die ich Ihnen heute auftischen möchte:

FRIED RICE

To yield 4 servings you will need the following ingredients:

2 c Cooked rice
1 tb Cooking oil
2 tb Sesame oil
1/4 c Peas
1/4 c Finely diced red pepper
1/2 c Bean sprouts
1/2 c Broccoli florets
3 tb Soy sauce

c = cup(s)
tb = tablespoon(s)

Prepare rice according to directions and set overnight in the refrigerator, covered. Place a large frying pan or skillet over medium heat on the stove, add the oils, peas, pepper, sprouts and broccoli. Cook, stirring, for 1 min. Add the rice and soy sauce and cook, stirring for another 5 mins. (Cover the skillet and add additional time if using frozen rice.) Scoop rice into a serving dish and serve immediately.

Alles verstanden?

Inzwischen sollten Sie schon einige Übung darin haben, doch vielleicht hapert es noch an ein oder zwei Vokabeln?

2 c Cooked rice - 2 Tassen gekochten Reis
1 tb Cooking oil - 1 Eßl. Speiseöl
2 tb Sesame oil - 2 Eßl. Sesamöl
1/4 c Peas - 1/4 Tasse Erbsen
1/4 c Finely diced red pepper - 1/4 Tasse feingewürfelte roter Pepperoni
1/2 c Bean sprouts - 1/2 Tasse Sojabohnenkeime
1/2 c Broccoli florets - 1/2 Tasse Brokkoli
3 tb Soy sauce - 3 Eßl Sojasoße


refrigerator - Kühlschrank
skillet - (amerikanisch) Bratpfanne
to scoop - schöpfen, schaufeln

Ansonsten bereiten Sie den Reis nach der Vorschrift (auf der Verpackung) zu und lassen ihn über nacht im Kühlschrank in einem verschlossenen Gefäß kalt werden. Dann setzen sie eine große Bratpfanne auf mittlere Flamme, geben das Öl, die Erbsen, Sojakeimlinge, Pepperoni und Brokkoli dazu und braten das ganze unter ständigem Rühren etwa 1 Minute. Dann geben Sie den Reis und die Sojasoße dazu und braten dies 5 Minuten weiter (Rühren, damit nichts ansetzt). Wenn Sie gefrorenen Reis verwendet haben sollten, decken Sie die Pfanne mit einem Deckel ab und geben entsprechend Garzeit dazu. Anschließend wird der Bratreis in einer Schüssel serviert.

Guten Appetit!
Enjoy your meal!


7. Juli 2008