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BUCHTIP/1215: Neuer Sammelband erschienen - Der Philosoph Bertolt Brecht (idw)


Universität Augsburg, Klaus P. Prem, 19.03.2011 22:09

Der Philosoph Bertolt Brecht


Soeben bei Königshausen und Neumann erschienen: ein 300-seitiger Sammelband mit zwölf Beiträgen einer Augsburger Ringvorlesung und einer Einleitung des Herausgebers Mathias Mayer


Augsburg/KPP - Der Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Augsburg hatte im Wintersemester 2009/10 zu einer vielbeachteten Ringvorlesung "Der Philosoph Bertolt Brecht" eingeladen, bei der Experten Brechts Texte auf ihren philosophischen Gehalt hin durchleuchtet haben - mit Blick auf chinesische, antike, neuzeitliche und moderne Konstellationen, von Laotse über Empedokles bis zu Bacon, Hegel, Nietzsche und Benjamin. Eingeleitet vom Herausgeber, dem Augsburger Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Prof. Dr. Mathias Mayer, ist jetzt in der bekannten Reihe "Der neue Brecht" im Würzburger Verlag Königshausen und Neumann ein Band erschienen, der die Beiträge dieser Augsburger Ringvorlesung versammelt.

"Wenn es im 20. Jahrhundert einen Künstler gegeben hat, der nicht nur, wie viele andere, seinen Nietzsche oder Schopenhauer gelesen hat, sondern der selbst philosophisch gedacht hat und das in seinen Texten literarisch umsetzen konnte, dann war es Bertolt Brecht", erläutert Mayer die Idee, die hinter der von ihm konzipierten Ringvorlesung stand. "Nicht der Dogmatiker oder der Ideologe steht dabei im Blick", so Mayer weiter, sondern derjenige Autor, der die Wirklichkeit für nicht gegeben, sondern veränderbar gehalten hat. Brechts Texte entwerfen ebenso listige wie philosophische Infragestellungen des vermeintlich Gegebenen: 'Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine'."


Die Beiträge

- Mathias Mayer (Augsburg): Der Philosoph Bertolt Brecht oder Die List und die Lust der Verfremdung. Eine Einleitung
- Oliver Primavesi (München): Zu Brechts Empedokles
- Markus Janka (München): Literarische Metamorphosen epikureischer Philosophie in Lukrez' De rerum natura und Brechts Lukullus-Texten
- Heinrich Detering (Göttingen): Brechts Taoismus
- Hans-Peter Neureuter (Regensburg): Experimente der Neuzeit. Francis Bacon, Giordano Bruno und Galilei bei Brecht
- Bernadette Malinowski (Augsburg): Leben des Galilei als philosophisches Theater - Frank D. Wagner (Oldenburg): Herr-Knecht-Dialektik: Hegels Theorie und Brechts Praxis - Jan Knopf (Karlsruhe): "... es kömmt darauf an, sie zu verändern." Marx' Theorie der Praxis bei Brecht
- Jürgen Hillesheim (Augsburg): Zwischen "kalten Himmeln" und "schnellen Toden". Brechts Nietzsche-Rezeption
- Erdmut Wizisla (Berlin): Originalität vs. Tuismus. Brechts Verhältnis zu Walter Benjamin und zur Kritischen Theorie
- Marcus Llanque (Augsburg): Individuum und Partei: Brecht und das politische Denken
- Friedmann Harzer (Augsburg): "Kalle, Mensch, Freund, ich habe alle Tugenden satt." Zur Dialektik der Anerkennung in Brechts Flüchtlingsgesprächen
- Helmut Koopmann (Augsburg): Was wäre, wenn die Haifische Menschen wären?
Der weise Herr Keuner blickt hinter die Kulissen


Mathias Mayer (Hg.), Der Philosoph Bertolt Brecht (= Der neue Brecht, Bd. 8), Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2011, 302 S. mit zahlreichen Abbildungen und einem Personen- und Werkregister, 39,80 Euro, ISBN: 978-3-8260-4552-3

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Augsburg, Klaus P. Prem, 19.03.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2011